XLI. SOS

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Guten Morgen, allerseits!🤓
***
You seem so far away
Though you are standing near
(SOS – Mamma Mia!)

Im Ignorieren war Mr. Styles ein Champion.
Ich konnte ihm seine Stimmung nicht einmal übel nehmen. Wenn er so sauer war, dass er nicht ein Sterbenswort zu mir sagte, konnte ich ihn absolut nicht einschätzen. Sein Kiefer war aufeinander gepresst, ab und zu hörte ich seine Zähne knirschen und er sah mich nicht einmal an.

Während der gesamten Taxifahrt zurück ins Hotel strafte er mich mit eiskalter Nichtachtung und sah aus dem Fenster während ich deutlich sehen konnte, dass es in ihm wie in einem Vulkan brodelte, der kurz vor dem Ausbruch stand.

Wenigstens waren wir inzwischen so weit, dass wir unsere dreckige Wäsche erst wuschen, sobald wir allein und hinter geschlossener Tür waren, damit keiner Zeuge davon wurde, den es nichts anging. Immerhin ein kleiner Fortschritt, auch wenn dieser mir gerade nichts nützte. Oder doch: Es ersparte uns auf dem Titelseiten der italienischen Klatschpresse zu landen, also immerhin etwas.

Zwei Mal hatte ich versucht, ein Gespräch anzufangen, war aber kläglich gescheitert, was bedeutete, dass wir weiterhin in dieser peinlichen Stille saßen und nur darauf warteten endlich aus dem Taxi flüchten zu können.

„Ich geh schlafen, es war ein langer Abend.", sagte Harry knapp und ging schnurstracks auf das Schlafzimmer zu.

Aha? Er regelte die Sache also indem er mir aus dem Weg ging. No way, heute Abend nicht. Wir mussten uns endlich diesem ganzen Mist stellen.

„Wie jetzt? Du haust einfach ab und damit ist die Sache erledigt?", rief ich also zurück um ihn aus der Reserve zu locken.

„Was soll ich sonst machen? Herumheulen, dass du direkt vor meiner Nase mit einem meiner besten Kumpels knutscht? Zum zweiten Mal wohlgemerkt.", gab er nur bissig zurück, drehte sich aber wieder zu mir um und gab mir damit den Hinweis, dass er angebissen hatte.
„Ich will, dass du mit mir redest."

„Wozu? Ich weiß warum du mit Calum gegangen bist. Du wolltest mich eifersüchtig machen und das ist dir gelungen. Ende der Geschichte." Er zuckte abgeklärt die Schultern und machte eine gleichgültige Bewegung mit der Hand.

„Ja, weil du mich nicht beachtet hast!" Ich merkte selbst wie bescheuert ich mich anhörte, aber ich wollte den unangenehmen rosa Elefanten aus der Welt schaffen bevor wir mit unserem Schweigen nur noch mehr kaputtmachten.

„Ach, also war es der Wunsch nach Aufmerksamkeit. Kleiner Tipp: Du hättest einfach zu mir kommen können!"

„Sicher, so wie du das gemacht hast, ja? Wir wollten den Abend zusammen verbringen! Was ist daraus geworden?"

„Du scheinst dich ja auch prächtig ohne mich amüsiert zu haben." Sein Gesicht war wutverzerrt, gleich würde ihm bestimmt Schaum vor dem Mund stehen. Von mir aus, ich war auch nicht gerade in bester Laune. Da mussten wir jetzt beide durch.

„Falls du auch nur eine Sekunde auf mich geachtet hast, hättest du gesehen, dass ich mich die Stunden davor mit Luke und seiner Schwester unterhalten habe während du so getan hast als gäbe es mich nicht."

„Oh komm, hör schon auf. Dein Gespräch mit Emily interessiert mich nicht. Mich interessiert nur, dass du mir die Sache mit Taylor mit gleicher Münze heimzahlen wolltest.

Gratulation, das ist dir gelungen.", er zeigte mit dem Finger auf mich und kam fuchsteufelswild einen Schritt auf mich zu.

„Vielleicht wollte ich es dir heimzahlen, aber nicht mit Calum. Ich wollte nur ein bisschen Spaß haben und mich nicht mehr so scheiße fühlen, weil ich mir einen ganz anderen Abend vorgestellt hatte!" Ebenfalls anklagend machte ich einen Schritt auf ihn zu und raufte mir die Haare.

They don't know about usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt