38. Wehen!

1.1K 55 20
                                    


„Frau Müller, guten Tag, meine Name ist Berger, ich bin Notfallärztin, wir bringen Sie jetzt ins Krankenhaus um zu schauen, was mit ihrem Baby ist. Keine Sorge, wir kümmern uns um Sie, haben Sie momentan Wehen?"

„Im Moment nicht, aber sie kommen ziemlich regelmäßig und heftig."

„Gut, wir schauen in der Klinik was los ist, manchmal spüren die Babys den Stress ihrer Mutter und rebellieren dann, das ist nichts was sich nicht mit etwas Ruhe und Schonung wieder hinbiegen lässt."

„Kann ich mitfahren?", fragte Patrick, der immer noch ziemlich bleich aussah.

„Eigentlich nicht... Aber... Sie sehen aus, als wenn Sie jeden Moment umkippen würden, ich würde gerne einmal Ihren Blutdruck und Puls messen, okay?"

Bereitwillig hielt er ihr seinen Arm hin.

„Wie ich mir gedacht habe, der Blutdruck ist im Keller und der Puls stark erhöht, so lasse ich Sie nicht Auto fahren, also steigen Sie schon ein."

In der Klinik wurde Jonna sofort auf die gynäkologische Station gebracht und von einer der Hebammen in Empfang genommen.

„Dann wollen wir doch mal schauen, was der kleine Wurm veranstaltet. Wie weit sind Sie?"

„In der 19. Woche, fast 20."

„Gut, ich schließe Sie an den Wehenschreiber an und gleich wird die Ärztin kommen und einen Ultraschall machen. Haben Sie das Gefühl, dass Sie Fruchtwasser verloren haben?"

Jonna schüttelte den Kopf.

„Das ist doch schon mal gut! Wahrscheinlich war es tatsächlich nur die Aufregung, sie waren im Gericht?"

„Ja, ich musste eine Aussage machen und das hat mich sehr aufgewühlt."

„Nun, das könnte tatsächlich der Grund für die Wehen sein.", sie schaute kritisch auf den Streifen Papier der aus dem Gerät kam. „Ah, sehen Sie hier, dort erkennt man ganz leichte Wehentätigkeiten, aber nicht mehr sehr starke. Haben die Schmerzen denn nachgelassen?"

Jonna nickte. „Ja, es ist nur noch so ein leichtes Ziehen im Bauch und im Rücken, keine Starken Schmerzen mehr."

„Wunderbar!", die Hebamme lächelte sie freundlich an. „Ich pieke Sie kurz ein wenig um den Blutzucker zu messen, Achtung. So, das war es schon. Der Blutzucker ist etwas niedrig, haben Sie heute schon etwas gegessen?"

„Ich... Nein... Mir fehlte heute Morgen der Appetit. Ich weiß, ich sollte regelmäßig etwas essen, aber es ging einfach nicht."

Die Hebamme nickte mitfühlend und sah dann auf Patrick, der immer noch leichenblass auf einem Stuhl saß und leicht zitterte.

„Ihr Freund sieht auch so aus, als könnte er einen kleinen Zuckerschub gebrauchen um seinen Kreislauf wiederzufinden. Moment, ich bringe Ihnen beiden etwas zu essen."

Kurz darauf hatten sie beide einen Teller mit Nudeln und Tomatensauce vor sich stehen, dazu reichte eine Schwesternschülerin ihnen ein Glas Cola. „Um den Kreislauf wieder anzukurbeln", sie grinste und ließ die zwei alleine.

„Jonna? Ist wirklich alles gut?"

„Ja... Keine Ahnung was das war, ob es wirklich ein Warnschuss war, ich habe echt gedacht, ich verliere unser Baby. Ich hab solche Angst gehabt, nicht auszudenken..."

„Ab jetzt passe ich besser auf dich auf! Versprochen!"

Eine junge Ärztin betrat den Raum und warf einen kurzen Blick in die Unterlagen. „Also Frau Müller, dann wollen wir mal schauen, wie es dem Baby geht. Sie hatten vorzeitige Wehen?"

Nachbarn die bellen beißen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt