"Ja genau! Darüber müssen wir noch einmal reden!" rief Vaters Stimme. Er kam gefolgt von... Caius in die Küche.
"Du warst heute viel zu lang auf! Und das gefährdet deine Gesundheit. Deswegen werde ich mit Marcus und Caius einige Regeln ausarbeiten die Nachtruhe und den Medienkonsum betreffen!" sagte mein Vater. Ich sah ihn fassungslos an. "Wie viel habt ihr mitbekommen?" fragte ich ihn mit offenem Mund. "Viel...", lachte Marcus. "Auch das mit...", fing ich an. "Deine Liebe zu Bösewichten?" fragte mein Vater. "LOKI IST NICHT BÖSE!" fauchte ich. "Ich hab's doch gesagt!" lachte mein Bruder. "Was hast du gesagt?" fragte ich ihn. "Egal. Ihr könnt später noch darüber reden. Jetzt musst du was essen!" sagte er lachend und setzte mich auf den Barhocker. Marcus verstrubbelte mir meine Haare, was ich mit einem "Hey!" kommentierte. "Essen!" befahl er lachend, aber dennoch mit Nachdruck. Ich knurrte kurz und ging dann aber seinem Befehl nach.
"Hier!" sagte mein Vater und schob mir ein Glas mit der blutroten Flüssigkeit rüber. Meine Augen funkelten kurz, als ich es erblickte. Doch lange hielt es nicht an. Ich lächelte leicht und murmelte "Danke". "Kein Problem!" lächelte er und ließ sich gegenüber von mir, auf den Platz fallen. Ich trank gierig einige Schlucke und spürte sofort die positive Wirkung. Ich fühlte mich gut und kräftig. Meine Müdigkeit war wie weggeblasen und ich fühlte mich gut.
Ich aß die Nudeln mit dem Lachsfilet und der Sauce und es war einfach bombastisch. Das Essen von Marcus war der absolute Hammer. Es war so lecker, dass der Teller bereits nach 2 Minuten komplett leer war. Ich trank noch in Schallgeschwindigkeit die leckere Flüssigkeit aus, von der ich immer noch nicht wusste, was es war. Ich schob das Geschirr weg und streckte mich einmal. "Wie hat es dir geschmeckt?" fragte mein großer Bruder. "Es war das leckerste Fischgericht, was ich jemals gegessen habe. Und das will was heißen!" grinste ich. "Also kann ich kochen?" fragte er. "Du bist ein Meisterkoch mit 6 Sternen!" lachte ich. "Na dann ist ja gut!" grinste er nun auch und umarmte mich von hinten, da die Barhocker keine Lehnen hatten. "Und DU bist auch unglaublich!" sagte ich und lehnte mich mit geschlossenen Augen an seinen muskulösen Oberkörper. "Kleine, das bist du auch", wisperte er und küsste meine Wange. Ich gab ihm ebenfalls einen Kuss und kuschelte mich bei ihm ein. Ich bekam nicht mit, wie Caius Marcus eifersüchtige und mir sehnsüchtige Blicke zuwarf.
"Liv?" fragte mein Vater. "Hmm", gab ich erleichtert seufzend von mir, da dieser Moment einfach wundervoll war. "Was hältst du davon, wenn wir dir die Bibliothek zeigen?" fragte er. Ich schaute blitzschnell zu ihm. Ich liebe Bücher und habe ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass die alte Burg eine Bibliothek hat. "Ihr habt eine Bibliothek?" fragte ich und mein Mund klappte auf. "Ja... So schlimm?" fragte Vater. "Nein... Ich freu mich! Kommt schon! Auf geht's! Worauf wartet ihr noch? Ich möchte in die Bibliothek!" rief ich, sprang auf und hüpfte aufgeregt durch die Küche. "Ganz ruhig Liv. Atmen nicht vergessen!" sagte mein Vater amüsiert. "Nein! Ich muss jetzt zu dieser Bibliothek! Kommt schon! Wie könnt ihr hier so ruhig sitzen, wenn ihr eine Bibliothek habt. Mit Büchern? Hallo?!" rief ich und atmete schnell. Zu schnell. "Liv ganz ruhig bleiben!" wisperte Marcus und zog mich in seine Arme. "Nein Marcus ich-", begann ich, wurde jedoch unterbrochen. "Doch! Du beruhigst dich zuerst. Vorher lasse ich dich nicht in die Nähe der Bibliothek. Also tief ein... Und wieder ausatmen... Tief ein... Und aus... Genauso! Ganz ruhig. Konzentriere dich auf die Atmung... Genau", erklärte er und strich mir liebevoll über den Rücken. Ich gehorchte Marcus und tat was er sagte. Ich normalisierte meine Atmung wieder und lehnte mich gegen ihn. "Geht's dir wieder besser?" fragte er und schob mich leicht von sich weg, nur um mich Mustern zu können. "Nein!... Ich möchte zu dieser Bibliothek!" flüsterte ich. Er lachte und küsste meine Wange. "Außer diesem. Ich meine körperlich. Du verstehst mich schon!" murmelte er. "Ja hab ich. Und mir geht es gut!" erklärte ich und umarmte ihn wieder. "Mir geht's wirklich gut. Können wir jetzt biiiiittttttteeeee in die Bibliothek?" bettelte ich und sah ihn flehend an. "Wenn dein Vater und Caius mitkommen dürfen, dann ja!" stellte er die Bedingung auf. "Von mir aus. Ich möchte nur in die Bibliothek!" drängelte ich. "Na dann. Auf geht's!" sagte mein Vater amüsiert und hielt mir seine Hand hin. Ich sah zu Marcus, der mir zu nickte. Dennoch zögerte ich. "Du musst nicht, aber ich würde dich gerne hinbringen?!" erklärte mein Vater traurig, denn ihm war klar, dass ich ihm meine Hand nicht geben würde. "Doch!" rief ich plötzlich aus Reflex und rannte zu ihm. Ich gab ihm meine, nur noch leicht verbundene, Hand. Er schaute mich mit strahlenden Augen an. "Danke!" flüsterte er. Ich nickte und lächelte leicht. Er führte mich voran durch die Gänge, während Marcus und Caius uns folgten...
Wir kamen vor einer schweren schwarzen Eichentür an. Sie war locker 2,5m hoch und musste eine Menge wiegen. Doch meinen Vater interessierte das nicht im Geringsten. Er öffnete sie einhändig mit Leichtigkeit.
Als wir hinein traten, wurde mir der Atem geraubt. Ich versteinerte ihn der Bewegung und Tränen kamen hoch, die meine Augen feucht machten. Die Bibliothek war der absolute Wahnsinn! Ein riesiger Saal mit ordentlich gereihten Regalen, die bis zur Decke gingen. Diese waren gefüllt mit Meisterwerken der weltweiten Literatur. Ich war fassungslos, sodass eine Träne über meine Wange lief. Eine Freudenträne. Ich war so überwältigt, dass es nicht bei dieser Einen blieb, sondern etliche folgten...
"Hey... Liv! Liebling alles Okay?" fragte die besorgte Stimme meines Vaters. Er berührte mich sanft an der Schulter und ich ließ zu, dass er mich zu sich umdrehte. "Alles okay Schatz?" fragte er. Ich konnte nicht anders, als ihm in die Arme springen. Er fing mich auf und strich mir beruhigend über Kopf und Rücken. "Sch... Alles wird gut! Was ist denn los Liebling? Sch... Beruhige dich! Nicht weinen!" sagte er liebevoll und durch die zärtlichen Berührungen atmete ich schnell wieder normal und die Tränen versiegten. "Tschuldigung!" nuschelte ich, als mir bewusst wurde, dass ich ihm gerade wortwörtlich um den Hals gefallen bin. "Hey Liv! Sieh mich an!" forderte er mich auf. Ich kam seiner Forderung nach und blickte in seine blutroten Augen. "Es ist alles okay! Es muss dir nicht peinlich sein. Ich bin immer für dich da, einverstanden?" fragte er. "Einverstanden!" nickte ich. "Siehst du! Alles gut!" flüsterte er und strich mir über die Wange...
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Back to Volterra {1}
FanfictionLivs Leben war perfekt. Sie hatte ihre Mutter und mehr brauchte sie nicht. Doch der Krieg zieht seine Spuren durch das Militär. So auch in Spanien... Liv lernt ihren Vater kennen, der sie aber alles andere als interessiert. Während der sie mit nach...