55. Positiv

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Als Paddy aus dem Bad kam sah Jonna ihn hoffnungsvoll an, vielleicht hatte Patricia ja doch Unrecht gehabt, vielleicht war das alles ein großer Irrtum gewesen. Er ließ sich neben Jonna auf das Bett fallen und griff nach ihrer Hand.

„Wir schaffen das!", flüsterte er. „Irgendwie schaffen wir das!"

Tränen schossen in Jonnas Augen. „Nein!", flüsterte sie. „Nein, das darf einfach nicht sein! Der Test muss sich geirrt haben."

„Alle drei?", er schüttelte den Kopf, es gab keine andere Möglichkeit, drei Teststreifen konnten sich nicht irren. „Jonna es tut mir leid dass ich dich in diese Situation gebracht habe.", erlegte seinen Arm um sie und zog sie an sich.

„Wir haben uns beide in diese Situation gebracht. Ich komme mir grade vor wie in einer dieser schmierigen Teenie Mütter Sendungen... Zu doof zum verhüten...", trotz der blöden Situation musste sie kurz lachen, wurde aber sofort wieder ernst. „Ich kann da jetzt nicht runter gehen und auf heile Welt machen, ist das okay? Kannst du sagen dass ich Migräne habe und heute im Bett bleibe?"

„Okay... Was ist mit Talia?"

„Magst du sie mir hochbringen? Ich will Katinkas Geduld nicht überstrapazieren, wir werden sie noch oft genug brauchen befürchte ich."

Als Paddy mit Talia im Arm wieder ins Zimmer kam lag Jonna zusammengerollt im Bett.

„Hey, wir sind da!", er legt Talia zwischen Jonna und sich und streichelte vorsichtig ihr Gesicht. „Wir schaffen das! Wir haben Talia groß bekommen und wir werden auch das nächste Baby groß bekommen."

„Groß? Talia ist grade mal ein paar Monate alt, weit entfernt vom Großsein! Es ist gefährlich! Meine Frauenärztin hat gesagt ich soll möglichst nicht im ersten Jahr schwanger werden. Die Naht kann reißen und dann... Dann kann ich verbluten. Ich habe einfach Angst."

Sämtliche Farbe wich aus Paddys Gesicht, das hatte er nicht gewusst.

„Willst du zu einem Arzt? Wir könnten einen Termin machen und dann sehen wir weiter."

„Nicht heute! Du musst gleich los in die Halle zum Soundcheck. Ich rufe in meiner Praxis an und lasse mir einen Termin geben. Nächste Woche haben wir ein paar freie Tage, da werde ich zusehen dass ich in dem Zeitraum einen Termin bekomme."

„Jonna?", er sah sie sanft an. „Ich freue mich trotzdem! Ein Baby... Ein kleiner Paddy oder noch eine kleine Jonna..."

Sie schloss kurz die Augen, ja, sie freute sich auch, natürlich freute sie sich, aber es gab auch so viel Angst, was wenn ihr etwas passieren würde? Was wenn sie es mit zwei kleinen Kindern nicht schaffen würde?

Eine Zeitlang lagen sie schweigend nebeneinander, dann klingelte sein Handy.

„Ich muss leider los... Kann ich dich alleine lassen?"

„Klar! Mir geht's gut! Ich werde gleich mal zu Katinka gehen und dann... Ich werde ihr erzählen dass ich schwanger bin, sie ist meine Schwester, sie wird eh ahnen dass was nicht stimmt und wenn eine einen kühlen Kopf bewahrt, dann sie."

„Eine gute Idee!", er küsste sie ausgiebig und streichelte dann Talia über den Kopf. „Ich liebe euch! Bis heute Abend!"

Kaum dass er die Tür hinter sich zugezogen hatte klopfte es, das konnte nur Katinka sein.

„Herein!"

„Hey Mäuschen, was muss ich hören? Migräne? Du hattest doch schon ewig keinen Migräneanfall mehr. Wie geht's dir?"

„Gut! Du Katinka, ich muss dir was sagen, ich habe keine Migräne, ich... Ich bin schwanger!"

Einige Sekunden starrte Katinka ihre Schwester an, dann ging ein strahlen über ihr Gesicht. „Das ist großartig! Herzlichen Glückwunsch!", sie schaute Jonna musternd an. „Freust du dich nicht?"

Nachbarn die bellen beißen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt