XLII. Where do broken hearts go

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Howdy😇
Es ist etwas her, aber jetzt geht es frisch weiter😇
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How to fix up a heart that I let down?
(Where do broken hearts go – One Direction)

In der Nacht machte ich kein Auge zu. Mich herumwälzend, dachte ich über das vorangegangene Gespräch nach und ärgerte mich über unsere anfänglichen Startschwierigkeiten.

Ich war so verzweifelt, dass ich nach einer Ewigkeit des ruhelosen An-die-Decke-Starrens zu weinen anfing mich gar nicht mehr beruhigen konnte.

Irgendwann rief ich Bree an, der ich mein Leid klagte, nachdem sie mich erst angeschnauzt hatte, warum ich sie um fünf Uhr in der Nacht anrief. Sie war sofort hellwach und wusch mir den Kopf, was für zwei bescheuerte, aber liebenswerten Vollidioten Harry und ich doch waren. Wir sollten das auf die Reihe kriegen, meinte sie und legte dann auch auf. Zuerst plusterte ich mich ein wenig darüber auf, dass die dumme Pute einfach aufgelegt hatte, doch dann begriff ich, was sie mir sagen wollte: Kriegt euren Mist auf die Reihe!

Nikki, die ich natürlich auch gleich anrufen musste, sagte mir nach ausführlicher Berichterstattung genau das Selbe, als hätte sie sich mit Bree abgesprochen. Zum Glück weckte ich Nik zwar, aber ihr Wecker hätte ohnehin zehn Minuten später geklingelt, also war das nicht so tragisch. Sie sagte mir nur, dass ich gefälligst ein Eis für sie mitessen und ihr eine Karte schicken sollte. Ich versicherte ihr, dass beides in trockenen Tüchern war und dann verabschiedeten wir uns auch schon, nachdem sie mir augenrollend erzählt hatte, dass Carlo ein Arsch war und wieder mit seiner Ex Amanda zusammen war. Ich stimmte ihr zu, denn er war wirklich ein Honk, wenn er eine alte Liebe wieder aufwärmte, statt sich auf Nikki einzulassen. Gut, ich war ein bisschen parteiisch, aber das durfte ich auch sein. Ich fühlte mich schlecht, als es mich kurzzeitig aufheiterte, dass ich nicht die einzige Frau mit Liebeskummer und anderen Problemen auf dieser Welt war.

Als ich nach dem Aufstehen in den Spiegel schaue, traf mich fast der Schlag, Mit der Unordnung auf meinem Kopf, getrockneten Tränenspuren unter den grellroten Augen und Augenringen bis zu den Kniekehlen, sah ich aus wie eine Vogelscheuche der Supernatural Variante.

Lustlos stieg ich in die Dusche und mit demselben Elan zog ich mich auch an. Nur aus dem einzigen Grund, dass ich die Leute nicht verschrecken wollte, schminkte ich mich, ansonsten hätte ich dazu keine Energie gehabt.
Mir graute es vor der Begegnung mit Harry und das nicht nur, weil ich echt zum Fürchten aussah. Mir steckte unser gestriger Streit noch ziemlich in den Knochen.

So ruppig waren wir bisher noch nie miteinander umgegangen, hatten uns nie so angekeift oder beschuldigt. Und noch nie hatte ich Harry so verletzt gewesen, wie in der Sekunde, als er herausfand, dass ich ihm nicht mehr vertraute. Ich fühlte mich miserabel und hätte das liebend gern zurückgenommen, doch einmal ausgesprochen stand es jetzt im Raum und schien wie tiefschwarzer Nebel zwischen uns umher zu wabern, sodass es uns den Umgang miteinander erheblich erschwerte.
Ich konnte schließlich nichts für meine Gefühle, immerhin hatte er mich verdammt tief verletzt. Allerdings war Harry ebenso ein Sklave seiner Emotionen. Weder er noch ich konnten kontrollieren oder gar steuern, was wir empfanden, wir konnten nur versuchen, mit dem umzugehen, was uns unsere Gefühle und unsere Herzen sagten.

Momentan wusste ich allerdings nicht so genau, was ich fühlte, denn Herz und Kopf standen miteinander auf Kriegsfuß. Während mein Kopf der festen Überzeugung war, Abstand zu wahren und alles rational zu bedenken, bis ich mir eine Lösung für die Situation überlegt hatte, sabotierte mein Herz dieses Vorhaben, indem es lauthals nach seiner zweiten Hälfte, nach Harry schrie.

Es tat mir weh, von ihm getrennt zu sein, nicht umsonst hatte ich ihn einmal als mein Herz bezeichnet, denn das war er. Meine Brust schmerzte und versuchte die Leere wieder zu füllen, nachdem mein Motor mir so brutal herausgerissen wurde. An der Stelle wo vorher das pochende Zentrum meiner Gefühle stetig Leben durch meinen Körper geschickt hatte, war nun zu einem großen, hohlen Nichts verkommen und pumpte nur noch nachlässig vor sich hin. Ich wusste nicht wieso alle dachten, ich hätte einen leichten Hang zur Dramatik.

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