LXXVI. Human

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Howdy!
Es ist eine Weile her, aber vielleicht ist ja noch jemand an Board🥰
Viel Spaß!
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Maybe I'm foolish, maybe I'm blind
Thinking I can see trough this to see what's behind
Got no way to prove it so maybe I'm blind
(Human – Rag'n'Bone Man)

Mir dämmerte, warum Mike mich hergelockt hatte. Er wollte, dass wir hier gemeinsam lebten! Oder so in etwa, zumindest, dass wir wieder ein Paar wurden. Ich wusste gerade nicht, ob ich lachen oder Panik haben sollte.

„Mike, wie stellst du dir das denn vor?" Mein Mund stand immer noch halb offen, meine Stimme hatte ich gerade erst halbwegs wiedergefunden. „Abgesehen davon... Wir beide, das ist etwas, was schon lange der Vergangenheit angehört."

Mike machte einen großen Schritt auf mich zu, die Augen hatten nach wie vor diesen seltsamen Glanz, der mir eine Heidenangst einjagte. Instinktiv trat ich einen Schritt zurück.

„Nein, nicht der Vergangenheit. Der Zukunft, meine Süße. Wir beide zusammen, das ist wie die beiden Pole eines Magneten: Wir ziehen uns gegenseitig an und kommen nicht voneinander los. Egal, wie sehr wir es versuchen. Egal, wie lange wir getrennt sind, wir finden uns immer wieder. Das hat etwas zu bedeuten, Allie!"

Mir war diese Situation nicht geheuer. Um ehrlich bekam ich gerade ernsthaft Angst.

Ich für meinen Teil hatte nicht den leisesten Dunst eines Plans, wie ich damit jetzt umgehen sollte. Ich wusste nur, dass ich so schnell wie möglich mein Pferd schnappen, die Biege machen und Mike, und damit meine Vergangenheit, hinter mir lassen musste. Den ganzen Kram, die Altlasten und den überwundenen Schmerz wieder auszubuddeln war etwas, das ich absolut nicht wollte.

„Ich wusste nicht, dass du das so siehst. Eigentlich hatte ich gedacht, dass du etwas von mir verlangst, nachdem du mir einen mehr als eindeutigen Drohbrief geschickt hast. Du hast angedroht, Lady zu verletzen wenn ich nicht nach deiner Pfeife tanze."
Ich musste jetzt unbedingt Zeit schinden, Mike am Reden halten und mir ganz nebenbei einen Fluchtplan ausdenken.

Mike kratzte sich in einer verlegenen Geste den Hinterkopf und hatte doch tatsächlich den Schneid, schuldbewusst aus der Wäsche zu schauen. „Ich gebe zu, dass das mit Lady nicht gerade ein Kavaliersdelikt war, aber ich wollte sichergehen, dass du auch kommst.", beteuerte er, dann legte sich ein strahlendes Lächeln auf sein Gesicht.. „Aber jetzt bist du ja hier und du wirst sehen, zwischen uns beiden hat sich nichts verändert. Wir sind immer noch Dieselben und können da weitermachen, wo wir aufgehört haben."

Ich wollte es nicht, aber meine Beine traten automatisch zwei schnelle Schritte zurück. Wo genau hatte er vor, weiterzumachen? An der Stelle wo er mich beleidigte und bedrohte? Oder lieber direkt an der Stelle wo er mich verprügelte?

Mike hob die Hände zum Zeichen, dass er unbewaffnet war und mir nichts tun wollte. „So meinte ich das nicht, ich...Süße, wenn du mich ausreden lässt, dann kann ich dir erklären warum..."

Schnaufend hob ich die Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. „Ich will dieses Thema nicht schon wieder durchkauen. Es ist passiert und man kann es nicht mehr rückgängig machen."

Mikes Augen leuchteten auf und er machte einen hastigen Satz in meine Richtung. Lady war das wohl zu nahe, denn sie ruckte mit dem Kopf hoch und wieherte empört. Ich stand mittlerweile fast am anderen Ende des Zauns, Mike mir gegenüber.
„Aber ich kann es vielleicht besser machen, mit der Zeit. Wir beide..."

„Also gut, ich höre mir an, was du dazu sagen willst, ein Mal. Aber danach will ich nie wieder davon sprechen, verstanden?", lenkte ich ein, weil mir nichts anderes einfiel, um Mike noch weiter hinzuhalten.

They don't know about usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt