„Katinka, pass auf!", es schepperte laut und Jonna sah ihr komplettes Geschirr auf dem Boden aufschlagen. Katinka stand wie gelähmt vor dem Transporter, den Karton immer noch in der Hand, allerdings hatte dieser keinen Boden mehr.
„Scheiße!", murmelte Katinka und schaute geschockt zu Boden.
„Was war das? Jonna, alles gut bei dir?", Paddy kam hektisch aus dem Haus gelaufen und schaute sich suchend um.
„Mit mir ja, aber unser Geschirr ist dahin."
„Es tut mir leid!", stammelte Katinka und begann die Scherben einzusammeln.
„Nicht schlimm Schwestererz, solang es nur das Geschirr ist was zu Bruch geht...", skeptisch schaute sie auf die fremden Männer, die sich grade daran machten ihr Küchenbuffet in den Transporter zu verfrachten. „Bitte vorsichtig, das Teil ist alt und ich hänge dran! Im Gegensatz zu meinem Geschirr!"
Sie warf einen Blick zu Joey der diese Bären von Männer hier angeschleppt hatte, dieser hob Grinsend den Daumen. Die Männer brummelten etwas Unverständliches und wuchteten das Möbelstück in den Transporter.
„Ich glaube, ich kann da nicht weiter zusehen!", murmelte Jonna und schnappte sich Katinka. „Komm, wir zwei gehen jetzt neues Geschirr kaufen! Ich darf eh nichts anfassen und du... Du solltest lieber nichts mehr anfassen."
Sie setzte sich hinter das Lenkrad des Wagens und wartete bis Katinka eingestiegen war.
„Wo wollen wir hin?"
„Ikea! Weit genug weg von diesem Chaos und vielleicht finde ich noch das ein oder andere für die Wohnung, bis jetzt haben wir ja nur die Möbel, ich hätte gerne noch etwas... Deko und Vorhänge und neue Bettwäsche und..."
Katinka lachte. „Ich sehe schon, das wird eine größere Einkaufstour?"
„Die Kilometer sollen sich ja auch lohnen!"
Jonna schaltete das Radio ein und drehte die Lautstärke hoch, im Takt der Musik klopfte sie auf das Lenkrad.
Nach einigen Minuten drehte Katinka das Radio leiser um sich mit Jonna unterhalten zu können.
„Hast du mal wieder was von Knasti Basti gehört?"
Jonna prustet los. „Man Katinka, du bist auch um keinen Spruch verlegen oder? Aber wenn es dich beruhigt, ich habe nichts mehr von ihm gehört. Er wollt eigentlich Berufung einlegen, aber ich glaube, sein Verteidiger hat ihm das ausgeredet. Ich bin da auch nicht böse drum, ich will ihn nie wieder sehen! Er hat mir genug kaputt gemacht."
„Gut! Das ist gut! Also dass er sich nicht mehr meldet."
„Warum noch mal sind wir hier? An einem Samstag? Im Hochsommer? Hochschwanger?", Jonna wischte sich den Schweiß von der Stirn und drängelte sich durch die Menschenmassen.
„Weil du neues Geschirr kaufen wolltest?"
„Aber das brauche ich nur, weil du unseres kaputt gemacht hast!", ächzend ließ Jonna sich auf eins der Betten in der Bettenausstellung fallen.
„Du wirst doch jetzt noch nicht schwächeln oder?", Katinka hielt ihr die Hand hin um ihr hoch zu helfen.
„"Hey, ich bin schwanger, hier drin herrschen ungefähr 400 Grad und überall sind Menschen! Genug Gründe um zu schwächeln."
„Seit wann ist meine Schwester so ein Weichei?", Katinka lachte und zog Jonna hoch. „Komm, wir sehen zu, dass wir fertig werden und dann gehen wir noch ein Eis essen."
Kaum dass sie die Möbelausstellung verlassen hatten schienen Jonnas Lebensgeister zurückzukehren und sie stromerte begeistert durch die Artikel, langsam aber sicher füllte sich ihr Wagen und Katinka bekam langsam Angst dass sie den Platz des Autos sprengen würden.
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Nachbarn die bellen beißen nicht
FanfictionDer neue Nachbarn scheint direkt aus der Hölle zu kommen. Laut, unfreundlich, nachtaktiv und irgendwie komisch, das findet zumindest Jonna, die nebanan wohnt und sichmit ihm die Schlafzimmerwand teilt.