Eine Liebe auf Umwegen/ Life is a rollercoaster (F.S.K ab 18j)

Thoughts

Obwohl ich mir das Essen selbst ausgesucht hatte, wollte es mir nicht so recht schmecken.

Besorgt sah Samu mich über den Tisch hinweg an: "Schatz, du isst ja gar nicht!"

Mir wurde erst bewusst, dass er  recht hatte, nachdem er diesen Satz ausgesprochen hatte. Ich ertappte mich dabei, wie ich lustlos in meinem Essen herum stocherte. 

"Das gefällt mir nicht!", sagte Samu und stand von seinem Platz auf. Er kam zu mir und sah mich mit seinen blauen Augen durchdringend an. "Dich bedrückt doch etwas... erzähl mal!" Dann hob er wieder mein Kinn mit seinem Daumen an und sagte: "Auch falls es etwas mit Janne zu tun haben sollte... wir sollten darüber reden."

Ich zuckte kurz zusammen, als Samu Jannes Namen erwähnte, entschied mich dann aber dazu, wirklich zu sagen, was mich bedrückte. Es fiel mir ein wenig schwer anzufangen, aber als ich die ersten Worte ausgesprochen hatte, ging es mir besser!

"Suuri...ich will ehrlich sein. Als ich Jannes Kommentar gelesen habe, gingen mir einige Gedanken durch den Kopf... wie es an dem Tag war, als du ihm die Nase gebrochen hast...", ich sah ihn vorwurfsvoll an. "Das habe ich ehrlich gesagt für übertrieben gehalten. Aber gut - so regeln das Männer vielleicht untereinander. Und ab und zu muß ich auch an Jannes öffentliche Liebeserklärung denken. So etwas schmeichelt einer Frau!" Samu sah mich mit versteinerter Miene an. Nur seine Mundwinkel zuckten ab und zu, was mir verriet, das er sich arg damit zurücknahm, mir etwas zu entgegnen. Er hörte mir schweigend zu.

Es tat mir gut diese Worte und Gefühlsregungen Samu gegenüber zu äussern. Aber erst jetzt begriff ich, dass es einen Punkt gab, der mir momentan viel mehr zusetzte.

Ich musste an einen Spruch von Janne denken, den er mir mal in Bezug auf Samu, mehr oder weniger an den Kopf geknallt hatte. "So einen Mann wie Samu wirst du nie für dich alleine haben".

Nur zu deutlich war mir in dieser Woche bewusst geworden, wie wahr dieser Ausspruch war.

Dieser Fanhype um Samu ging mir mächtig auf die Nerven! Wenn ich an die Szenen vor dem Krankenhaus dachte, zog sich mir die Magengegend zusammen. Zum Glück hatte Samu die Fans gebeten zu respektieren, dass er nicht in Laune war, Fotos zu machen und Autogramme zu geben.

Aber ständig musste man sich umsehen, ob irgendwelche Fans in der Nähe waren. In Restaurants musste man einen Platz suchen, der abgeschirmt war und immer auf der Hut sein, dass Samu nicht erkannt wurde, was bei seiner Erscheinung nicht ganz einfach war.

Und das Schlimmste waren die Anfeindungen mir gegenüber. Die Geschichte mit dem versuchten Einbruch und dem Telefonterror waren schon sehr dramatisch gewesen und hatten mir bewusst gemacht, wie krank einige Leute sein konnten.

All das sagte ich Samu und er merkte, wie sehr mich das alles belastete. Er bat mich aufzustehen und nahm mich ganz fest in den Arm. Es tat so gut ihn jetzt zu spüren. Nur was mich ein wenig beunruhigte: er versuchte gar nicht das Gegenteil zu behaupten. Aber warum sollte er das auch tun? Es würde ja an der Situation nichts verändern.

Als er mich so im Arm hielt, flüsterte er: "Forever yours" in mein Ohr. Ich wollte ihm so gerne glauben! Für den Moment wurde ich wieder ruhiger. Samus Gegenwart und seine Nähe, gaben mir den nötigen Halt, seinen Worten Glauben zu schenken!

Hunger hatte ich immer noch keinen... eher bekam ich wieder Appetit auf Samu, was ich ihm unmissverständlich ins Ohr säuselte.

Er führte mich Richtung Schlafraum an der Hand. Mit einem gekonnten Tritt seines rechten Beines versetzte er der Tür den nötigen Schwung, um sie zu schliessen.

Am nächsten Morgen erwachte ich nach langer Zeit, wieder einmal erholt , wie aus einem Dornröschenschlaf.

Mein Blick fiel neben mich, aber Samu war nicht da. Ich vermutete ihn im Bad und klopfte an die Tür. Es kam keine Antwort. Ich öffnete die Tür und auch hier war Samu nicht. Jetzt blieb eigentlich nur noch der Balkon. Und richtig...dort stand er! Den Rücken, an die Wand gelehnt und eine Zigarette rauchend.