Also setzte ich mich vorsichtig, bedacht darauf, dass sie nicht aufwachte, in Bewegung und verließ den Nebenraum...
Im Thronsaal unterhielten sich Caius und Marcus interessiert und lebendig, was für beide eher untypisch war. Ich meine Caius kann keine Minute ruhig bleiben, ohne dass er jemanden anschreit. Und Marcus? Marcus ist das komplette Gegenteil von meinem blonden Bruder. Er redete grundsätzlich nicht und beteiligte sich nur bei sehr interessanten Geschehnissen...
Als sie mich bemerkten sahen sie erst zu meiner schlafenden Tochter und dann zu mir. Breit grinsend! "Was?" fragte ich gereizt, denn die Ungewissheit nagte mit jeder Sekunde mehr an meiner Ruhe. "Du hast es also geschafft?" fragte Marcus nachdenklich und sah zu Liv. "Darf ich sie hoch bringen?" fragte Caius. Meine Augen formten sich zu Schlitzen und ich knurrte ihn an: "Vergiss es!" "Du hast meine Gedanken noch nicht gelesen, oder?" fragte mich mein anderer Bruder. "Wieso?" fragte ich und funkelte immer noch Caius böse an. "Egal! Bring deine Tochter erst einmal hoch!" grinste Marcus. Ich nickte, denn ich wollte, dass Liv endlich bequem schlief. Also trug ich sie die Treppen hoch in ihr Zimmer...
Dort lag sie schlussendlich auf ihren Bett und ich saß auf ihrer Bettkante. Eine Strähne hang in ihrem Gesicht, welche ich zärtlich weg strich. "Schlaf gut, Liebling!" flüsterte ich und küsste liebevoll ihre Wange. Sie lächelte in den Schlaf hinein, was mich ebenfalls glücklich machte. Nach einem letzten Blick auf meine friedlich schlafende Tochter, verließ ich ihr Zimmer und postierte zur Sicherheit eine Wache davor. Meine Tochter..."Aro?" fragte Marcus, als es ruhig war und wir im Thronsaal saßen. "Ja Bruder?" fragte ich. "Ich hoffe du bist dir über das Kommende im Klaren," sagte Marcus. "Inwiefern?" fragte ich irritiert und neugierig zu gleich und sah ihn an. "Es gibt viele Dinge, die dir das Kommende erschweren werden," meinte er. "Kläre mich auf!" bat ich ihn. "Du hast eine Tochter, die dir eine Chance gibt. Aber das heißt noch lange nicht, dass jetzt alles so wird, wie du es dir wünschst. Im Gegenteil! Liv hatte nie einen Vater und weiß nicht, wie sie sich dir gegenüber verhalten soll. Desweiteren hast du sie, laut ihrem Gewissen, allein gelassen. Das muss sie auch noch alles verkraften. Aber sie steckt mitten in der Pubertät. Das ist die Selbstfindungsphase im Leben eines Menschen. Dort sind starke Stimmungsschwankungen und Gefühlsausbrüche an der Tagesordnung... Liv hat gerade ihre Mutter verloren und das muss ihr Körper erst einmal verkraften...
Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass sie dir jedes Mal widerspricht oder dich ignoriert. Das ist 'normal' in dieser Selbstfindungsphase!" erklärte Marcus. Ich schluckte. Das hatte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Denn ich habe gehofft, dass jetzt wirklich alles gut wird. Ich sammelte mich kurz und fragte: "Und wie soll ich damit umgehen? Oder wie soll ich auf gar keinen Fall reagieren?" "Du musst Geduld haben und als Vater für sie da sein! Ganz wichtig! Sie braucht gerade jetzt, wo ihre Mutter tot ist Halt. Den musst du ihr geben, sonst nimmt sie dich nicht als Vater an. Du musst sie beruhigen, sie trösten, auf sie einreden, dich mit ihr auseinander setzen und sie verstehen. Wenn du sie verstehst und sie dich, dann wird es für beide einfacher. Du darfst sie auf gar keinen Fall anschreien oder sie schlagen. Ich weiß das würdest du nicht tun, aber es kann immer im Affekt passieren. Darf es aber nicht! Du musst ihr das Gefühl geben, dass du sie verstehst und dass sie nicht allein ist. Und du musst sehr viel Geduld und Nerven haben. In dem Alter sind Kinder am Schwierigsten!"...Liv:
Ich lag auf etwas weichem. Und es war unglaublich bequem. Ich drehte mich auf die andere Seite und schlummert noch etwas...
Doch die Neugierde war zu groß und so setzte ich mich auf. Einige Blicke und ich wusste wo ich war. In meinem neuen Zimmer. Aber wie war ich hier her gekommen?
Mit einem Schlag erinnerte ich mich an alles. Marcus hat mich untersucht und dann wollte Aro, mein Vater, noch mit mir reden. Er erklärte mir vieles und bat mich, ihm noch eine Chance zu geben, in der er sich als Vater beweisen konnte. Ich hatte nach längerem Überlegen zugestimmt. Dann bin ich in seinen Armen eingeschlafen. Er musste mich hier hoch gebracht haben,... Wie sollte ich ihn jetzt eigentlich nennen? Dad? Nein! So weit bin ich noch nicht und das hat er sich noch nicht verdient. Ich bleibe bei... Gar nicht reden? Wenig reden? Ja! Nicht unnötig kommunizieren. Er will eine Chance? Die hat er bekommen. Aber ich werde mich deswegen nicht verstellen. Jugendliche haben oft Stimmungsschwankungen und sind anderer Meinung- Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als mein Magen knurrte. Ich hatte wirklich Hunger. Kein Wunder, denn eine gefühlte Ewigkeit hatte ich nichts mehr gegessen. Murrend stand ich auf. Trotz der Schiene hummpelte ich verschlafen durch das Zimmer. Immer noch im Halbschlaf öffnete ich die Tür. "Wohin wollen wir denn hin, Kleine?" fragte ein halber Hulk. "Essen!" murmelte ich und schwankte vor Müdigkeit. Mini-Hulk fing mich auf und fragte: "Darf ich dich in die Küche tragen? Sonst kommst du da nicht mehr an?!" "Ja gerne,..." murmelte ich und lehnte mich gegen ihn. Meine Arme schlang ich um seinen Hals und schloss meine Augen...
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Back to Volterra {1}
FanfictionLivs Leben war perfekt. Sie hatte ihre Mutter und mehr brauchte sie nicht. Doch der Krieg zieht seine Spuren durch das Militär. So auch in Spanien... Liv lernt ihren Vater kennen, der sie aber alles andere als interessiert. Während der sie mit nach...