LXVIII. Fear

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Moin👋🏻
Ist das Wetter bei euch auch so toll?☺️
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When we were children we'd say
That we don't know the meaning of
Fear, fear, fear
(Fear – OneRepublic)

Bei dem ganzen Trubel der letzten Tage hatte ich Veronica ganz vergessen. Schon wieder. Noch einmal würde ich sie nicht so unterschätzen.

Ich hatte Detective Rocks von ihrer Nachricht in Kenntnis gesetzt, weil ich nicht wusste, was ich von Veronicas Kontaktversuch halten sollte. Aber jetzt... vielleicht sollte ich sie doch anrufen.

Meine Augen starrten verkrampft auf den kleinen grünen Zettel in meinen Händen. Ich hatte das Zeitgefühl verloren, also wusste ich nicht ob ich erst ein paar Minuten oder ein paar Stunden wie festgefroren auf ein kleines Stück Papier starrte, das mir bei der Beantwortung meiner tausend Fragen nicht einen Schritt entgegenkommen wollte. Ich musste wohl oder übel der Verfasserin der Nachricht einen Anruf abstatten.

Wütend knüllte ich das Post it zusammen. Nein, nicht jetzt, ich war viel zu aufgebracht. Veronica hatte höchstwahrscheinlich mein Pferd entführt und ich sollte ihr auch noch hinterher telefonieren!

Rocks hatte mir ans Herz gelegt, dass ich es ihm und seinen Leuten zu überlassen sollte, denn sie würden sich darum kümmern. Ich sollte Veronica keine Angriffsfläche geben, jetzt, wo sie allem Anschein nach nicht nur meinen Freund vergiften wollte, sondern auch noch mein unschuldiges Pferd entführt hatte, mit dem sie gerade sonst etwas anstellten.

Wenn ihr irgendwer etwas zu Leide getan hatten konnten die sich warm anziehen. Blöderweise hatte  die Spurensuche am Gestüt nichts gefunden, das einen konkreten Hinweis auf die Täter gab. Bis auf den Zettel von Veronica tappten sie im Dunkeln, was sie zur Hauptverdächtigen machte.

„Also hat niemand eine Ahnung, wo man Lady hingebracht haben könnte?"

Ich warf Bree einen Blick zu, seufzte und legte den doofen Zettel von Bree etwas zu schroff auf dem Couchtisch ab, bevor ich mich wieder hinfläzte und meine beste Freundin anschaute.

Die letzten zwei Stunden habe ich damit verbracht, sie auf den neuesten Stand zu bringen. Wir hatten uns seit einer gefühlten Ewigkeit nicht gesehen sondern nur gesimst und geskypt, weil wir beide bis zum Hals in Terminen und anderen Sorgen gestanden hatten. Nachdem ich letzte Nacht kein Auge zugetan hatte, war ich zu Bree gefahren. Ich hatte bei ihr übernachtet und sie dabei gleich über alles Neue geimpft.

Sie war genauso geschockt wie ich und ziemlich betroffen. Ihre warme Umarmung tat unglaublich gut und nahm eine kleine Last von meinen Schultern. Irgendwie musste ich versuchen mit allem umzugehen, aber wenigstens war ich dabei nicht allein.
„Nun ja, ein Pferd ist nicht gerade etwas, das man einfach unter dem Bett verstecken kann. Die Polizei jetzt also nach leerstehenden Lagerhäusern, abgelegenen Hütten oder Ähnlichem, wo man sie unterbringen könnte."

Bree nickte verstehend. „Was ist mit nahegelegenen Reitställen, wo man sie unter falschem Namen hingebracht haben könnte?"
Ich schüttelte den Kopf. „Mmh, zu riskant. Rocks hat es in allen Nachrichten verkünden lassen, dass man nach meinem Pferd sucht. Und Ladys Fell ist nicht gerade unauffällig."

„Solange man sie nicht wie bei 101 Dalmatiner angemalt hat, um sie zu tarnen.", unkte Bree pessimistisch.
Mir rieselte es eiskalt den Rücken hinunter. „Hoffen wir, dass der Entführer nicht so schlau war."
Bree wollte gerade etwas erwidern als mein Handy uns ablenkte. Zerstreut blickte ich auf das Display, meine Mutter hatte mir geschrieben.

Komm bitte zum Polizeirevier, es gibt Neuigkeiten.

Sofort fuhr ich hoch und flitzte Richtung Flur, meine beste Freundin dackelte mir verwirrt hinterher.
„Tut mir leid, B, ich muss los. Ich erzähle dir alles später, jetzt muss ich schnell zum Polizeirevier." Ich beugte mich vor um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken, dann rauschte ich aus der Tür.

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