Bis zu unserem Haus, waren es knapp sieben Kilometer. Ich war sportlich und begab mich zu Fuß auf den Weg, denn Jack und Mum waren schon weg...
Zu Hause angekommen lernte ich etwas, machte meine Hausaufgaben und schnitze auf meiner Etage. Ich wusste nie, was es wird, also ließ ich mich überraschen... Es war ein Herz. Die linke Seite stand in Flammen. Cool! Ich legte es zu den anderen Herzen, die ich schon geschnitzt hatte in die Vitrine. Das Messer, ein Kampfmesser, welches Jack mir aus Japan mitgebracht hatte, säuberte ich und legte es ebenfalls zurück an seinen Platzt in eine der 20 Vitrinen. Es war schon spät. Also aß ich etwas, machte mich fertig und ließ mich ins Bett fallen. Wenig später schlief ich mit dem Gedanken an Mum ein...
Es waren schon zwei Monate vergangen. Bald kam Mum wieder und deswegen ging es mir wieder besser. Sie hatte mir eine Postkarte aus Australien geschickt, wo sie im Einsatz war.
Wie jeden Morgen zog ich mir die Tarnhose, DocMartens und ein weißes T-Shirt an. Meine Haare flechte ich mir locker nach hinten. Ich schnappte mir mein Handy, meine Schlüssel und meinen Rucksack mit Geld. Ich lief an einem Bäcker vorbei, wo ich mir einen heißen Kakao und ein Croissant holte. Nach Crêpes war das mein absolutes Lieblingsfrühstück. Auf dem Weg zur Schule aß ich alles auf und trank den leckeren Kakao aus. Den letzten Schluck nahm ich, als ich mein Klassenzimmer betrat. Ich warf den Pappbecher weg und setzte mich. Wieder mal saßen Alec und Jane neben mir. "Hi, ich bin Jane und das ist Alec!", stellte das Mädchen sie und ihren Bruder vor. "Liv!", sagte ich knapp, lächelte ihnen dennoch zu. Wir unterhielten uns, zu meiner Überraschung, bis der Unterricht begann und freundeten uns sogar etwas an. Aber man will ja nichts überstürzen. Dennoch waren sie die Ersten, die sich trauten mich anzusprechen.
Aber ich gab nicht zu viel von mir Preis und folgte, als er begann, dem Unterricht aufmerksam.
Ich hatte heute so ein komisches Gefühl. Als ob etwas passierte oder passieren wird. Kopfschüttelnd versuchte ich es zu ignorieren. Was nicht wirklich klappte. Dieses Gefühl bleib...
Und das bestätigte sich, als wir gerade Mathe hatten. Es klopfte. Die Lehrerin ging hin und öffnete. Ich konnte nicht erkennen wer dort stand, aber sie unterhielt sich mit demjenigen angestrengt und etwas länger...
"Liv, hier möchte doch jemand Sprechen. Am besten nimmst du deine Sachen auch gleich mit!", sagte sie. Verwirrt packte ich alles in meinen Rucksack und ging an ihr vorbei vor die Tür. Dort am Ende des Ganges stand Jack, ein schwarzhaariger Mann, der mir verdammt ähnlich aussah und Maxim. Maxim war Mums Vorgesetzter. Ich stürmte ohne nachzudenken in Jacks Arme. Er hob mich hoch.
"Jack, wo ist Mum?", fragte ich nach einiger Zeit. Er ließ mich los und sah traurig nach unten. "Maxim, wo ist Mum?", fragte ich ihn mit zittriger Stimme und ahnte Böses. Er beugte sich etwas zu mir runter und nahm seine Mütze ab. "Liv, es tut mir Leid...", sagte er. Ich schaute ihn entgeistert an. "Du verarscht mich gerade!", sagte ich und hoffte, dass es wirklich so war. "Das kann nicht sein! Sie hat es versprochen... Sie hat versprochen, dass sie zu mir zurück kommt!", flüsterte ich und die Tränen fluteten mein Gesicht. "Sie hat es versprochen!", hauchte ich und sackte auf die Knie. Mein Rucksack entglitt meinen Fingern und krachte zu Boden. "Liv, es tut mir so leid!", sagte Jack und nahm mich in den Arm. Ich begann ununterbrochen zu weinen und zu schluchzen. "Du hast gesagt, dass du sie beschützt! Jack! Du hast gesagt, dass du auf sie aufpasst! So wie immer!", schluchzte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Ja, ich weiß! Es tut mir so leid!", sagte er und ihm liefen ebenfalls Tränen über die Wangen. "Jack. Ich weiß, dass du Mum geliebt hast!", sagte ich. "Ja, das habe ich! Aber ich habe mich nie getraut es ihr zu sagen!", schluchzte nun auch er. "Ich wusste es! Jack, ich wollte immer einen Vater haben! Warum?", fragte ich immer und immer wieder. "Ich war zu feige! Es tut mir Leid! Aber nach diesem Einsatz wollte ich sie fragen. Ich... Ich wollte sie fragen, ob sie mich heiraten möchte!" sagte er. "Du hättest meinen Segen! Jack, du warst immer für Mum da! Warum nicht früher?", fragte ich. "Es tut mir leid Liv! Aber erst nach unserem Gespräch letztes, hast du mir klar gemacht, dass Liebe alles besser macht! Ich habe immer Angst gehabt und nun bereue ich es so sehr, dass ich mich nicht früher getraut habe!", sagte er und wir weinten weiter...
"Liv, wir sollten nach Hause fahren!", sagte Jack. Er hatte sich unterdessen beruhigt, doch ich noch lange nicht. Er nickte dem Schwarzhaarigen zu und sagte zu Maxim: "Ich melde mich bei Ihnen!" "Pass auf dich auf, Liv!", sagte er strich mir über den Kopf und ging. Ich weinte immer noch und krallte mich an Jacks Rücken fest. Der Schwarzhaarige hob meinen Rucksack auf und schulterte diesen, während Jack mich hoch hob. Er trug mich durch die Gänge der Schule bis zum Parkplatz. Dort stand ein anderer Mercedes, als der den Jack fuhr. Der Schwarzhaarige öffnete eine hintere Tür. Jack setzte mich dort rein und schnallte mich an. Der schwarzhaarige Mann lächelte mir zu und schloss die Tür. Er setzte sich ans Steuer, während Jack sich zu mir setzte. Ich weinte nun nicht mehr laut, sondern stumm. "Sie hat es versprochen!", murmelte ich kurz bevor, meine Augen zufielen und ich einschlief...
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Back to Volterra {1}
FanfictionLivs Leben war perfekt. Sie hatte ihre Mutter und mehr brauchte sie nicht. Doch der Krieg zieht seine Spuren durch das Militär. So auch in Spanien... Liv lernt ihren Vater kennen, der sie aber alles andere als interessiert. Während der sie mit nach...