Und wieder kam alles anders...

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Als wir bei Samu ankamen, führte sein erster Weg auf die Dachterrasse, um eine Zigarette zu rauchen. Er hatte sich echt zusammen gerissen. Da er viel Zeit mit seiner Nichte verbracht hatte, war sein Zigarettenkonsum heute wirklich gering gewesen. Wenn es hoch kam, hatte er vielleicht zehn bis fünfzehn Stück geraucht, was für ihn wirklich nicht viel war. Nur jetzt siegte die Nikotinsucht. Ich gesellte mich zu ihm. ,,Und ? Wie habe Ich mich heute bei Deiner Familie geschlagen?", fragte ich ihn erwartungsvoll. Freudig erwiderte er: ,,Das lief ja besser als erwartet, besonders mit meiner Mutter. Saana und Santu sind verträglich, aber Eve kann schon Haare auf den Zähnen haben! Sie hat teilweise richtig von Dir geschwärmt. Ich glaube, Du hast sie überzeugen können", begeisterte sich Samu. ,,Na, und Kaisa hast Du ja wohl im Sturm erobert! Du hast mir ja fast den Rang abgelaufen bei ihr". Ich lächelte ihn an: ,,Du bist ihr Lieblingsonkel, den Platz nimmt so schnell niemand ein!"

,, Sag das nicht, Sokeri! Emil hatte eine ganz schöne Wirkung auf sie!" Sein ganzes Wesen veränderte sich, wenn er von Kaisa sprach. Er liebte sie, als wäre sie seine Tochter und nicht nur seine Nichte. In der Rolle als Vater würde Samu aufgehen! Es machte ihn noch liebenswerter, als er ohnehin schon war. ,,Suuri, Du bist süß!" sagte ich. Ich kuschelte mich an ihn heran. Erst jetzt fiel mir der traumhafte Ausblick im Dunklen von hier auf. Mit den Lichtern der Stadt und des Hafens wirkte es um so schöner! Samu legte seinen Arm um mich ,,Uih, Du hast Hühnerhaut!", sagte er auf deutsch und ich musste schmunzeln, weil es so niedlich klang. ,,Du fröstelst ja, ich hole eine Decke." Er sprach wieder englisch, wie wir es im allgemeinen taten. Er kam mit einer Wolldecke zurück. Wir hatten uns gerade eingekuschelt, da fiel Samu ein, dass ein Glas Rotwein ganz angenehm wäre...wieder stand er auf, bevor er wieder kam, fragte er, ob noch etwas fehlen würde. Ich antwortete: ,,Jaaaa..!"

,,Und was?", kam es retour von ihm.

,,Du, Suuri!" Lachend kam er wieder zu mir. Ich sah ihn an - ich liebte sein verschmitztes Lausbublachen! Er wollte sich wieder zu mir setzen, da verhaspelte er sich mit der Decke und...rumms, der schöne Rotwein war auf meiner Bluse gelandet. Wie von der Tarantel gestochen, sprang ich auf.: ,,Samu, Mensch..der Fleck geht nie wieder raus!", schimpfte ich auf deutsch los.

,,Was? What do you mean?" Er war ganz verwirrt. Ich beruhigte mich schnell wieder, als der erste Schreck überstanden war, fiel ich wieder in's englische. ,, Die Bluse ist hinüber!" Traurig blickte ich auf die Bescherung. ,,Ich kaufe dir eine Neue", sagte er. ,,Darum geht es ja gar nicht...!" Ich versuchte nicht zu enttäuscht zu klingen. Er konnte ja nicht wissen, dass Erinnerungen an den Kauf der Bluse verbunden waren. Und das musste er auch nicht wissen. Janne hatte sie mir in Hamburg gekauft! Das erste Mal seit Freitag, dachte ich an Janne. Doch der Gedanke an ihn verflog ganz schnell, als Samu richtig süß und unbeholfen, den Fleck mit einem Tuch, das er geholt hatte, abtupfte. Sogar Salz hatte er drauf gestreut. Er murmelte, den Tipp hätte er von seiner Mutter. Dann zupfte er meiner Bluse herum und machte Anstalten sie mir auszuziehen. ,,Suchst Du einen Grund, um mich zu entkleiden, Suuri?", scherzte ich. Er zog mir die Bluse aus und säuselte in mein Ohr: ,,Ich halte es nur für besser, wenn du aus den nassen Klamotten raus kommst. Wir standen noch immer draussen auf der Terrasse und es war schon mächtig abgekühlt. Ich fing an zu zittern. ,,Schatz, Du solltest dich aufwärmen!", sagte Samu fürsorglich und nahm mich fester in seine Arme. Ich kostete diesen Moment aus, bevor ich ihn keck ansah: ,,Du hast nicht zufällig einen Whirlpool?" Er schmunzelte und seine Mundwinkel zuckten verräterisch. Natürlich hatte er meine Gedanken schon erraten ,, Nein, aber ich hätte eine Sauna anzubieten und eine große Badewanne habe ich auch!", sagte er mit einem Augenzwinkern. ,,Passen da auch zwei rein?" Ich schaute ihn frech an und grinste.

,,Durchaus!", meinte Samu und im selben Moment hob er mich auf seine Arme. Vor Überraschung gab Ich einen Quiecklaut von mir. Dann trug mich Samu in Richtung Badezimmer. Glücklicherweise war die Tür nur angelehnt, da Samu ja das Tuch von dort geholt hatte. Drinnen setzte er mich ab, drehte sich kurz zur Wanne und ließ Wasser einlaufen. In Windeseile tat er einen Badezusatz hinein und drückte auf einen Knopf an der Wand. Musik erklang und das Licht wurde gedimmt. Ich staunte nicht schlecht. Ich hatte begonnen ihm sein Hemd aus der Hose zu ziehen. Während er den Knopf und den Reißverschluss meines Jeansrockes öffnete, half ich ihm seine Hose und Hemd auszuziehen. Der Rest der Klamotten folgte. Dann stiegen wir in die Wanne. Das warme Wasser tat gut und umspülte unsere Körper. Ich lehnte mich an Samu's muskulöse Brust, seine Arme hatte er um mich gelegt und seine Hände ruhten auf meinem Bauch. Der Schaum duftete nach Honig und Vanille. Samu legte seinen Kopf auf meine Schulter und knabberte vorsichtig an meinem Ohrläppchen. Wohlig seufzte ich auf. Seine, schon größer gewordene Männlichkeit konnte ich an meinem Po spüren. Eine Hand wanderte allmählich in Richtung meiner Scham, die andere streichelte meinen Busen. Es war traumhaft und die Musik tat auch ihre Wirkung. Ein Streicherkonzert von Beethoven wurde für uns gespielt. Wohlig entspannt lag in Samu's Armen und wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich noch ewig in der Wanne liegen können. Samu wollte lieber in's Schlafzimmer wechseln, denn er flüsterte mir diesen Vorschlag in's Ohr. Vorsichtig standen wir auf. Samu reichte mir ein bereit liegendes Handtuch und nahm sich auch eins, welches er sich um die Hüfte wickelte. Mein Blick fiel auf ihn. Er sah verdammt "lecker" aus und gleich würde ich ihn vernaschen. Samu nahm mich wieder auf den Arm und trug mich zum Bett. Vorsichtig legte er mich hin und sich daneben. Er küsste meinen noch etwas feuchten Busen. Das Handtuch war verrutscht und die Brust blitzte hervor. Er nahm einen Nippel in den Mund und saugte sanft daran. Ich stöhnte auf, er wechselte zur anderen Warze und streichelte zärtlich über meinen Bauch nach unten. Er hatte das Handtuch geschickt gelöst und ich spürte seine Zunge an meinem Bauchnabel. Wohlig reckelte ich mich und legte ein Bein zur Seite. Er schien meine Gedanken zu lesen, denn seine Hand wanderte zu meiner Scham. Er berührte mit einem Finger meine Spalte und fuhr mit der Zunge hoch zu meinem Kitzler. Ich zitterte vor Verzückung und mein Unterkörper hob sich ihm entgegen. Er legte die andere Hand darunter und ich quieckte, als ich einen Finger an meiner Rosette fühlte. Ich wand mich unter ihm. ,,Gefällt es Dir?", fragte Samu unnötigerweise. Mein Körper antwortete ihm ohne Worte! Seine Stimme erregte mich zusätzlich, rau und unglaublich tief mit einem zittrigen Touch, hatte er mit mir gesprochen. ,,Suuri, Ich muß Dich jetzt richtig spüren!", hauchte ich ihm heiser in's Ohr und ließ ihn meine Fingernägel am Rücken spüren. Er ließ sich nicht lange bitten. Ich war mehr als bereit für ihn. Als Ich ihn in mir fühlte, stöhnte ich laut.

,,Ja, Baby...stöhne...das macht mich an!", keuchte Samu. Nach ein paar schnellen Stössen, bäumte er seinen Oberkörper noch einmal auf und stützte sich mit seinen durchtrainierten Armen neben mir ab. Dann kam er zum Höhepunkt und sank auf meinen Bauch. Er legte seinen Kopf auf meine Brust ab. Ich konnte nicht widerstehen und kraulte ihm durch die zerzausten Haare. Er schnurrte fast wie eine Katze. Dann rollte er sich neben mich, zog mich an sich heran und legte eine Hand auf meinen Unterbauch. Dort ließ er die Hand sanft ruhen. Mit der anderen Hand zog er die leichte Decke über unsere verschwitzten Körper. So schliefen wir ein.

Am nächsten Morgen wurden wir unsanft von einem lauten Geräusch aufgeschreckt. Samu griff verschlafen um sich und tastete nach dem Telefon, welches auf einem kleinen Tisch neben dem Bett stand. Als er abnahm polterte ihm eine aufgebrachte, laute Stimme entgegen: ,,Wo bist Du? Alles wartet hier in den Aufnahmestudios von "The Voice" auf Dich!" Mit einem Schlag war Samu wach! Er saß senkrecht im Bett. ,,Shit!", fluchte er. Wie konnte er das vergessen? Er hätte heute vormittag in Berlin sein sollen! Das durfte ihm nicht passieren! Er war Profi durch und durch. Mikko war zu recht stinksauer auf ihn. Zwischen lauten Flüchen wies dieser ihn weiter zurecht: ,,Die geben Dir vier Stunden Zeit! Setz Deinen verdammten Arsch in Bewegung und komm! Samu Haber, das ist kein Spaß hier, nutze diese letzte Chance, sonst sind wir raus aus dem Vertrag!" Mikko knallte voller Wut den Hörer auf die Gabel.

So sprachlos hatte ich Samu selten erlebt. Wortlos rannte er in's Bad.

Keine zehn Minuten später, stand er laut fluchend, nur mit einem Handtuch um die Hüften, vor seinem Kleiderschrank. Er warf planlos Klamotten in einen vor sich liegenden Koffer. Er versetzte dem Selbigen gerade einen gehörigen Tritt, weil er ihm kurz zuvor auf die Zehen gefallen war, als er den Koffer, eilig vom Schrank gezerrt hatte. Zwischen Schulter und Kopf hatte er sein Handy geklemmt - wo er das auf die Schnelle gefunden hatte, war mir ein Rätsel. Er machte der armen Person am anderen Ende der Leitung gerade unmissverständlich klar, dass er unbedingt ein Flugticket nach Berlin brauchte,  Koste es, was es wolle!

Als er glücklicherweise eine Bestätigung erhielt, pfefferte er sein I-phone auf's Bett und hätte mich fast am Kopf getroffen.

Entsetzt sah Ich ihn an: ,,Geht's noch?", fuhr Ich ihn an. ,,Was ist denn überhaupt los? Kannst Du mir mal erklären, was das alles zu bedeuten hat?" Zwischen Packen und sich anziehen, warf er mir ein paar Brocken einer Erkläung hin.

,,Ich muß auf der Stelle nach Berlin fliegen. Du mußt erstmal hierbleiben.Sorry! Ich bin heilfroh, dass ich einen Platz so kurzfristig bekommen konnte". Während er das sagte, räumte er schon den mittlerweile verschlossenen Koffer vor den Aufzug. Ich hatte mir sein Handtuch, das er vor den Kleiderschrank hatte fallen lassen, genommen und notdürftig um mich geschlungen. Ich folgte ihm zum Aufzug. Er drehte sich noch einmal zu mir um und gab mir flüchtig einen Kuss auf den Mund. Er stieg in den Aufzug. Doch bevor sie sich schlossen rief er mir zu: ,,Ich ruf Dich an, wenn sich alles beruhigt hat!" Dann sah Ich nur noch die geschlossenen Aufzugstüren. Das letzte, was ich vernahm, war der nach unten blickende Pfeil neben der Tür.

Dann war ich allein. Das musste ein Albtraum sein! Wenn Ich rauchen würde, wäre das der passende Zeitpunkt für eine Zigarette gewesen!

Eine Liebe auf Umwegen/ Life is a rollercoaster (F.S.K ab 18j)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt