Die schönste Nebensache der Welt

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Samu schenkte mir aus der Flasche Rotwein, die wir uns mit auf das Zimmer genommen hatten, bereits das dritte Glas ein. Wir standen auf dem Balkon des Zimmers. Samu hatte seinen rechten Arm um mich gelegt und ich hatte meinen linken Arm um seine Hüfte geschlungen. Leicht beschwipst wanderte meine Hand auf sein Hinterteil und ich kniff ihn hinein.

Damit hatte er nicht gerechnet und verschüttete den Wein aus seinem Glas, das er mit der linken Hand über das Balkongeländer gehalten hatte.

Ein erschrockener Aufschrei von einer weiblichen Person unter unserem Balkon, war die Folge!

Samu verzog sein Gesicht zu einem verlegenen Grinsen und rief ein: "Sorry!" hinterher.

Danach gingen wir ein paar Schritte zurück und bekamen einen Lachflash! Von unten schallte es zurück: "Die Rechnung für die Reinigung schicke ich an sie!" Oups! Da war aber jemand sauer: "Verstehen Sie keinen Spaß?", rutschte es mir heraus und im gleichen Moment bereute ich mal wieder mein lockeres Mundwerk. "Jetzt werden Sie mal nicht frech!", tönte es von unten.

Samu sah mich strafend an und sagte dann: "Das hast du davon!" Er holte 50 Euro aus seinem Portemonaie, drückte mir den Schein in die Hand und sagte dann: "Und jetzt gehst du dich entschuldigen!" Er grinste mich an und schob mich vom Balkon in Richtung Tür.

"Aber du hast doch den Wein verschüttet!", protestierte ich vergebens.

"Aber du hast mich in den Po gekniffen!", argumentierte er mit einem entwaffnenden, charmanten Lächeln.

"Okay!", antwortete ich und gab mich geschlagen.

"Ist das nicht zuviel?", fragte ich und hob den Schein in die Höhe.

"Wir haben was gut zu machen!", erwiderte Samu mit einem Schmunzeln und einem ganz entzückenden Zucken um seinen Mund!

Schnell ging ich zu dem Zimmer, das direkt unter unserem lag.

Ich klopfte zaghaft an die Tür.

Keine Reaktion! Dann klopfte ich lauter. Schritte! Die Tür öffnete sich und bevor ich fragen musste, ob ich richtig sei, reichte ein Blick auf eine ehemals weiße Bluse mit einem riesigen Rotweinfleck.

Ich biss mir vor Verlegenheit auf die Zunge. Entschuldigte mich und reichte einer älteren Dame den Geldschein.

Ein Lächeln umspielte ihren Mund und sie war mit einem Schlag besänftigt!

Was doch Geld für eine Wirkung haben kann?

Sie wünschte uns noch einen schönen Abend, nachdem sie sich eine Bemerkung nicht verkneifen konnte: "Bestellen Sie ihrem Freund einen schönen Gruß! Nette Stimme!"

"Ja, die hat er definitiv!" , bestätigte ich ihre Meinungsäusserung leise murmelnd und ging wieder fort.

Oben bei Samu angekommen, klopfte ich an unsere Zimmertür.

Als Samu fragte, wer da sei, antwortete ich mit: " Roomservice"

"I don't order anything!", kam es von ihm und ich hörte, wie er sich von der Tür entfernte. Ich klopfte noch einmal und sagte lauter: "War nur ein Spaß! Ich bin es!"

"Und wer ist ich?", fragte er argwöhnisch.

"Samu! Nun werde nicht komisch! Lass mich rein! erwiderte ich allmählich ungeduldig werdend. "Suuuuriii!", sagte ich bittend. "Du könntest es noch bitter bereuen, mich nicht reingelassen zu haben!" Mittlerweile musste er doch gemerkt haben, dass ich es war.

Nach einer halben Ewigkeit öffnete er die Tür und zog mich rein. Ich setzte einen genervten Gesichtsausdruck auf und knuffte ihn in die Seite.

"Du bist so ein Blödmann!", sagte ich scherzend auf Deutsch zu ihm.

Eine Liebe auf Umwegen/ Life is a rollercoaster (F.S.K ab 18j)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt