60. Letzte Vorbereitungen

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„Sie wollen was?", irritiert sah die Dame am Tresen Paddy und Jonna an. Diesen Blick hatten sie heute schon einige Male gesehen.

„Heiraten! Am 22. Februar."

„2014? Einen Moment, ich schaue mal in meine Unterlagen."

„Ähm nein, dieses Jahr!"

Jonna seufzte, das war meistens der Punkt an dem ihr Gegenüber in hysterisches Lachen ausbrach und grinsend den Kopf schüttelte. Einen Termin beim Standesamt zu bekommen war tatsächlich nicht das Problem gewesen, der Pfarrer hatte ihnen zugesagt den Termin möglich zu machen, aber ein Restaurant zu finden dass so kurzfristig Platz für sie hatte schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.

„Okay, ich schaue eben in die Bücher, vielleicht haben Sie ja Glück." Sie verschwand im Nebenraum und kam dann mit einem Kalender wieder. „Wie viele Personen sind Sie denn?"

„So um die 50.", gab Jonna kleinlaut zu. Der Ort hier wäre perfekt, direkt am Wasser, nicht zu weit weg, die Speisekarte sagte beiden zu.

„Sie haben Glück, wir hatten eine Veranstaltung die leider abgesagt werden musste. Auf welchen Namen darf ich buchen?"

Mit großen Augen sahen sich Paddy und Jonna an, war das ein Scherz oder hatten sie tatsächlich Glück gehabt?

„Ähm, auf Kelly.", stotterte Paddy völlig perplex.

„Gut, dann trage ich Sie ein. Haben Sie sich schon überlegt, ob sie ein Buffet wollen oder Essen am Tisch? Haben Sie etwas Zeit mitgebracht, dann könnten wir uns direkt hinsetzen und schauen."

„Ähm, ja klar. Wir haben Zeit.", stammelte Paddy, er war immer noch irritiert, dass sie anscheinend eine Location gefunden hatten.

In der folgenden Stunde arbeiteten sie sich durch das Angebot der Gerichte, Desserts und Kuchen, dass es so schwer werden würde Entscheidungen zu treffen hatten sie nicht gedacht. „Haben wir jetzt an alles gedacht?", erschöpft ließ Jonna sich nach hinten sinken.

Susanne, die Wirtin, blickte noch einmal in ihre Unterlagen. „Ja, ich denke, wir haben an alles gedacht. Falls Sie noch Fragen haben melden Sie sich und wenn uns noch etwas einfällt, dann melden wir uns. Wir sehen uns dann zwei Tage vor der Feier noch einmal, damit Sie die letzten Dekowünsche absprechen können, dann können wir einschätzen welche Blumen wir besorgen können."

Erleichtert verließen Jonna und Paddy das Restaurant, jetzt mussten sie nur noch alle einladen, ein Kleid und einen Anzug besorgen, sich um einen Brautstrauß und die Ringe kümmern. Nur noch.

„Ich bin froh wenn wir zuhause sind!", brummte Jonna, sie war müde, hatte Kopfschmerzen und freute sich auf Talia. Katinka hatte heute den Babysitterdienst übernommen und Jonna war froh wenn sie Talia wieder in den Arm schließen konnte. Sie besorgten auf dem Rückweg noch schnell Pizza, damit sich heute niemand mehr in die Küche stellen musste.

„Und? Hat alles geklappt?", wollte Katinka wissen. Jonna saß mit Talia auf dem Arm im Sofa und hatte die Füße hochgelegt.

„Als wir die Hoffnung schon aufgegeben hatten sind wir doch noch ins Marienbad gefahren. Wir hatten keine großen Hoffnungen, die sind eigentlich immer ausgebucht, aber siehe da, der Termin war frei. Standesamt hat auch geklappt, da haben wir Donnerstagnachmittag den Termin, nur die Trauzeugen und wir. Freitagnachmittag ist die kirchliche Hochzeit, der Pfarrer macht es möglich. Katinka, was ich dich fragen wollte, ich bräuchte ja noch einen Trauzeugen und..." Jonna grinste ihre Schwester an.

„Gerne! Total gerne! Dann muss ich ja noch einen Jungeselinnenabschied vorbereiten."

Jonna stöhnte auf. „Muss das sein? Du weißt dass ich sowas hasse! Ich will nicht mit einem Bauchladen über die Reeperbahn laufen und lustige Sachen verkaufen!"

Nachbarn die bellen beißen nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt