Katerstimmung

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Es war sehr spät geworden am  gestrigen Abend. Wir fielen total müde ins Bett. Als ich so gegen 15:00 Uhr aufwachte, blickte ich auf das Chaos, das wir hinterlassen hatten.

Sämtliche Klamotten lagen durcheinander auf dem Boden.

Ich robbte vorsichtig an die Bettkante, um Samu nicht zu wecken. Wahrscheinlich würde er ohnehin mit einem gewaltigen Kater aufwachen. Darum musste ich es nicht provozieren ihn vorzeitig zu wecken.

Leise schloss ich die Tür zum Bad hinter mir. Ich genoss eine ausgiebige Dusche und schnappte mir einen Bademantel. Um meine feuchten Haare wickelte ich ein Handtuch zum Turban.

Dann trat ich wieder ins Schlafzimmer. Samu saß an der Bettkante und stützte sich den Kopf mit den Armen ab.

Wie schon vermutet hatte ich recht mit der Annahme, dass ihm sein Kopf wehtun würde.

Bedauernd sah ich ihn an.

"Soll ich Dir ein Aspirin holen, Suuri?"

Mehr als ein unverständliches Brummeln konnte ich nicht vernehmen.

Ich deutete das als Zustimmung und holte ihm ein Glas Wasser und eine Kopfschmerztablette aus dem Bad.

Ohne Worte reichte ich ihm das Medikament.

Er brachte ein gequältes Lächeln und ein undeutliches "Danke" heraus und schluckte mit angewiderten Gesicht das Aspirin. Dann trank er das ganze Glas Wasser aus.

Er stellte das leere Glas auf den Nachttisch und ließ sich auf das Bett zurückfallen.

Ich zog mir eine Jogginghose und ein T-shirt an, nahm im Fortgehen das leere Glas vom Nachttisch und ging in die Küche. Die Katzen streiften mir um die Beine. Die Beiden waren hungrig und hofften darauf, dass ich ihnen zu Fressen gab.

Natürlich tat ich ihnen den Gefallen. Sie stürzten sich auf ihr Futter, als wenn sie tagelang nichts zu Fressen bekommen hätten. Samu würde heute nicht viel essen. Ich hatte jetzt schon so ein bis zwei Alkohol Exsesse bei ihm erlebt. Und dabei war es wichtig gewesen genug Wasser und Saft im Haus zu haben.

Essen war zweitrangig.

Das Festnetz Telefon läutete.

Ich beeilte mich schnell den Hörer abzunehmen, um Samu nicht unnötig zu stören.

Ich meldete mich auf englisch.

"Hi! Hier ist Eve. Mein Sohn ist nicht zufällig zu sprechen?"

Am liebsten hätte ich eine Gegenfrage gestellt. Ihr Tonfall klang nicht besonders freundlich. Ich war mir aber keinerlei Schuld bewusst, ihr irgendwas getan zu haben.

Aber ich hatte Eve schon öfter unbegründet übellaunig erlebt, darum ging ich auf ihre Laune nicht ein und antwortete in einem normalen Ton.

"Samu schläft noch! Soll ich ihm etwas ausrichten?"

"Er schläft noch?" Ich konnte mir ihren Gesichtsausdruck bildlich vorstellen. "Warum liegt er um diese Uhrzeit noch im Bett?"

"Wir sind spät von einer Party zurückgekommen."

Sie seufzte laut in den Hörer.

"Er wird wohl nie erwachsen!

Richte ihm bitte aus, er möchte mich anrufen, wenn er ausgenüchtert ist!"

Dann legte sie auf, ohne sich von mir verabschiedet zu haben.

Ich runzelte die Stirn und legte dann auch auf.

Jetzt konnte ich erahnen von wem Samu seine Art und Weise geerbt hatte, wie er sich benahm, wenn er üble Laune hatte.

Ich ging zurück in die Küche, als ich Samu mit schlürfenden Schritten zur Küche kommen hörte. Als ich mich zu ihm umdrehte, sah ihn im Rahmen der Tür stehen. Er hielt sich noch immer mit einer Hand den Kopf und sah ziemlich verknittert aus.

"Wer war das eben am Telefon?"

"Deine Mutter!" Ich hörte ein Grummeln und er zog seine Stirn kraus. "Was wollte sie?"

Ich seufzte auch auf und antwortete:"Das wollte sie mir nicht sagen! Du sollst sie zurück rufen, wenn Du ausgenüchtert bist...das waren ihre Worte!"betonte ich vorsichtshalber.

"Wie war die denn drauf?"fragte

Samu genervt zurück.

"Ähnlich wie Du!"sagte ich so leise, dass Samu es nicht verstehen konnte. Wenn Samu so drauf war, musste ich aufpassen, was ich sagte. Er legte dann jedes Wort auf die Waagschale.

So wie er dort stand, bot er trotz allem einen netten Anblick.

Bis auf eine Boxershorts gewährte er mir einen Blick auf seinen wohlgeformten Body.

Er bemerkte meinen Blick und verzog seinen Mund zu einem dreckigen Grinsen.

"No chance, Baby...maybe later!"

Dann drehte er sich um und ging wieder zurück ins Schlafzimmer.

Jetzt musste ich auch grinsen.

Sowas bekam er trotzdem mit!

Männer! Ich machte mir eine Kleinigkeit zu essen, schenkte mir einen Orangensaft ein und stellte alles auf ein Tablett.

Mit diesem ging ich ins Wohnzimmer und setzte mich aufs Sofa.

Ich nahm mein Handy in die Hand und chattete ein wenig mit meinen Freunden Susie und Fieni! Schon länger hatte ich keine Zeit dazu gefunden.

Aber ich musste natürlich Fieni vom gestrigen Abend berichten.

Sie war MFB Fan und besonders Heikki hatte es ihr angetan.

So verging die Zeit im Flug. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Samu ins Wohnzimmer gekommen war, bis er direkt vor mir stand und mir das Handy aus der Hand nahm.

"Hey! Was soll das?" fragte ich empört. "Chat Kontrolle! So..mal sehen mit wem Du so schreibst!"

Er drehte sich weg und hielt das Handy dabei so hoch, das ich nicht dran kam. Ich war mittlerweile vom Sofa aufgestanden und versuchte ihm das Handy aus der Hand zu nehmen. " Gib es mir wieder! Das gehört sich nicht!"

"Hast Du was zu verbergen?"fragte er neugierig.

"Das spielt gar keine Rolle!"

"Fieni? Wer ist das?"fragte er mich jetzt.

"Samu? Das ist jetzt nicht Dein Ernst? Du liest nicht wirklich meine Nachrichten!?!"

Jetzt war ich wirklich sauer. Er hielt das Handy gerade in Griff Höhe von mir. Ich nutzte die Chance und nahm ihm das Handy aus der Hand, dabei kratzte ich ihn aus Versehen mit meinem Nagel an der Hand.

"Aua! Was sollte das?"fragte er gereizt.

"Das war doch keine Absicht! Aber Du bist selbst Schuld! Warum gibst Du mir nicht freiwillig mein Handy zurück?"erwiderte ich säuerlich.

"Glück gehabt, dass Du nicht mit einem anderen Mann gechattet hast!"versuchte Samu zu scherzen, aber ich nahm seine Aussage ernst und fragte verärgert:"Hast Du erwartet, dass ich mit Janne oder Jukka chatte?"fragte ich ihn herausfordernd.

"Und hast Du es getan?"fragte er jetzt ernsthaft.

"Haber! Du bist unmöglich! Nein, hab ich nicht und ich hab es auch nicht vor! Jetzt zufrieden?"

"Wer hat denn damit angefangen?"bohrte Samu jetzt in der Wunde.

"Mann, Samu...ich hab jetzt echt keinen Nerv auf Streit!"genervt wollte ich an ihm vorbei.

Er hielt mich am Arm fest und zog mich in seine Arme. Dann küsste er mich auf den Mund. Seine Zunge kämpfte sich den Weg in meinen Mund. Nach einem kurzen Widerstand, öffnete ich meine Lippen und wir küssten uns leidenschaftlich!

Als Samu von mir abließ, musste ich erstmal tief Luft holen.

Samu stand da und lachte.

"Ich liebe es, wenn Du sauer wirst! Du bist wie eine kleine Raub Katze!"grinste er mich frech an.

"Treib es ja nicht zu weit, Samu Haber!"sagte ich jetzt auch lachend.

Eine Liebe auf Umwegen/ Life is a rollercoaster (F.S.K ab 18j)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt