LXXII. Speeding cars

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Huhu☺️
Lang, lang ist's her!
Viel Spaß😇
***

This is the safest way nobody gets hurt
(Speeding cars – Walking on cars)

Mir ist nicht wohl bei der Sache."

Diesen Satz konnte ich mir seit dem Aufwachen in Dauerschleife von meinem Freund anhören, als wäre er eine kaputte Langspielplatte. Ich fand seine Besorgnis ja süß, aber das selbe Gespräch wieder und wieder zu führen, mit dem gleichen Ergebnis, war mühselig.
Dementsprechend fiel meine Antwort auch in Form eines Seufzens aus.

Harry runzelte die Stirn. „Was? Darf ich nicht einmal sagen, dass ich diese Aktion alles andere als gutheiße?"

Harry saß auf dem Bett während ich vor meiner Kommode stand und mir Kleidung heraussuchte.

„Jaah, Harry. Zum Tausendsten Mal, ich habe es kapiert." Ich konnte mich gerade noch zusammenreißen, nicht die Augen zu verdrehen und schlüpfte in mein hellblaues Wasserfalltop. Danach war meine neue schwarze Jeans dran, die ich mir vor nicht allzu langer Zeit auf einer Shoppingtour mit Bree gegönnt hatte.

„Du nimmst mich gar nicht ernst.", meckerte er verschnupft und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Harry, verhalte dich nicht wie ein bockiges Kind, das seinen Lolli nicht bekommen hat."

Beim Sprechen fasste ich meine Haare zu einem schnellen Pferdeschwanz zusammen, weil ich für etwas Aufwendigeres keine Geduld hatte.
Der Blick des Lockenkopfes wurde noch sauertöpfischer. Er setzte sich auf und antwortete grimmig: „Was ist so schlimm, dass ich versuche dich von einem wahrscheinlich lebensgefährlichen Unterfangen abzuhalten? Du hast die Tragweite des Ganzen offenbar noch nicht ganz begriffen."

Giftige Blicke meinerseits schossen in seine Richtung. „Komm hör auf, ja? Ich habe die Tragweite sehr wohl begriffen und ich kenne Mike besser als du, schließlich war ich mit ihm zusammen."

Harrys Stimme war ernst, seine Stirn gerunzelt. „Menschen ändern sich, Baby. Woher willst du wissen, dass er dich nicht nur herbestellt hat um einen Vorwand zu haben, damit er dich in aller Ruhe um die Ecke bringen kann?"
Jetzt verdrehte ich doch die Augen. „Du schaust zu viel fern."

„Ich meine es ernst, Baby. Wir müssen mit allem rechnen, das hat Rocks auch gesagt. Glaubst du, er stellt einfach aus Jux ein Team zu deinem Schutz zusammen?", fragte er wild mit den Händen gestikulierend.

„Männer und ihr Testosteron." Ich wank ab und nahm meinen Mascara aus der Schale um mir die Wimpern zu schminken und damit mein Outfit zu komplettieren. Nach einem schnellen Blick auf meine Handyuhr stellte ich fest, dass ich gut in der Zeit war. Noch vier Stunden bis zu meinem Treffen mit Mike. Leichte Nervosität mischte sich unter meine betont kühle Fassade der Gelassenheit.

„Männer und ihr Testosteron?! Allie?!" Bei Harrys wütendem Ton schaute ich über meine Schulter und sah wie er mit zusammengebissenem Kiefer hinter mir stand. Er war vom Bett aufgesprungen, hatte die Arme in die Hüften gestemmt und der stechende Blick aus seinen funkelnden grünen Augen war alles andere als freundlich.

„Ihr müsst uns Frauen nicht immer beschützen, wir leben im 21. Jahrhundert und die Emanzipation ist durchaus auch in England verbreitet." Langsam wurde ich auch ärgerlich, dieses Machogehabe ging mir auf den Keks. Seit wir zusammen waren, klebten wir so gut wie ausnahmslos aufeinander.

Vielleicht war es an der Zeit, ein bisschen Abstand zu bekommen damit man sich wieder riechen konnte. Diese permanente Präsenz des Anderen schien uns auf Dauer nicht gut zu tun.

Zumindest seit wir ein Paar waren.

Als Freunde hatten wir nie ein Problem damit gehabt, vierundzwanzig Stunden, sieben Tage die Woche zusammen zu sein. Lag das an der veränderten Dynamik unserer Beziehung oder machte ich gerade mal wieder aus einem Floh einen Blauwal?

They don't know about usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt