34. Welcome to the family

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Immer noch fasziniert sah Jonna auf das kleine Bild in ihren Händen, gestern Nachmittag war sie gemeinsam mit Patrick bei ihrem Frauenarzt gewesen. Alles sah bestens aus, ihr Baby entwickelte sich prächtig und alles war genau so wie es sein sollte. Anfang August würde ihr kleines Mädchen zur Welt kommen. Immer wieder strich Jonna über das Bild und strahlte.

„Ein Mädchen, wir bekommen ein Mädchen!", wisperte sie.

Patrick legte seine Hand auf ihren Oberschenkel und grinste sie an. „Nicht dass ich einen Jungen schlecht gefunden hätte, aber, ein Mädchen, wow! Ich sehe alle meine Schwestern und Schwägerinnen schon ausrasten und alles in rosa und pink besorgen."

Sie waren auf dem Weg Richtung Köln, in den nächsten Tagen würden sie Patricks Familie besuchen, ein wenig nervös waren sie beide, wie würden sie reagieren? Jonnas Familie hatte wie zu erwarten sehr positiv reagiert, aber Patricks? Wie sie wusste waren die meisten ziemlich gläubig und das was sie vorhatten baute nun mal auf einer einzigen großen Lüge auf.

„Sie werden das schon verstehen!", murmelte mehr zu sich als zu Jonna.

Der Blick auf das Navi verriet ihnen dass sie nur noch eine gute Stunde zu fahren hatten.

„Wie weit seid ihr mit den Terminen für deine Tour?", wollte Jonna wissen.

Langsam entspannte er sich wieder. „Die ersten Termine stehen schon und Ende des Monats beginnt der Vorverkauf der Karten, ich bin wirklich gespannt, wie das Konzept angenommen wird. Kirchenkonzerte sind ja nun was ganz spezielles."

„Aber deine Geschwister haben das doch auch gemacht und die Tour war ausverkauft soweit ich das weiß."

„Ja, aber mein Fokus liegt ja nun einmal auf dem religiösen Aspekt, ich hoffe diejenigen die kommen können sich darauf einlassen."

„Du wirst das toll machen! Dessen bin ich mir ganz sicher! Denk dir einfach, dass das ein Auftritt mit der Band wäre, alles klein und familiär."

Er grinste. „Vielleicht sollte ich Laura fragen, ob sie mich begleiten möchte, dann kann sie wieder wie ein aufgeregtes Huhn rumgackern."

Jonna lachte laut auf, am letzten Wochenende hatte er gemeinsam mit Laura im Gottesdienst gesungen, sie war fast hyperventiliert, so nervös war sie gewesen. „Das war aber auch gemein, ihr das kurz vor der Messe zu sagen, die Arme ist fast umgekippt."

„Ich fühl mich übrigens mittlerweile echt wohl in den Haufen, hätte ich am Anfang nie gedacht."

„Ja, ich hoffe dass ich es auch mit Baby irgendwie schaffe weiter zu machen, ohne Band fehlt mir doch irgendwie was."

„Bereit?", grinsend sah Patrick sie an, nachdem er sein Auto vor Patricias Haus geparkt hatte.

„Wenn du es bist, immer."

„Jonna! Patrick! Schön dass ihr da seid! Kommt rein!", Patricia umarmte sie herzlich und musterte dann Jonnas Bäuchlein. „Da hat sich ja ordentlich was getan in den letzten Wochen."

Lächelnd strich Jonna sich über den Bauch und grinste verlegen. „Ja, ab und an schlägt sie ganz schön Purzelbäume."

„Sie?"

„Ja, wir bekommen ein Mädchen!", grinste Patrick nun. Er ließ sich auf das Sofa fallen und streckte die Beine aus.

„Moment, Moment, ich glaube, mir fehlen da einige Details zwischen: Ich gebe das Baby zur Adoption frei und: Wir bekommen ein Mädchen!"

„Hättest du vielleicht erst etwas zu trinken für uns?", Patrick musste sich ein Lachen verkneifen, als er Patricias entgleisende Gesichtszüge sah.

Nachbarn die bellen beißen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt