Samu's Sichtweise

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Als Samu den Hinterhof betrat stand das Taxi glücklicherweise schon da. Er durfte keine Zeit verschwenden. Samu legte sein Gepäck in den Kofferraum und knallte die Heckklappe zu, was ihm einen bösen Blick des Fahrers bescherte. Dann setzte er sich auf den Beifahrersitz. Er erwähnte, dass er es eilig hätte und der Fahrer gab sein Bestes, möglichst bald den Flughafen zu erreichen.

 Dort angekommen, bedankte er sich mit einem extra großzügigen Trinkgeld, was dem Fahrer ein breites Grinsen entlockte.

Eilig lief Samu zum Checkin Schalter. Die Warteschlange davor, hielt sich in Grenzen. Doch so blieb ihm noch genug Zeit, um sich bei Mikko zu melden. Er tastete nach seinem I-phone, das er immer in seiner Hosentasche hatte. In der rechten Tasche war nichts...Links? Auch nicht! Verdammt, hinten? Nichts! Wo war das verfluchte Ding? Allmählich wurde er panisch! Er war aufgeschmissen ohne sein Handy! Jetzt kam die Erinnerung zurück. Er hatte es auf's Bett gepfeffert, weil er so nicht packen konnte und da lag es vermutlich immer noch!

Beinahe hatte er Angie damit am Kopf getroffen. Sie hatte ganz schön heftig reagiert. Genauso wie am Abend zuvor, das Ding mit dem Weinglas! Warum hatte Sie sich so künstlich aufgeregt? Sie hatte ziemlich überreagiert. Normal war das nicht!

Eine freundliche Frauenstimme holte ihn in das jetzige Geschehen zurück. Mittlerweile war Samu dran mit dem Einchecken. Alles lief glatt! Schließlich gelangte er zum Abflug Gate. In einer halben Stunde sollte es los gehen. Hoffentlich lief alles weiterhin so glatt wie bisher.

Das mit seinem I-phone nervte ihn. Samu war so angewiesen darauf. Er würde sich für die Zeit ein Handy mit Prepaycard besorgen, damit er zumindest mobil erreichbar war und telefonieren konnte.

Angie's Nummer konnte er im Schlaf tippen, zum Glück hatte er auch Mikko's Nummer im Kopf abgespeichert. Den Rest der Kontakte, musste Sie ihm durchgeben. Wie konnte er nur so kopflos gewesen sein, um diesen Termin in Berlin zu vergessen? Das war Samu ewig nicht passiert.

Im Allgemeinen war er zuverlässig. Zumindest war ihm so ein grober Fehler bislang selten unterlaufen!

Der Flug wurde aufgerufen und die allgemeine Aufbruchstimmung, riss ihn aus seinen Gedanken. Wenig später saß er im Flugzeug auf dem Weg nach Berlin.

Mikko war bestimmt schon ausser sich, weil er sich noch nicht bei ihm gemeldet hatte. Da wartete eine Menge Ärger auf ihn. Das Leben hielt doch ständig irgendwelche Überraschungen parat!

Kurz schoss ihm der Gedanke von der Sache mit Janne in den Kopf! Darüber hatte Mikko bisher kein Wort verloren... Es würde kein angenehmes Aufeinandertreffen mit Mikko werden.

Inzwischen war der Flieger in Berlin gelandet. Bisher war alles glatt gelaufen und auch ein Taxi war schnell gefunden.

Allerdings stand Samu jetzt vor einem ernsten Problem. Er hatte die Adresse vom "The voice of germany" Studio nicht. Vielleicht bestand ja die Hoffnung, dass der Taxifahrer die Adresse kannte. Vergebens! Als er ihn gefragt hatte, hatte der Fahrer ihn verständnislos angesehen und verneinend den Kopf geschüttelt. Dann war ihm noch eine Idee gekommen. Er zückte einen zehn Euroschein und wedelte dem Taxifahrer damit vor der Nase herum. Dann hatte Samu ihn nach seinem Handy gefragt, damit konnte er Mikko anrufen, um nach der Adresse zu fragen. Schließlich hatte er die Adresse bekommen. Noch rechtzeitig erreichte Samu das Studio.

Mikko erwartete ihn am Eingang. Sein Gesicht sprach Bände. Er war ziemlich sauer auf Samu. Schweigend waren sie den Gang in's Studio nebeneinander her gegangen. Diese Stille war Samu unangenehmer, als wenn Mikko ihm einmal richtig die Meinung sagen würde.

Schließlich brach Samu das Schweigen. Er sagte, dass ihm alles sehr leid tun würde und dass so etwas nie wieder passieren würde.Mikko hatte ihn fassungslos angesehen und gesagt: ,,Und wenn Du glaubst, damit ist die Sache erledigt, dann hast Du Dich geschnitten, es wird uns ein Bußgeld auferlegt, welches nicht wenig sein wird. Das ist für den Ausfall, wo hier nicht gearbeitet werden konnte, durch deine Abwesenheit!" Jeder weitere Widerspruch war sinnlos! Jetzt war es besser, alles runter zu schlucken, was Samu dagegen sagen hatte sagen wolle. Jedes Argument wäre momentan das Falsche gewesen! Und Samu wusste, dass es wirklich unentschuldbar war. Nie wieder durfte er sich so unprofessionell verhalten.

Eine Liebe auf Umwegen/ Life is a rollercoaster (F.S.K ab 18j)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt