Eine Liebe auf Umwegen/ Life is a rollercoaster (F.S.K ab 18j)

Allein

Gerade wurde mir nur all zu deutlich bewusst gemacht, dass eine "normale" Beziehung" mit Samu nicht möglich war!

Er hatte so viel um die Ohren! Und zum ersten Mal, wurde mir auch klar, dass nicht nur die schönen Seiten zu seinem Job gehörten!

Dies war eine ziemlich ernste Angelegenheit! Es würde eine Reihe von Unannehmlichkeiten nach sich ziehen, wenn die "The Voice Produktion" Samu feuern würde.

So überstürzt sein Aufbruch auch gewesen war. Dafür musste ich das größte Verständnis aufbringen, sonst konnte ich gleich meine Koffer nehmen und gehen.

Es war überhaupt der größte Liebesbeweis, dass er alles um sich herum vergessen hatte!

Trotzdem stand ich jetzt hilflos und einsam in Samu's Apartment. Am besten sollte ich mich erstmal anziehen... nicht das Samu's Mutter plötzlich im Raum stand und ich noch weniger an hatte, als bei unserer ersten Begegnung!

Ich ging wieder in's Schlafzimmer und suchte in meiner Reisetasche nach etwas Passenden zum Anziehen. Ich hatte gestern einfach alles notdürftig in meine Tasche gestopft, nachdem ich so unentschlossen gewesen war, was ich zum Besuch bei Samu's Mutter anziehen sollte.

Ich fand eine Jogginghose und ein T-shirt und wählte eine "normale" bequeme Unterhose drunter. Auf einen BH verzichtete ich. Besuch war nicht angekündigt! Ich legte die Klamotten auf's Bett und ging in's Bad. Nach dem Duschen, zog ich mir die Klamotten an und ging in die Küche. Wie spät war es eigentlich? Ein Blick auf die Digitalanzeige am Einbauherd, verriet es mir.  Es war fast 10 Uhr.

Gut, dass Mikko so zeitig angerufen hatte. Ich schmierte mir ein Stück Brot. Einen Kaffee traute ich mich nicht zu machen, denn der Kaffeeautomat sah ziemlich kompliziert aus. Das war bestimmt so ein teures Teil und ich wollte nichts kaputt machen. Also schenkte ich mir nur einen Becher Milch ein und suchte nach Kakaopulver. Hoffentlich hatte er was... pure Milch war nicht so mein Ding! Ganz im Gegensatz zu Janne... der hatte literweise Milch pur getrunken!

Hach, warum dachte ich denn jetzt an Janne? Ich wollte mich auf andere Gedanken bringen und machte das Radio an. Ich traute meinen Ohren nicht, als ich tatsächlich "Phoenix Effect" hörte. Ich schaltete das Radio wieder aus. Kakaopulver hatte ich auch noch nicht gefunden.

Meine Laune wurde immer schlechter. Ich würde jetzt Samu anrufen... schließlich war er an dieser Misere schuld! Nicht einmal die Stadt konnte ich mir ansehen, denn ich würde nicht wieder in dieses Apartment kommen.

Ich ging ins Schlafzimmer, um mein Handy zu suchen und was fiel mir als Erstes in die Augen? Samu's I-phone lag noch auf dem Bett, mit dem er mich fast erschlagen hatte.

,,Na, toll!", schimpfte ich wie ein Rohrspatz. ,,Jetzt kann Ich Dich nicht erreichen!" Super, was jetzt? Sollte Ich sein Handy nach einer Nummer durchsuchen, die vom "The Voice Studio" sein könnte? Er sah es ja nicht und ausserdem war ich in einer Ausnahmesituation. Also nahm ich sein I-phone zur Hand, doch mein Versuch scheiterte schon, weil sein Display gesperrt war. Ich probierte die üblichen Sperrmuster aus, aber scheinbar hatte er nicht ein Gewöhnliches ausgesucht! Viel schlauer war ich jetzt auch nicht! Ich ging zum Festnetztelefon und versuchte in die Kontakte zu gelangen. Nach mehreren Versuchen gelangte ich dorthin. Ich suchte eine Telefonnummer mit der Vorwahl 030 für Berlin. Es war nichts zu finden. Wahrscheinlich hatte er die Nummer nur auf seinem Handy.

Aber ich fand eine Nummer von Samu's Mutter. Etwas nervös wählte ich und hörte das Freizeichen. Nach einiger Zeit hörte ich ein ,, Kyllä? Yes?"

,,Hyvää huomenta! Ich bin es, Angie! Ähm...", zögerte ich ein wenig. ,,Wie soll ich es sagen? Samu musste ziemlich plötzlich nach Berlin - Arbeiten - und er hat nur ein Flugticket bekommen. Darum musste ich vorerst hier bleiben und jetzt habe ich ein großes Problem. Ich kann Samu nicht erreichen, weil er sein I-phone in der Eile vergessen hat. Jetzt kann ich ihn nicht fragen, wie das mit seinem Aufzug funktioniert. Ich meine ich weiß schon, wie der Aufzug funktioniert, aber ich weiß nicht, ob ich ohne Schlüssel oder Karte oder so wieder in das Apartment komme", kam ich nach einer schier endlosen Rede zum Ende.