29. Inquisition

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„Also Jonna, wie habt ihr euch kennengelernt?", erwartungsvoll sah Maite sie an.

Jonna musste etwas überlegen, dann grinste sie. „Patrick und Joey haben abends um 22°°Uhr die Schlagbohrmaschine angeworfen um ein Regal anzubringen. Ich bin rüber und habe ihnen mit der Polizei gedroht. Äh ja... Das war unser erstes Zusammentreffen. Und dann sind wir uns irgendwie immer wieder über den Weg gelaufen, bleibt ja nicht aus, wenn man nebeneinander wohnt und da euer Bruder das Talent hat sich dauernd auszuschließen stand er auch gefühlt täglich bei mir auf der Matte, damit ich ihn wieder rein lasse."

Hast du gewusst wer er ist?"

Lachend schüttelte Jonna den Kopf. „Nein, selbst die ollen Jesusschlappen und die Ringelsocken haben ihn nicht verraten."

„Nicht im Ernst? Die hat er immer noch? Ich dachte ich hätte ihm alle abgenommen, aber irgendwo versteckt er immer noch ein Paar!", Maite raufte sich die Haare. „Ich habe ihm gesagt, dass er so nie eine Frau bekommt. Aber anscheinend hatte ich Unrecht."

„Ich muss gestehen, etwas grotesk fand ich die Kombination schon, aber gut, als er mich das erste Mal gesehen hat hatte ich meinen Sternchenpyjama und die Einhornpuschen an, auch nicht viel besser."

„Anscheinend seid ihr modisch schon mal das perfekte Paar!", lachte Maite. „Und wie ist es dann weiter gegangen?", bohrte sie nach.

Jonna rutschte unruhig auf dem Sofa hin und her, sie wusste nicht, wie viel sie erzählen wollte, wie tief sie gehen sollte.

„Nun... Wir haben uns angefreundet, wir haben immer mehr miteinander unternommen, er ist bei mir in der Kirchengemeinde aufgetaucht... Na ja..."

„Und wann habt ihr gemerkt dass ihr ineinander verliebt seid?", wollte Tanja wissen.

Jonna zuckte mit den Schultern. „Ach... Patrick schon länger, aber ich hatte damals noch einen Freund. Wir haben uns vor ein paar Wochen getrennt!", sie schaute Katinka fest in die Augen, alles andere ging Patricks Familie nichts an.

„Aber du warst schon vorher in ihn verliebt oder?"

Erstaunt blickte Jonna zu Patricia. „Ich... Wie kommst du darauf?"

„Als ich euch in Schwerin erlebt habe... Ich habe damals schon gedacht dass da was zwischen euch ist und nicht nur von seiner Seite aus, umso mehr freut es mich, dass ihr zueinander gefunden habt und das mit dem Baby wird schon werden, Paddy wird ein wunderbarer Papa werden."

Sämtliche Farbe wich aus Jonnas Gesicht, glaubten seine Geschwister wirklich dass sie mit ihm Familie spielen würde?

„Ich... Das... Ich...", verlegen stammelte sie herum und suchte Katinkas Blick, diese zuckte entschuldigend mit den Schultern.

„Jonna? Alles gut?", beruhigend legte Patricia ich eine Hand auf den Oberschenkel. „Ist es dir unangenehm, dass das Kind von jemand anderem ist? Ich denke nicht, dass das für Paddy ein Problem sein wird, er..."

„Es wird kein Kind geben! Also nicht für uns! Ich werde es weggeben!", stolperte es aus Jonna heraus.

Drei mehr oder weniger geschockte Augenpaare blickten sie an und Jonna wäre am liebsten aufgesprungen und hätte sich versteckt. Es herrschte entsetzte Stille, es schien, als wüsste niemand was er darauf sagen könnte.

Jonna stiegen die Tränen in die Augen und sie stand schnell auf, sie konnte das hier nicht mehr ertragen, Schnell stand sie auf und rannte die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer.

Es dauerte nicht lange, da klopfte es an der Tür und Patricia steckte ihren Kopf ins Zimmer.

„Jonna? Darf ich reinkommen?"

Nachbarn die bellen beißen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt