43 || Meinst du etwa Tampons?

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Auf einen anstrengenden Dienstag folgte ein Mittwoch, der mit noch weiterer Anstrengung gefüllt war. Schon beim Aufwachen wollte mir mein Körper auch diesen Monat verdeutlichen, dass ich erfolgreich nicht schwanger geworden bin. Ewig lag ich noch mit Krämpfen im Bett und suchte vergeblich nach meinen Schmerztabletten, wurde aber nicht fündig.

Da Evie noch tief und fest schlummerte, wollte ich sie aus Sicherheitsgründen nicht wecken. Deshalb musste ich zu allem Übel auf die Tabletten verzichten. Ich bekam beim Frühstück keinen Bissen herunter, was Dad ein wenig Sorgen bereitete. Leider gehörte ich zu den Mädchen, die unter starken Schmerzen und Übelkeit leiden mussten, wenn die Periode mal wieder vor der Tür stand. Wie ich es hasste.

Immerhin konnte ich Dad mit meinem elendigen Anblick dazu überreden, mich zur Schule zu fahren. Dadurch ersparte ich mir immerhin die Anstrengung des Fußwegs. Als ich an der Schule angelangte, wurden die Schmerzen etwas erträglicher. Während des Unterrichts bei Mrs Rider war ich meistens abgelenkt, doch gegen Ende kamen die Krämpfe wieder stoßweise zurück.

Da ich am ganzen Körper angespannt war, um nicht zu zeigen, wie groß die Schmerzen waren, schien sogar Sienna nichts davon zu bemerken. Vielleicht war sie aber auch noch etwas unsicher, ob sie überhaupt etwas sagen sollte, weil ich gestern ein wenig unfreundlich reagiert hatte. Für Entschuldigungen hatte ich gerade aber echt keinen Nerv übrig.

Mrs Rider begann damit, die Museumsaufsätze einzusammeln. Nach langem Überlegen habe ich es gestern im Café tatsächlich geschafft, mich für eins der unzähligen Kunstwerke zu entscheiden und drei Seiten mit Text zu füllen. Diese Zettel drückte ich gerade der Lehrerin in die Hand, die kurz mit ihren Augen darüber flog und dann zufrieden nickte.

"Du hast aber eine ganze Menge geschrieben", stellte sie schmunzelnd fest und legte meine Papiere auf den Stapel zu den anderen.

Ich zuckte mit den Schultern und erhob mich dann von meinem Stuhl. "Mir ist viel eingefallen. Ich hab mir dann einfach die Seele vom Leib geschrieben."

Habe ich wirklich. Ich habe zu Ashton gesagt, dass er ruhig gehen könnte, wann er wollte, weil ich sowieso diesen blöden Aufsatz verfassen musste. Er ist zwei Stunden lang bei mir geblieben und hat mir beim Schreiben zugesehen. Natürlich hat er nicht nur wie versteinert vor mir gesessen! Ab und zu ist er am Handy gewesen und ist auch ein paar Matheaufgaben durchgegangen, um den Stoff aufzuholen.

Ich habe mich selbst überrascht, weil ich so viele Worte gefunden und aufgeschrieben habe. Am Ende ist sogar mein Cappuccino kalt gewesen, da ich ihn nur zur Hälfte getrunken hatte und ich in den Aufsatz vertieft gewesen bin. So produktiv bin ich noch nie zuvor gewesen. Vielleicht sollte ich mich öfter mit Ashton irgendwohin setzen.

"Na, dann freue ich mich schon darauf, deinen Aufsatz zu lesen", sagte Mrs Rider schwer beeindruckt und nahm nun den Aufsatz von Sienna entgegen. Als ich meine Tasche über die Schulter warf, überkam mich ein plötzlicher Schmerz. In meinem Unterleib schien sich alles krampfartig zusammenzuziehen, weshalb ich die Arme dagegenpresste und das Gesicht verziehen musste.

Ich verließ als erste das Klassenzimmer und kam dabei an Ashtons leerem Platz vorbei. Gestern hat er mir bereits gesagt, dass er heute wahrscheinlich zuhause bleiben würde. Angeblich wollte er den Aufsatz nicht schreiben. Wahrscheinlich wollte er aber einfach nur Owen aus dem Weg gehen und sich in seinem Zimmer einsperren und erholen. Bestimmt ist er auch nur deswegen mit mir ins Café gegangen.

Mit jedem Schritt ging es mir schlechter. Es waren nicht nur Krämpfe, die mich plagten. Irgendetwas schien sich in meinem Körper verankert zu haben und versuchte mich zu Boden zu reißen, so ausgelaugt und erschöpft wie ich mich fühlte. Hätte ich bloß meine Schmerztabletten gefunden, dann hätte ich immerhin den Krämpfen vorbeugen können.

ASHES ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt