„Und? Wie war es?", wollte Denis im Auto auf dem Weg zum Hotel von ihr wissen.
Jonna musste etwas überlegen, es war so ganz anders gewesen als alle Konzerte die sie bis jetzt mitgemacht hatte. Ihr hatte der religiöse Aspekt gefallen, sie fand es aber seltsam Patrick dort auf der Bühne zu sehen, er war ein ganz anderer Mensch, so kam es ihr vor.
„Anders... Aber nicht schlecht. Ungewohnt."
Denis lachte kurz auf. „Also hat es dich nicht überzeugt?", wollte er wissen.
„Doch, schon... Irgendwie... Ach, ich weiß nicht... Ohne dass Patrick mich eingeladen hat wäre ich nie dorthin gegangen. Es ist ein bisschen wie unser Krippenspiel an Heiligabend, nur irgendwie professioneller." Etwas hilflos zuckte sie mit den Schultern.
„Ach, ist schon in Ordnung. Aber Paddy solltest du vielleicht sagen, dass du ihn ganz toll gefunden hast, ich glaube, er legt großen Wert auf deine Meinung. Dein Name ist ziemlich oft gefallen in den letzten Tagen.", er zwinkerte ihr zu.
Jonna musste schlucken, das war nicht das, was sie hören wollte.
„Hey Jonna, wie war es?", Patrick umarmte sie überschwänglich und grinste sie an.
„Ähm... Ja! War toll! Du warst toll!", sie grinste Denis an und zwinkerte ihm zu.
„Dir hat es nicht gefallen oder?", verlegen schaute er sie an.
„Doch, doch! Es war toll, es war nur ungewohnt dich da oben auf der Bühne zu sehen, du bist doch nur mein Nachbar."
Jetzt lachte er und ließ sich in einen Sessel fallen. „Es ist so toll wieder auf der Bühne zu stehen, jetzt weiß ich was, ich all die Jahre vermisst habe und ich bin so dankbar, dass man mich überredet hat aus dem Kloster auszutreten. Nicht auszudenken, wenn ich es nicht getan hätte."
„Das wäre wirklich eine Schande! Dann hätten wir uns nie kennen..."
In diesem Moment ließ sich Patricia auf den Sessel neben sie fallen. „Hey ihr zwei, alles gut?"
Jonna und Patrick nickten beide gleichzeitig.
„Was haltet ihr von einem Wein? Und etwas zu essen? Denis bringt noch die Jungs ins Bett und kommt dann auch."
Kurz darauf saßen sie in dem kleinen Restaurant und Jonna lauschte fasziniert den Geschichten von Patrick und seiner Schwester, er sah so entspannt und zufrieden aus, sie konnte fast ein wenig neidisch auf ihn werden. Sie genoss es einfach nur zuzuhören, nicht nachdenken zu müssen, sondern sich berieseln zu lassen. Mit der Weile entspannte sie sich, sie lachte und fühlte sich seit langem wieder einmal richtig wohl.
Nachdem Patricia und Denis sich verabschiedet hatten blieben nur Patrick und sie zurück.
„Alles gut bei dir?", wollte er wissen. „Du bist so still."
„Ach, ich bin mal ganz froh wenn ich nicht reden muss, die letzten Wochen waren ganz schön anstrengend."
Jonna bemerkte einige junge Frauen, die sich leise tuschelnd dem Tisch näherten, zwei von ihnen hatten eine Kamera in der Hand und machten ganz offensichtlich Fotos.
„Ähm Patrick... Da sind glaube ich Fans..."
Er seufzte kurz und beugte sich zu ihr herüber. „Sollen wir uns gleich in meinem Zimmer treffen? 523, dein Stockwerk, nur auf der anderen Seite vom Flur. Ich versuche die jungen Damen hier loszuwerden und dann sehen wir uns in 10 Minuten bei mir? Zieh dir was Bequemes an, dann können wir noch in Ruhe quatschen, wenn du magst."
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Nachbarn die bellen beißen nicht
FanfictionDer neue Nachbarn scheint direkt aus der Hölle zu kommen. Laut, unfreundlich, nachtaktiv und irgendwie komisch, das findet zumindest Jonna, die nebanan wohnt und sichmit ihm die Schlafzimmerwand teilt.