Everything I went through you were standing there by my side
And now you gonna be with me for the last ride
(See you again - Charlie Puth ft. Wiz Khalifa)„Mel! Mel, wach auf! Komm schon, öffne die Augen!"
Ich rannte auf meine Tante zu, die leblos und leichenblass in der Badewanne lag und schüttelte sie in meiner Panik.
Mit Entsetzen stellte ich die aufgeschlitzten Pulsadern an ihren Handgelenken fest, das Blut floss in strömen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Alles, was mir einfiel, war schreien. Ich konnte nicht aufhören. Warum konnte ich nicht aufhören? Herumbrüllen half Mel auch nicht.
„Kindchen, was ist denn bloß- Ach du Schreck!" Die betagte Dame trat neben mich und fasste sich bestürzt mit der Hand an den Mund. „Hast du ein Telefon? Wir müssen einen Krankenwagen verständigen."
„Telefon?", fragte ich nur perplex. Ich bekam gerade gar nichts auf die Reihe, alles war komplett wirr in meinem Kopf.
„Einen Moment." Sie machte kehrt und ich hörte, wie sie nach dem Festnetz auf der Kommode griff und den Notruf wählte.
Ich konnte mich nicht rühren, mein ganzer Körper fühlte sich kalt an, die Tränen verschleierten mir die Sicht.
Geistesabwesend stolperte ich zum Handtuchständer, griff nach zwei roten Exemplaren und wickelte je eins um die Handgelenke, um die Blutung wenigstens ein wenig aufzuhalten.
„Ein Krankenwagen ist unterwegs." Mrs. Fraser kam wieder in den Raum, legte mir eine Hand auf die Schulter und streichelte sie sanft. Heftig zusammenzuckend wandte ich mein Haupt in ihre Richtung. „Ist schon gut, Ihre Tante wird wieder. Halten Sie bitte durch, Mrs. Williams."
Während wir ungeduldig und nervös auf die Sanitäter warteten, klopfte ich mit den Fingern auf den Wannenrand.
„Sie hat kaum Puls!", rief ich panisch, nachdem ich meine zittrigen Finger auf ihre Halsschlagader gelegt hatte. Ein schwaches, klägliches Pochen war die Antwort.
„Hallo? Mrs. Fraser? Wir sind verständigt worden, bitte treten Sie zur Seite."
Der Krankenwagen war eingetroffen und mit ihm zwei Sanitäter. Sie hoben den schlaffen Körper meiner Tante aus der Wanne und beförderten sie dann auf die transportable Trage. Alles Weitere bekam ich nicht mehr mit.
Anscheinend war ich in einem so miserablen Zustand, dass die Sanitäter mich nicht als Begleitperson, sondern ebenfalls als Patient mitnehmen wollten. Ich versicherte ihnen, dass es mir gut ging und ich nur einen kleinen Schock hätte. Sie bestanden darauf, dass auch ich ärztlich untersucht werden würde und baten Mrs. Fraser als seelische Unterstützung mitzufahren.
Hilfesuchend klammerte ich mich an ihren Arm und flennte wie ein Baby, ohne mich dafür zu schämen.
Ich erinnerte mich noch, wie ich auf Mels Körper starrte, als alles um mich herum schwarz wurde.
Das monotone Piepen eines Gerätes riss mich aus der Dunkelheit. Verwirrt blinzelte ich und ließ meinen Blick durch die Umgebung schweifen, nachdem sich meine Sicht geschärft hatte. Sterile, weiße Wände und eine ebenso weiße Decke.
Ein Klapptischnachtschrank, inklusive Wasserflasche und Telefon zu meiner Linken, das piepende Etwas zu meiner Rechten, ein einfacher heller Holzschrank mir gegenüber. Ich war im Krankenhaus. Die Braunüle und der damit verbundene Schlauch, der aus meiner Hand lugte, mündete in einem Tropf mit einer transparenten, beinahe durchgelaufenen Lösung.
Gerade, als ich mich frage, was zum Henker ich hier sollte, kam eine blonde, freundlich wirkende Schwester in weißer Kleidung in den Raum.
„Guten Abend, Miss Payne. Mein Name ist Leticia und ich würde Sie gern von dem Tropf und der Nadel in Ihrer Hand befreien."
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They don't know about us
FanfictionDas mit der Liebe ist schon eine komische Sache. Sie trifft einen ob man will oder nicht, da kann man sich noch so hartnäckig wehren oder es verleugnen. Irgendwann, ganz plötzlich, überschwemmt sie dich wie ein gewaltiger Tsunami und du kannst nicht...