62. This is the end

1.2K 66 24
                                    

„Jonna, wir sind da!" Paddy ließ Ulf und Elena ins Haus und brachte die Koffer ins Gästezimmer. Sie würden die nächsten Wochen bei ihnen bleiben, so lange, bis das Baby da war und sich alles eingespielt hatte. Jonna hatte noch eine knappe Woche bis zum Entbindungstermin und so langsam wurde es beschwerlich.

„Wir sind im Garten!", rief Jonna. Talia saß im Gras und spielte mit ihren Bauklötzen. In einer Woche würde sie ein Jahr alt werden und sie war der Sonnenschein der kleinen Familie. Sie war immer gut drauf, strahlte alle an und ihr Kichern war ansteckend. Als sie Paddy kommen sah krabbelte sie schnell auf ihn zu und ließ sich in den Arm nehmen.

„Dada! Dada!", brabbelte sie und patschte ihm ins Gesicht.

„Hey meine Süße. Papa ist zurück und er hat Oma und Opa mitgebracht."

Talia strahlte Ulf und Elena an und streckte sofort ihre Ärmchen aus. „Omamamamamama!", sagte sie und strahlte Elena an.

„Sie ist groß geworden!", staunte Ulf und strubbelte Talia durch die braunen Locken. „Du siehst aus wie deine Mama!", sagte er und lächelte Jonna stolz an. Diese erhob sich ächzend aus dem Liegestuhl und umarmte ihren Vater. „Schön dass ihr kommen konntet!", sagte sie.

„Nix Problem!", Elena strahlte sie an und streichelte Jonnas gewaltigen Bauch. „Ich kochen, putzen, du ausruhen!"

Jonna wollte protestieren, aber dann nickte sie nur dankbar, der Alltag fiel ihr in letzter Zeit tatsächlich schwer, auch wenn Paddy ihr unter die Arme griff wann immer es möglich war. Talia wurde von Tag zu Tag mobiler, in den letzten Tagen hatte sie sich immer wieder an Möbeln hochgezogen und war einige Schritte daran entlang gelaufen, Jonna tippte darauf dass sie in den nächsten Tagen anfangen würde frei zu laufen, dann war es mit der Ruhe wirklich vorbei. Ein wenig hatte Jonna immer noch Angst vor der Zeit mit Baby und Kleinkind, aber jetzt mit Ulf und Elena als Unterstützung würde wohl alles gut werden.

Am Abend saßen sie gemeinsam auf der Terrasse, jetzt im Sommer war der Garten ein wahrer Segen, sie verbrachten den Großteil des Tages dort, die alten Obstbäume spendeten Schatten und durch das Wasser wurde es nie zu heiß. „Herrlich habt ihr es hier!", sagte Ulf und lehnte sich zufrieden zurück. „Da könnte man glatt auf dumme Gedanken kommen."

Interessiert musterte Jonna ihren Vater. „Habt ihr Pläne in die Richtung?", wollte sie wissen.

Ulf kratzte sich am Kopf, ganz abwegig war der Gedanke nicht, vor einigen Wochen waren Jonnas Großeltern in ein Seniorenheim gezogen und nun stand das Haus leer. Katinka und Olaf hatten kurz überlegt dort einzuziehen, aber hatten sich dann doch dagegen entschieden. „Elena und ich überlegen. Griechenland ist schön, aber im Sommer doch recht warm, das macht mein Herz nicht mehr so gut mit. Außerdem wäre ich schon gerne in der Nähe meiner Töchter und Enkelkinder, ich vermisse euch doch schon ziemlich. Was würdest du denn dazu sagen?"

„Ich würde mich freuen! Sehr sogar!", Jonna sah ihren Papa glücklich an. Ihren Vater wieder dauerhaft in der Nähe zu haben war ein schöner Gedanke. „Und Talia und unser Kleines hier würden sich auch freuen.", sie strich sich über den Bauch.

„Wisst ihr mittlerweile was es wird?", wollte Ulf wissen.

Paddy schüttelte den Kopf. „Nein, wir lassen uns überraschen, wir nehmen was kommt." Sie hatten lange überlegt ob sie sich das Geschlecht verraten lassen würden und sich dann dagegen entschieden, ein wenig Spannung war nicht verkehrt. Hauptsache glücklich, war ihre Devise und somit hatten sie auch auf sämtliche Feindiagnostik verzichtet, es hätte an ihrer Entscheidung für das Baby nichts geändert.

„Sind eigentlich noch mehr Kinder geplant?", fragte Ulf und sah vor allem Paddy sehr eindringlich an.

„Definitiv, aber nicht im nächsten Jahr!", lachte Jonna „Erst einmal bekommen wir jetzt die beiden groß und dann sehen wir weiter. Aber ein oder zwei Kinder dürfen von mir aus noch kommen."

Nachbarn die bellen beißen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt