"Liv es tut mir leid!" schluchzte Aro trocken und ließ sich dann von Marcus nach draußen ziehen. Es war besser so!
Liv kuschelte sich an mich und an meine Brust und ich redete und streichelte sie weiter. Nach einiger Zeit wurde ihre Atmung wieder einigermaßen normal und dann schlief sie ein. Ich rief leise eine Wache zu mir. Diese brachte mir eine große Decke und ein Kissen. Da ich den gesamten Mattenboden mit Decken ausgelegt hatte, war es nicht gerade unbequem. Also legte ich mich vorsichtig hin und Liv platzierte ich auf mir. Sie schien das nicht zu stören, denn sie kuschelte sich an mich und murmelte meinen Namen, als ich die Decke um uns schlang. Awww, wie süß! Sie war einzigartig! Ich streichelte sie trotzdem weiter und summte leise vor mich hin. Liv schien das noch mehr zu beruhigen, denn sie zog sich weiter nach oben und horchte selbst im Schlaf genauer hin. Ich schmunzelte und fuhr fort, während ich überlegte. Aro war sehr... Naja sehr streng mit ihr. Eine gewisse Strenge war schon in Ordnung, aber nicht in solchen Maßen. Und dann noch in so drastischen Wechsel zur Freundlichkeit. Das ist zwar typisch Aro, aber so extrem war das schon selbst für ihn nicht normal. Und Liv musste denken, dass ihr Vater starke Stimmungsschwankungen hat, so wie ich sie einschätzte. Das Ding ist, das dachte ich auch. Aro musste sich einfach besser in den Griff bekommen und ein Gefühl kriegen, wie er mit Liv umzugehen hatte. Ihm fehlten das Maß und die Erfahrung und das bekam mein kleiner Engel leider zu spüren. Das musste Marcus mit Sicherheit auch aufgefallen sein. Und so wie ich ihn und seine Geschwisterliebe zu Liv kenne, nimmt er sich gerade ihren Vater im Thronsaal vor und erklärt ihm alles, gibt Tipps und Verbesserungsvorschläge. Hoffentlich, denn ansonsten würde ich nicht mehr lange meine Beherrschung behalten und ausrasten. Meine kleine Prinzessin hält das nicht mehr lange aus. Da musste sich etwas ändern. Und Aro hatte auch noch ordentlich was gut zu machen!
"Caius?" murmelte Liv verschlafen und sah auf. OMG sie sah so süß aus, wenn sie verschlafen war. "Ja Babygirl?" fragte ich schmunzelnd. "Babygirl? Ernsthaft?" fragte sie und würde rot. Doch es schien ihr zu befallen. "Ja, ernsthaft!" grinste ich. "Aber nicht vor meinem Vater!" sagte sie und sofort verfinsterte sich ihr Blick. "Hey Liv!", begann ich und legte meine Finger unter ihr Kinn, um es anzuheben, "Marcus redete mit Aro. Die beiden sind wahrscheinlich im Thronsaal. Und wir sind hier. Alles wird gut, Babygirl!" Ich versicherte ihr das und sah ihr in die Augen, sodass ihre Zweifel fielen. "Okay,... Caius, ich hab mega Hunger!" murmelte sie und rieb sich ihre einzigartigen Augen. "Na dann gehen wir mal in die Küche. Ich hab mir erlaubt bereits Pizza zu bestellen. Hawaii und Salami!" erklärte ich meiner Schönheit grinsend. Sofort sprang sie auf, taumelte jedoch etwas. Ich erhob mich schnell und stützte sie. "Hey ganz langsam! Ich habe dafür gesorgt, dass die Pizza keiner anrührt!" versicherte ich ihr. Sie nickte und ich half ihr sicher den Weg entlang...
In der Küche angekommen setzte ich mich neben sie und sah meiner Prinzessin beim Essen zu.
"Hab ich was im Gesicht?" fragte sie plötzlich und sah mich an. Irritiert runzelte ich die Stirn. "Nein, wieso?" fragte ich. "Weil du mich anstarrst!" erwiderte sie. "Darf man heutzutage keine Schönheiten mehr beobachten?" fragte ich charmant lächelnd. Sofort wurde sie knallrot. "Ähm, also... Das... Das ist ähm...", sie stammelte und fand keine Worte. "Schon okay Prinzessin!" "Kannst du dich... Dich mal entscheiden?" fragte sie etwas unsicher, jedoch gefasster als eben noch. Wieder bildeten sich Falten auf meiner Stirn. "Für was entscheiden, Süße?" fragte ich irritiert. "Da! Schon wieder! Du hast voll viele Spitznamen für mich. Kannst du dich nicht... Bitte mal für einen entscheiden?" stammelte sie und ich sah sie mit meinem durchdringenden Blick an. "Wieso sollte ich?" Unter meinem strengen und vielleicht auch angsteinflößenden Blick würde sie zunehmend unsicherer. "Ähm... Weil es mich... Irritiert!" erklärte sie auf Umwegen. "Ich nenne dich so, wie ich will, Honey! Und weißt du warum?" fragte ich und beugte mich leicht zu ihr vor. Sie schüttelte vorsichtig und immer noch verunsichert den Kopf. Ich beugte mich weiter vor und sah ihr bei den folgenden Worten direkt in die Augen. "Weil jeder Einzige zu dir passt, Liv!" hauchte ich, doch sie hatte es verstanden. Ich brach den Blickkontakt nicht ab, sondern sah ihr permanent in die Augen. Ihre Mundwinkel zuckten kurz nach oben und dann lächelte sie verlegen. Schließlich sah sie auf die Pizza und murmelte: "Okay... Aber bitte nicht vor... Du weißt schon. Ich will nicht noch mehr Stress haben!" Ich nickte verständlich und sagte einfühlsam: "Das werde ich berücksichtigen. Und keine Sorge Principessa. Das mit Aro klären wir spätestens morgen. Und du brauchst keine Angst zu haben. Marcus ist auch dabei. Und ich ebenfalls. Ich werde dich beschützen!" Ihre Augen funkelten und dann ging die Tür auf. Sie zuckte zusammen, doch ich legte ihr unter dem Tisch eine Hand auf den Oberschenkel. Sie sah mich kurz an und entspannte sich dann aber. "Na wie geht's dir Kleine?" fragte Marcus, der gefolgt von Aro die Küche betrat. Schnell nahm ich meine Hand wieder weg, bevor einer der beiden es sehen konnte. Denn Liv wollte auf gar keinen Fall das Aro etwas darüber herausfand. "Es geht wieder!" sagte Liv und ignorierte ihren Vater eiskalt. Aber ich kann sie verstehen. Die beiden ließen sich gegenüber von uns nieder und ich schmunzelte bei ihren Worten. Auch konnte ich mir ein Kommentar nicht verkneifen. "Also das hab ich gesehen. Du konntest nicht mal ohne Hilfe hier her laufen!" lächelte ich sie wissend an. Sie setzte einen Todesblick auf, als Marcus fragte, ob er sie einmal untersuchen sollte. Ich kicherte, weswegen Aro mich irritiert ansah und Livs Todesblick mir galt. "Vergiss es Marcus. Du weißt, dass ich das hasse!" sagte sie, ohne den Blick von mir abzuwenden. "Ich bin dafür, dass er deinen Zustand ganz einfach mal untersucht Liv!" meldete sich ihr Vater. "Du hast hier gar nicht mitzureden!" zischte sie ihn an. "Ich bin dein Vater, Liv! Ich habe sehr wohl hier mitzureden!" sagte er und sah sie streng an. Sie schnaubte und antwortete: "Dann benimm dich auch wie mein Vater und nicht wie der böse Stiefvater. Dann kannst du wieder mitreden!"

DU LIEST GERADE
Back to Volterra {1}
FanfictionLivs Leben war perfekt. Sie hatte ihre Mutter und mehr brauchte sie nicht. Doch der Krieg zieht seine Spuren durch das Militär. So auch in Spanien... Liv lernt ihren Vater kennen, der sie aber alles andere als interessiert. Während der sie mit nach...