„Jonna!", als er sie kommen sah sprang er auf und wollte zu ihr rennen. Erschrocken versteckte sie sich hinter Patrick, sie zitterte am ganzen Körper.
„Jonna, soll ich ihn verprügeln? Ich mach das!", murmelte Patrick.
„Jonna, können wir reden! Bitte?", mit einem Hundeblick sah Basti sie an.
Hilflos blickte Jonna zwischen den zwei Männern hin und her.
„Nicht prügeln bitte, dann wärst du keinen Deut besser als er!", flüsterte sie und straffte ihre Schultern.
„Was hast du zu sagen?", herausfordernd sah sie Basti an, am liebsten wäre sie schreiend weggerannt, aber Patrick hielt ihre Hand fest umklammert, was ihr ein Gefühl von Sicherheit gab.
„Können wir alleine reden? Bitte!"
„Nein! Sag was du zu sagen hast und dann geh!"
Er seufzte und funkelte Patrick böse an. „Muss der Typ dabei sein?"
„Der Typ hat einen Namen und ja, muss er!"
Basti tat sich sichtlich schwer, immer wieder schaute er verlegen auf seine Schuhspitzen.
„Jonna, es tut mir leid, das musst du mir glauben, ich wollte dir nicht wehtun!"
„Okay! War es das?", kühl sah sie ihn an, sie hatte keine Ahnung, woher auf einmal diese Stärke kam.
„Bitte Jonna! Du musst mir glauben, ich weiß nicht was in mich gefahren ist, ich...", entschuldigend hob er die Schultern.
„Und ich sagte okay!"
„War es das jetzt mit uns? Schmeißt du unsere ganzen Jahre weg weil ich einmal die Fassung verloren habe? Ich war einmal schwach und habe Scheiße gebaut und du wirfst alles hin? Ich war immer da und habe dich beschützt und dir geholfen und jetzt..."
„Jetzt schlägst du mich grün und blau und ich soll lächeln, dir verzeihen und so tun als sei nichts gewesen? Das kann ich nicht! Ich brauche Zeit, ich muss nachdenken. Du hast mir wehgetan Basti! Ich habe dir vertraut und du hast mir wehgetan!"
Auf einmal war das wütende Funkeln in seinen Augen wieder da und Jonna verschwand etwas hinter Patricks Rücken.
„Gib es doch lieber gleich zu, du hast längst was mit dem Kerl da am Laufen und suchst nur nach einer Ausrede um mich loswerden zu können. Aber nicht mit mir Fräulein! Ich lasse mich nicht verarschen, so gehst du nicht mit mir um!", er trat einen Schritt nach vorne und hatte die Hand erhoben. Jonna schrie erschrocken auf und sprang einen Schritt zur Seite. Patrick stelle sich Basti mutig in den Weg und fing die Faust ab. Er zuckte zusammen, der Schlag hatte gesessen, er wusste nicht, wann er sich das letzte Mal geprügelt hatte und eigentlich löste er Konflikte lieber mit Worten anstatt mit Fäusten, aber wenn es sein müsste würde er zuschlagen.
„Bist du jetzt zufrieden?", keifte er Basti an. „Ich würde sagen, du gehst jetzt, ansonsten sehe ich mich gezwungen die Polizei zu rufen und eine Anzeige wegen Körperverletzung zu stellen. Du hast Jonna gehört, sie will im Moment nicht mit dir reden! Hau ab!"
Basti drängelte sich laut fluchend an ihnen vorbei und warf ihnen üble Flüche und Schimpfwörter an den Kopf.
„Patrick, du blutest!", flüsterte Jonna als Basti außer Hörweite war.
Erst jetzt schmeckte er den Geschmack von Blut und registrierte den Schmerz im Kiefer.
„Halb so schlimm!", murmelte er und zog Jonna an sich. „Hey, du warst tapfer! Du hast ihn weggeschickt! Ich bin stolz auf dich!"
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Nachbarn die bellen beißen nicht
FanfictionDer neue Nachbarn scheint direkt aus der Hölle zu kommen. Laut, unfreundlich, nachtaktiv und irgendwie komisch, das findet zumindest Jonna, die nebanan wohnt und sichmit ihm die Schlafzimmerwand teilt.