Teil 14 (neu)

24 2 0
                                    

Ich saß in mich zusammen gesunken neben der Tür am Boden. Noch immer weinte ich und begriff nicht warum Samu mich allein gelassen hatte. 

Dann nahm ich wahr, dass sich die Zimmertür öffnete. Ich sah zwei paar Füße. Einmal Samu in seinen Badeschlappen und jemand, den ich nicht kannte. Ich sah an den Personen hoch und sah in ein mir fremdes Gesicht. Dann hörte ich Samu sagen. "Sie ist nervlich ziemlich fertig! Vielleicht gibt es etwas was sie ihr zur Beruhigung geben könnten?" Er beugte sich zu mir runter und hob mich auf seinen Arm. Dann brachte er mich zum Bett. Jetzt war er wieder der liebe, fürsorgliche Samu.

Er strich über meine Haare und mein Gesicht. "Das ist der Hotelarzt Sokkeri!

Er gibt dir jetzt etwas , damit ein wenig schlafen kannst. Und später reden wir nochmal. Vielleicht ist es besser wir brechen den Urlaub ab." Ich wollte protestieren, aber es gelang mir nicht.

Der Arzt hatte mir erklärt, dass er mir ein Beruhigungsmittel spritzen würde.

"Das Baby...!" Wand ich noch ein. Aber es war wohl zu leise und unverständlich.

Dann bemerkte ich einen kleinen Stich und nur wenig später wurden meine Augen schwer. Schnell schlief ich ein.

Im Halbschlaf hörte ich wie Samu sich noch kurz mit dem Arzt unterhielt, doch ich verstand nicht worüber sie sprachen. 

Ich war in einen erholsamen, traumlosen Schlaf gefallen. 

Samu lief wie ein Tier im Käfig hin und her. Sein Blick fiel zwischenzeitlich immer wieder auf Angie.

Diese Nachricht von Janne hatte sie völlig aus der Bahn geworfen. 

Und ihn ehrlich gesagt auch....

Dieser Mistkerl! Warum konnte er sich nicht endlich aus ihrem Leben heraushalten? Die Lust auf Urlaub war ihm vergangen. Außerdem mußte dieser Kerl in seine Schranken gewiesen werden. Und wenn er nicht hören wollte, dann mussten jetzt härtere Fronten her.

Wenn sie wieder in Helsinki waren, würde der erste Weg zur Polizei führen!

Wer weiß wie weit er noch gehen würde...! Nachdem Samu sich noch einmal vergewissert hatte das Angie schlief, ging er auf den Balkon. Er musste erstmal rauchen.
Er nahm sich eine Zigarette aus der Packung, zündete sie an und nahm einen tiefen Zug durch die Lunge.

Sein Blick war starr über die Brüstung auf die Anlage gerichtet. 

Unten am Pool hatten Fieni und Heikki es sich gemütlich gemacht. 

Gerade wollte Fieni sich hinlegen als sie Samu auf dem Balkon entdeckte und ihm zuwinkte. Sie wunderte sich über seinen starren Blick. Keinerlei Reaktion! Obwohl er genau in ihre Richtung sah.

Sie stieß Heikki an und machte ihn darauf aufmerksam. "Der Haber wird vor sich hinträumen...!" Sagte er grinsend. 

Doch als er genauer hin sah, bemerkte er dass etwas nicht in Ordnung war. 

"Ruf ihn doch mal an! Oder schreib ihm!"

Meinte Fieni zu ihm. Sie konnte ihre Neugierde nicht unterdrücken. 

"Das muss jetzt nicht sein. Wenn was ist das auch uns betrifft, werden wir es schon noch früh genug erfahren." 

Er schob sich seine Sonnenbrille auf die Augen und genoss die Sonne.

Fieni sah noch einmal zum Balkon.

Samu stand noch immer an der gleichen Stelle und schien sich nicht zu bewegen. 

Dann kam plötzlich Leben in ihn. Er hatte seine Zigarette bis auf den Filter aufgeraucht und es schien wohl etwas brenzlig an seinen Fingerkuppen geworden zu sein. Jetzt musste Fieni doch etwas grinsen.

Doch noch immer fragte sie sich was da los sein konnte? Wo war Angie? Hatten sie sich vielleicht gestritten? 

Das Grübeln würde sie jetzt auch nicht weiterführen. Sie machte es sich jetzt auch auf ihrer Liege bequem und genoss die Sonne.

Währenddessen hatte Samu den Zigarettenstummel im Aschenbecher entsorgt. Er ließ die Zigaretten Packung auf dem Tisch liegen und ging wieder ins Zimmer. Angie schien noch immer zu schlafen. Der Arzt musste ihr wohl 'ne gehörige Dosis Beruhigungsmittel gespritzt haben.

Zum Glück war ihm in seiner Aufregung eingefallen zu erwähnen, dass Angie schwanger sein könnte. So das der Arzt es in der Wahl des Medikaments berücksichtigen konnte.

Besorgt sah er zu Angie. Gerade in dieser frühen Phase der Schwangerschaft tat ihr eine solch negative Aufregung gar nicht gut! Er atmete tief durch. 

Schlechtes Gewissen machte sich in ihm breit. Er hatte ziemlich überreagiert!

Durch seine Reaktion war es erst so weit gekommen! Angie's Hormone führen ohnehin Achterbahn und er war voll auf die "Hater Schiene" geraten. 

Doch Janne war einfach ein rotes Tuch in seinem Leben. Schon zu oft hatte Samu es zugelassen, dass Janne alles was er sich aufgebaut hatte, zerstörte!

Das sie jahrelang wirklich Beste Freunde gewesen waren, konnte er sich heute nicht mehr vorstellen. 

Nur Eins war sicher! Den Urlaub würden sie abbrechen. Nachher wollte er darüber mit Angie sprechen und dann Heikki und Fieni in Kenntnis setzen.

Samu ging zu seinem Koffer und holte den Laptop heraus. Er setzte sich an den Tisch im Zimmer und sah sich schon mal nach geeigneten Flügen um.

Mein Schlaf war leichter geworden und ich nahm unbewusst Geräusche aus der Umgebung wahr.

Gelächter von draußen war zu hören und Stimmengewirr. Im Zimmer selbst war es ruhig. Zu ruhig!

Mühsam versuchte ich meine Augen zu öffnen. Verschwommen durch einen engen Schlitz sah ich Samu am Tisch sitzen. Was er tat konnte ich nicht erkennen. Ich versuchte auf mich aufmerksam zu machen. Doch meine Stimme war nur ein schwaches Räuspern. Doch Samu schien recht aufmerksam und drehte seinen Kopf zu mir. Als er erkannte dass ich wach war, sprang er förmlich von seinem Stuhl auf und setzte sich zu mir aufs Bett. 

Er nahm eine Hand von mir in Seine und mit der Anderen strich er über meine Haare. "Wie geht es dir?" Fragte er leise. 

Inzwischen konnte ich meine Augen vollständig öffnen. Ich sah ihn mit traurigen Blicken an. "Warum hast du mich vorhin allein gelassen? " Einen vorwurfsvollen Ton in der Stimme konnte ich nicht unterdrücken. 

"Das war nicht richtig! Ich weiß...aber ich hab mir Sorgen gemacht. Ich wollte so schnell wie möglich Hilfe holen! Du warst so außer dir! Ich..." Er wollte weiterreden, doch ich unterbrach ihn. 

"Samu! Du warst außer dir! Ich habe mich da hineingesteigert. Hättest du mich stattdessen in den Arm genommen..." Ich schluckte. "Es wäre nicht so weit gekommen!"

Ich hatte mich jetzt an ihn gelehnt.

"Du großer Brummbär! Lege deine Arme um mich und halte mich einfach fest!"

Er tat was ich ihm gesagt hatte. Es tat einfach gut ihn zu spüren. 

Uns zu spüren! Berührungen konnten manchmal mehr ausdrücken als tausend Worte!

Eine Liebe auf Umwegen/ Life is a rollercoaster (F.S.K ab 18j)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt