LX. Afraid

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Hallöchen allerseits🤓
Heute ist es draußen so unglaublich heiß, da kriegt man den Tag doch nur mit Wassereis über die Bühne, oder? Wie verbringt ihr eure Zeit in der Sauna? Ich bin erst einmal bis 20 Uhr in der Uni, also brauche ich mir zum Glück kein Schwimmbad aussuchen, in das ich reinspringen könnte😅😁
***
I'm swirling softly
Drifting like the cream in your coffee
And you're talking calmly
When I'm scared
(Afraid – Delta Rae)

Das durfte doch nicht wahr sein! Ich hatte den Schlüssel für Mels Schließfach gefunden! In Ladys Satteltasche spielte Mel Schnitzeljagd?! Wie hätte man denn darauf kommen sollen?!

Ich hatte natürlich sofort Harry angerufen und ihm davon erzählt. Er war ebenfalls ganz aus dem Häuschen, bestand aber darauf, dass ich trotzdem erst einmal ausreiten und dann den Schlüssel im Dezernat abgeben sollte. Als ich protestierte, schlug er vor, den Schlüssel abzuholen und ihn Detective Rocks zu übergeben. Ich war so durcheinander, dass ich ihm zustimmte.

Sollten wir endlich erfahren was Mel so hartnäckig zu verstecken versucht hatte? Ich konnte es kaum glauben und war immer noch ganz zittrig als Harry im Stall ankam.

Ich kam erst anderthalb Stunden später als gewollt mit Nep los, aber das war mir egal. Harry musste mich erst als allererstes in die Arme nehmen und meinen Rücken kraulen bis ich mich nicht mehr wie Wackelpudding im Sturm fühlte.

Meine Stute bemerkte natürlich meine unruhige Stimmung und spiegelte sie, sodass wir den Geländeausritt knicken konnten und auf den Reitplatz umschwenken mussten. Die erste Viertelstunde schaute Hazza uns noch zu, dann verabschiedete er sich um zum Department zu fahren.

„Ich fahre dann mal, viel Spaß euch Zweien." Er hob die Hand und wollte zum Auto gehen als ich „Warte!" rief und Lady antraben ließ. Gehorsam trottete sie auf den Lockenkopf zu und blieb dann brav an Ort und Stelle stehen als ich mein Gewicht nach hinten verlagerte, um sie zum Stehen zu bringen. Ich beugte mich vor und gab meinem Freund einen liebevollen Abschiedskuss.

„Jetzt musst du dich auch mal zu mir hochstrecken.", wies ich kichernd auf die umgekehrte Perspektive hin und setzte mich wieder aufrecht in den Sattel zurück.

„Gewöhn' dich nicht dran.", ulkte er schalkhaft und drehte sich schließlich mit den Händen in den Hosentaschen um und schlenderte zu seinem Auto, nachdem er sich verabschiedet hatte.

Das Department wollte den Inhalt der Kassette zuerst untersuchen bevor sie sie freigaben. Ich hatte damit gerechnet, also war ich nicht ganz so ungehalten wie Mom, die schon auf heißen Kohlen saß. Natürlich interessierte es mich ebenfalls brennend was das ominöse Metallding beherbergte, doch jetzt war es vor allem wichtig, dass die Ermittler etwas Nützliches fanden und, dass es bei den Ermittlungen weiterhalf. Die Warterei machte einen schier verrückt. Rocks versicherte, dass er uns direkt nach der Auswertung informieren würde.

Ein leises Winseln an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Ich senkte meine Hand, die meinen Mascara festhielt und schaute durch meinen Spiegel auf die gegenüberliegende Seite meines Zimmers, wo Amy unschuldig auf ihrem pelzigen Popo pflanzte und mich erwartungsvoll anschaute.

„Ich komme gleich, Süße, ich muss nur noch kurz mein linkes Auge zu Ende schminken okay? Ansonsten sähe es ziemlich schräg aus wenn ich mit nur einem angemalten Auge herumliefe, was?", quatschte ich mit vor Konzentration geöffneten Mund vor dem Spiegel während ich meinen linken oberen Wimpernkranz tuschte.

Zehn Minuten später wanderten wir zwei die Straße entlang und gingen unsere tägliche Runde entlang der Hauptstraße Richtung Hundepark. Ich hatte Glück, dass der Rottweiler-Mischling ein ziemlich friedlicher Zeitgenosse war und weder ein Problem mit Menschen noch mit anderen Hunden zu haben schien.

They don't know about usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt