12. Meet the family

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Patrick wich Jonna die ganze Woche nicht von der Seite, er brachte ihr das Essen ans Bett und passte auf, dass sie selbiges nur verließ um zur Toilette oder maximal unter die Dusche zu gehen. Er bezog das Bettzeug frisch, kochte und unterhielt sich mit ihr. Das Thema Basti umschifften sie dabei weiträumig, wie Jonna erleichtert feststellte.

Am Freitag hatte sie einen Termin bei ihrer Hausärztin, die Platzwunde sah gut aus und auch die Schwellungen waren abgeklungen, alleine die lilanen Verfärbungen würden sie noch ein wenig begleiten. Sie schrieb Jonna noch bis zur Mitte der nächsten Woche krank, erlaubte ihr aber wieder sich leicht zu bewegen, etwas Bewegung an der frischen Luft täte ihr nun sicher gut.

Abends traf sich die Band zum Proben, ohne dass Jonna etwas sagen musste begleitet Patrick sie.

„Du musst nicht, wenn du nicht willst!", sagte sie.

„Und wenn ich aber will?"

Sie lachte. „Aber beschwer dich hinterher nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte, so eine Probe kann ganz schön anstrengend sein."

„Ach Jonna, was meinst du, wieviel Zeit meines Lebens ich schon mit Proben zugebracht habe. Ich weiß was das heißt."

„Aber wir sind keine Profis!", murmelte sie. Mittlerweile war es ihr peinlich wenn sie wusste, dass er ihr zuhörte, er war doch bestimmt Besseres gewohnt.

„Eben das macht es doch spannend! Was meinst wie bei uns die Fetzen geflogen sind? Profis und dann auch noch Geschwister, eine wirklich blöde Kombination!"

Im Probenraum waren die Meisten schon dabei Noten zu sortieren und Instrumente zu stimmen, als sie eintraten. Laura, ihre Sängern stand und starrte Patrick unverhohlen an, als er mit Jonna den kleinen Raum betrat.

„Oh mein Gott!", sie schnappte nach Luft und zeigte auf Patrick.

„Hey, unser Retter! Was verschlägt dich zu uns?", begrüßte Paul ihn.

„Das ist... Oh Gott, oh Gott... Das ist..."

„Laura!", warnend sah Jonna sie an.

„Paddy Kelly!", platzte es aus Laura heraus, sie quietschte etwas und fuchtelte mit den Armen.

„Kommst du klar Laura?", wollte Jonna genervt wissen.

Verlegen nahm Patrick auf dem Stuhl platz, den Jonna ihm hinschob. Die erste Aufregung legte sich, Laura erklärte Paul flüsternd, wer ihm die Technik gerettet hatte, was bei ihm nur zu einem gelangweilten Schulterzucken führte.

Merle klatschte in die Hände. „Wie ich sehe sind wir vollständig, also fangen wir an!" Sie verteilte Notenblätter an alle und zählte ein.

Jonna merkte, dass es ihr noch schwer fiel sich zu konzentrieren, nach einer guten Stunde pochte ihr Kopf unangenehm und die kleinen Noten verschwammen vor ihren Augen. Patrick bemerkte, dass etwas nicht stimmte, beugte sich vor und legte seine Hand auf ihre Schulter.

„Mach doch eine kleine Pause!", murmelte er.

Merle hatte ihn gehört und nickte. „Eine gute Idee! Zehn Minuten Pause und danach widmen wir uns noch etwas lockerem."

Paul blätterte unterdessen in den Noten und begann auf einmal „Twist and shout" zu spielen. Es dauerte nicht lange, bis alle mit einstiegen, nur Jonna starrte auf die Notenblätter und kam überhaupt nicht in den Takt. Patrick neben ihr wippte fleißig mit und Jonna merkte, wie sehr es ihm in den Fingern kribbelte. Wortlos schob sie ihm ihre Gitarre zu.

„Für mich? Wirklich? Aber das ist doch deine Gitarre, ich denke, niemand darf darauf spielen."

Sie lächelte breit. „Du darfst! Du spielst weitaus besser als ich und ich vertraue dir! Und ich sehe doch, wie es dir in den Fingern juckt, also leg schon los!"

Nachbarn die bellen beißen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt