54. Aussprache

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Unruhig warf Jonna sich im Bett hin und her, was hatte sie getan? Was war da in sie gefahren? Sie vermisste Paddy, sie vermisste Talia und das Wissen, dass beide nur eine Tür entfernt waren machte es nicht besser. Sie könnte einfach rübergehen, klopfen und um Verzeihung bitten, aber zum einen gab es ihren Stolz den sie nur schwer besiegen konnte und zum anderen hatte sie Paddy und Katinka Dinge an den Kopf geworfen, die sie ihr wahrscheinlich nie verzeihen würden.

Jonna schluchzte und schlang die Arme um die angewinkelten Knie. Was sollte sie nur machen, wie kam sie aus dieser ganzen Situation nur wieder heraus? Sie griff nach Talias Schnuffeltier, ohne ihren Hasen schlief sie nur sehr schlecht ein. Sie drückte das Tier an sich und sog den Duft ihrer Tochter ein, sie musste etwas tun, sie musste rübergehen. Immer noch weinend zog sie sich eine Strickjacke über und tapste zum Zimmer nebenan, sie hörte Talia leise weinen und Paddy beruhigend murmeln. Zögernd klopfte sie und wartete.

„Was willst du?", war Katinkas schroffe Frage, als sie die Tür öffnete. Sie schaute ihre Schwester böse an und machte keine Anstalten sie ins Zimmer zu lassen.

„Talias Schnuffelhase... Sie kann sonst nicht einschlafen!"

Katinka griff nach dem Tier und schlug Jonna die Tür vor der Nase zu. Versteinert stand sie im Flur und blickte auf die verschlossene Tür, anscheinend hatte sie wirklich alles kaputt gemacht. Sie zog die Strickjacke enger um ihren Körper und schlich weinend zurück in ihr Zimmer. Gehetzt sah sie sich um, sie konnte nicht hier bleiben, so viel war klar, sie konnte diese Ablehnung nicht ertragen. Vielleicht sollte sie einfach gehen. Aber sie konnte Talia nicht hier lassen, sie konnte Paddy nicht verlassen, sie konnte nicht. Weinend sank sie auf den Boden und rollte sich zusammen.

Leicht zuckte sie zusammen, als zwei Arme sich um sie schlangen.

„Jonna... Jonna, was ist los mit dir?"

Sie war so froh seine Stimme zu hören, dass sie vor lauter Weinen nicht reden konnte.

„Pscht Jonna, es ist gut! Ich bin da! Lass uns reden!"

„Es tut mir leid, es tut mir leid!", sie schluchzte, nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und küsste ihn, immer wieder und wieder, bis sie keine Luft mehr bekam. „Ich weiß nicht was los ist, ich habe so viel Angst... Ich wollte das nicht, aber... Ich weiß nicht, was los ist, es tut mir so leid!", sprudelte es aus ihr heraus.

„Ganz ruhig Jonna! Ich bin da, lass uns reden!", er zog sie vom Boden hoch und mit um Bett.

„Katinka...", schluchzte Jonna.

„Alles gut! Katinka ist zwar ziemlich angepisst, aber die beruhigt sich wieder, ich habe versprochen dass ich mit dir rede, sie passt auf Talia auf!"

„Talia hat geweint..."

„Ja, sie hat sich beruhigt, sie schläft jetzt! Also, was war das? Was sollte das?"

„Ich weiß nicht, ich weiß es wirklich nicht... Der Gedanke daran dass sowas immer wieder passieren kann... Er hat mir Angst gemacht!"

Er sah ihr fest in die Augen. „Jonna, vertraust du mir?"

Stumm nickte sie.

„Ich würde dich nie, niemals betrügen! Hörst du! Ich liebe dich, ich liebe Talia, ihr seid meine Familie, mein Leben, ich würde alles für euch tun!"

Wieder nickte Jonna.

„Es gab immer verrückte Fans und es wird sie immer geben, aber für mich gibt es nur euch! Meinst du ich würde das alles aufs Spiel setzen für eine Nacht?"

Nachbarn die bellen beißen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt