27. "Willst du mir wehtun?"

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Unsere Hände verschränkten sich und wir streckte sie von uns, als wir synchron schrien: "FÜR ASGARD!"

Aro:
"Ich gebe ihm Befehle und er hat sie zu befolgen!" knurrte Caius meine Tochter an. Schon allein wegen dieser Aktion, die er gerade durchzog, wurde ich wütend und kochte. "Ach ja? Und meine Interessen sind nicht von Bedeutung, oder was?" schrie Liv sauer. Oh doch ihre Interessen sind für mich von großer Bedeutung! Auch für meine Brüder. Doch Caius war so in seiner Machtposition vernarrt, dass er darauf beharrte. "Nein! Deine Meinung wird hier im Moment nicht gebraucht!" entgegnete er kalt. Sie erstarrte. Entsetzt sah ich meinen blonden Bruder an. Das kann doch nicht sein ernst sein?! Glaubt er, dass sie sich so in ihn verliebt? "Wenn das so ist kann ich ja gehen!" flüsterte sie plötzlich enttäuscht und wandte sich zum Gehen. Ich saß immer noch, wie versteinert auf meinem Thron, nicht fähig irgendwas zu sagen oder zu tun.

"Liv!" rief die Stimme meines braunhaarigen Bruders. Sofort drehte sie sich um. "Marcus!" flüsterte Liv und die erste Träne lief ihre zarten Wange herunter. "Komm her, Kleine!" flüsterte er und kam auf sie zu. Angekommen, zog er meine Tochter sofort in eine Umarmung. Marcus redete beruhigend auf sie ein und streichelte ihren Rücken. Nun erwachte ich endlich und verließ meinen Thron. So schnell es ging eilte ich zu ihr, was sie nur am Rande mitbekam. Als ich bei den beiden ankam, zog mich Liv jedoch stürmisch in die Umarmung hinein. Ich war mehr als überrascht, doch war ich auch unglaublich froh, über diese Geste. "Ich will nicht, dass du gehst!" flüsterten Marcus und ich synchron und strichen ihr über den Kopf. Dadurch und durch einige bewusst gewählten Worte und zärtlichen Berührungen, beruhigte sich meine Tochter wieder. Langsam lösten wir uns und Marcus sagte: "Du darfst uns nicht allein lassen Liv. Wer zeigt denn Caius sonst, was er nicht bekommen kann?!" Sie musste leicht lachen und sprang ihm in die Arme. Die beiden hatten einige Sachen besprochen, von denen ich offensichtlich nichts wusste. "Danke!" wisperte Liv und küsste seine Wange. "Ich muss mich bedanken. So toll, wie dein Lächeln mein Leben erhellt!" schmunzelte er. Sie drückte ihn noch einmal.
Dann erblickte sie mich. Wir sahen uns gegenseitig in die Augen. Ich konnte nicht leugnen, dass ich eifersüchtig war. Meine Tochter nahm Marcus mehrmals in Arm und mich nicht. Wie gerne würde ich sie in meinen Armen halten, doch ich würde sie heute auf gar keinen Fall dazu zwingen. Plötzlich kam sie zu mir. Ehe ich reagieren konnte schlang sie ihre Arme um mich und kuschelte ihr wunderschönes Gesicht in meine Brust.
Ich war wie erstarrt. Ich hatte mit allem gerechnet. Selbst das sie mich anschreit, aber nicht damit... Ich erwachte und drückte sie fest an mich. Durch unseren Körperkontakt konnte ich ihre Gefühle und Gedanken lesen:

Und für diesen einen Moment war er Dad. Auch wenn sich das morgen wahrscheinlich wieder durch meinen Stolz ändern würde. Für mich zählte nur der Augenblick.
Ich atmete ihren Rosenduft ein, als ich mein Gesicht in ihren Haaren vergrub. Nach dieser Geste sog sie auch meinen ein.
Er duftet nach Männerperfüm und dieser eigenen einzigartigen Note roch. Es war wie eine Droge. Ich konnte nicht genug bekommen. Doch es sollte etwas Besonderes sein, also löste ich mich von Dad.

Mir gefiel das ganz und gar nicht. Dennoch zwang ich sie nicht länger. Das war ein Fortschritt meinerseits. "Felix pass bitte gut auf meine Tochter auf!?" bat ich, ohne meinen Blick von meiner wunderschönen Tochter zu lösen. "Selbstverständlich Meister!" sagte Felix. Sie schenkte mir noch ein leichtes Lächeln. Ich erwiderte es und sah sie sehnsüchtig an. "Viel Spaß!" flüsterte ich und strich ihr über die Wange. "Danke", wisperte Liv. In Gedanken fügte sie noch
Dir auch, Dad!
hinzu. Ich nahm lächelnd meine Hand von ihrer Wange und sie drehte sich um. "Können wir Prinzessin?" fragte Felix sie grinsend. "Klar, Hulk!" lachte sie und nahm seine Hand an, die er ihr entgegen streckte. Gemeinsam verließen sie den Thronsaal...

"SAG MAL BIST DU DES WAHNSINNS?" schrie ich außer mir. Alle zuckten stark zusammen, denn es war nicht oft, dass ich wütend war. Um ehrlich zu sein war ich nie wütend. Doch nun drehte ich mich kochend zu ihm um. "WAS SOLLTE DAS? WOLLTEST DU SIE LOSWERDEN? WOLLTEST DU MIR DAS HERZ BRECHEN?" schrie ich wütend und ging auf Caius zu. Dieser schaute mich unbeeindruckt an. Über meine Lippen glitt ein Wutschrei, was ihn leicht zusammenzucken ließ. "VERDAMMT CAIUS! WAS WILLST DU MIT DIESER ART ERREICHEN?" schrie ich...

"Willst du mir so sehr wehtun?" flüsterte ich und sah ihn traurig an. "Wenn du mir nur wehtun willst, dann... Hast du das bereits getan!" wisperte ich und sah ihn enttäuscht an. Ohne auf eine Antwort oder Reaktion zu warten, verließ ich den Thronsaal und ging in den Garten. Dort ließ ich mich auf eine der Bänke nieder. Es war dunkel, doch durch die starke Beleuchtung konnte man jeden Zentimeter genau erkennen. Verzweifelt fuhr ich mir übers Gesicht. Was will er damit erreichen?

Währenddessen im Thronsaal:
Aro sah seinen blonden Bruder erst traurig an. Dann verließ er enttäuscht den Saal. Es herrschte Stille...
"Was willst du damit bezwecken? Denkst du dir, wenn du dich mit ihr auf Kriegsfuß stellst, dann wird alles besser?" fragte Marcus und durchbrach die Stille. "Das sollte gar nicht so rüberkommen!" murmelte der Angesprochene. "IST ES ABER CAIUS!" schrie nun Marcus. "Entschuldige,... Aber wie denkst du soll sie das denn bitte aufnehmen?" entschuldigte sich der Braunhaarige. "Nein,... Es war mein Fehler. Es ist nur so, dass sie mich zur Weißglut bringt!" gab Caius zu. "Ach ja? Wieso sitzt du dann da noch?" fragte Marcus. Irritiert sah Caius seinen Freund an. "Was meinst du?" fragte er. "Du hast nicht nur Liv, sondern auch Aro gegen dich aufgebracht. Glaubst du nicht, dass es besser ist, wenn du dich mit Aro zusammen tust und ihr gemeinsam auf Liv zugeht? Aber so wie ich Aro eben gesehen habe, da kannst du lange warten..."

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