Dort angekommen drückte er mich auf den Stuhl und legte mir wieder fest seine Hand auf die Schulter. "Falsche Antwort!" sagte er mahnend...
Ich knurrte und versuchte seine Hand abzuschütteln. Erfolglos! "Liv!" rief Dad. Bei dem Klang seiner drohenden Stimme konnte ich nicht anders, als still zu halten. "Benimm dich oder willst du Hausarrest bekommen?" DAS war genauso schlimm, wie das mit meinem Handy. Ohne Wiederworte hielt ich still und schaute den Tisch böse an. "Noch eine Strafe die du nicht ausstehen kannst. Gut zu wissen!" sagte Dad nachdenklich. Ich verkniff mir in diesem Moment so sehr einen beleidigenden Kommentar, sodass ich ausversehen auf meine Innenwange biss. Ich verzog schmerzerfüllt mein Gesicht. Es tat so höllisch weh und ich schmeckte, wie sich Blut in meinen Mund ergoss. Viel Blut. Schnell schluckte ich es runter. Bloß keine Schwäche zeigen. Währenddessen redete Dad weiter. Ich musste ständig schlucken. Caius beobachtete mich die ganze Zeit, so als ob er etwas ahnte oder bemerkt hatte. Doch ich ignorierte es. Mein ganzer Mundinnenraum war jetzt überzogen von Blut und als ich das nächste Mal schluckte, gelangten zwei Tropfen unbemerkt auf meine Lippen. Drei weitere folgten. Ich glaube ich habe ein Problem. Denn normal ist das nicht, dass man so viel blutet. Es war mittlerweile schon 18.00 Uhr. Plötzlich sprang Caius auf und kam um den Tisch rum. Überrascht sahen Marcus und Dad ihn an. Doch er schob Dad beiseite und zog den Stuhl etwas weg, sodass er direkt vor mir stand. "Liv mach den Mund auf!" befahl er mir. Ich schüttelte den Kopf. Er wusste es! "Liv!", er kniete sich zu mir runter, "Ich hab es gesehen! Mach den Mund auf! Bitte!" "Caius, was wird das?" fragte Dad irritiert und etwas wütend. "Sollen wir vorher Tücher holen?" fragte er ich sah Caius an und konnte nicht anders, als nicken. "Demetri! Hol uns genügend Papiertücher!" befahl Caius, ließ mich jedoch nicht mehr aus den Augen. "Nicht schlucken!" sagte er streng mit mahnendem Blick, als ich dies gerade tun wollte. "Alles wird gut Okay?" fragte er und nahm meine Hand. Ich nickte und sah ihn dankend an. "Hier Meister! Ich habe euch auch eine Schüssel mit Wasser und einen Lappen mitgebracht, da ich bemerkt habe, was los ist!" meldete sich Demetri und stellte alles neben Caius und mich auf den Tisch. Demetri wurde mit immer sympathischer. Mit ihm kann man bestimmt auch viel Scheiße bauen. "Danke Demetri!" sagte Caius, was er nicht oft zu tun schien, denn alle außer ich sahen ihn überrascht an. "Kein Problem Meister!" meinte er verwundert und stellte sich wieder auf seinen Platz. Caius hielt einige der Tücher unter mein Kinn und sagte: "Mach den Mund auf!" Ich nickte und öffnete ihn. Sofort strömte das gesammelt über mein Kinn auf die Tücher und ich spuckte den Rest aus. Marcus und Dad rissen geschockt die Augen auf, während Caius nickte und mit dem feuchten Lappen mein Gesicht säuberte. "Zeig her!" bat er mich lächelnd. Ich öffnete meinen Mund und er sah hinein. "Liv!" sagte Dad besorgt, als er es mit Marcus gesehen hatte. "Kommentar verkniffen und ausversehen dabei auf die Innenwange gebissen?" fragte Caius wissend. Ich nickte ehrlich. Dad sah mich geschockt mit großen Augen an. "Komm mit!" sagte Caius stand auf und hielt mir seine Hand hin. Er lächelte mich aufmunternd an, was ich leicht erwiderte und ihm meine Hand gab. Er zog mich sanft hoch und führte mich in das Nebenzimmer. Dad und Marcus folgten uns und schlossen die Tür. Dort setzte er mich auf die Liege und Marcus holte komische Sachen raus. "Ich will das nicht!" sagte ich mit zitternder Stimme und schaute auf die Geräte, bei denen Marcus stand. Nun meldete sich endlich Dad zu Wort. Doch was er sagte, gefiel mir überhaupt nicht. "Caius! Du gehst raus!" befahl er. "Dad- Ahhh!" Ich wollte protestieren, doch ich musste mich ziemlich fest gebissen haben. Denn ich kam nicht weit. "Du hältst den Mund Liv, sonst reißt das noch weiter auf! Und Caius geht jetzt raus!" befahl er bei mir besorgt. Ich wollte schon allein aus Protest wieder den Mund öffnen, doch Caius unterbrach mich. "Liv!", sagte er und kam zu mir, "Bitte hör auf das was dein Vater sagt. Er meint es nur gut. Und wenn du es nicht für ihn tust, dann tu es für mich. Ich möchte deine wunderschöne Stimme bald wieder klangvoll reden hören! Also lässt du das von Marcus behandeln und hörst für heute mal auf deinem Vater zu wiedersprechen. Ich weiß, das wird dir schwer fallen wird, aber bitte tu mir den Gefallen, ja?" fragte er. Positiv überrascht sah ich ihn an und nickte nach einer Weile, als ich alles verstanden hatte. "Danke! Wir sehen uns morgen in Mathe!" flüsterte er und küsste meine Wange. Ehe ich reagieren konnte, wurde ich rot und Caius ging nach einem Zwinkern seinerseits schnell raus. Wow... Das muss ich erstmal verarbeiten! "Was war das?" fragte Dad und sah von der Tür zu mir. Nicht gerade glücklich. Um ehrlich zu sein, weiß ich es selbst nicht. Ich fasste mir unbewusst an die Stelle, wo er mich geküsst hatte. Ich konnte nicht leugnen, dass es mir gefallen hatte. Er hatte unglaublich weiche Lippen und als diese meine Wange berührten, fing meine Haut sofort an zu kribbeln...
"Liv?" riss mich Dad aus den Gedanken. Ich sah auf und ließ schnell meine Hand sinken. "Alles Okay? War er dir zu nahe?" fragte Dad und legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich schüttelte den Kopf und wollte etwas sagen, doch Marcus sagte schnell: "Nicht reden! Sonst reißt es weiter auf, da hat dein Vater Recht!" Wieder nickte ich. "Aro, ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Caius hat ihr nicht wehgetan. Sie ist überrascht und etwas überfordert mit der Situation. Stimmst kleine Schwester?" fragte Marcus grinsend. Ich spürte, wie ich wieder rot wurde und schaute weg. "Ja es stimmt!" lachte Marcus. Zu gerne wollte ich mich verteidigen, aber Caius hat mich gebeten es für heute sein zu lassen. Also tat ich das, denn es ich wollte ihn nicht enttäuschen...
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Back to Volterra {1}
FanfictionLivs Leben war perfekt. Sie hatte ihre Mutter und mehr brauchte sie nicht. Doch der Krieg zieht seine Spuren durch das Militär. So auch in Spanien... Liv lernt ihren Vater kennen, der sie aber alles andere als interessiert. Während der sie mit nach...