8. Kapitel ~ Der Morgen danach

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Kirishima POV

Ich öffnete die Augen, nur um sie gleich wieder zusammenzukneifen. Die Sonne schien, es war hell.
Ich blinzelte ein paar Mal. Mein Kopf tat höllisch weh. Ich war wirklich ziemlich besoffen gewesen, doch jetzt ging es wieder.

Als sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten, sah ich nach rechts. Midoriya lag schlafend da, kuschelte sich an Todoroki.
Moment.

Ich sah nach links und sah einen schnarchenden und... nackten Bakugo, der nur noch halb zugedeckt war.
Ich riss die Augen auf, es fühlte sich an, als hätte mir jemand eine heftige Ohrfeige gegeben.
Nein. Das war nicht wirklich passiert gestern, oder?
Die Bilder erschienen vor meinem inneren Auge und ich setze mich ruckartig auf, der Schweiß brach aus mir heraus.

Nein. Niemals. Das... Das war doch ein Traum, oder?
Midoriya öffnete langsam die Augen und streckte sich.
Er sah zu mir und lächelte. "Guten Morgen"
Ich sagte nichts, sah ihn nur panisch an. Sein Lächeln fror ein, er zog die Augenbrauen zusammen. Dann wurde er knallrot und sprang auf, fiel von der Couch.
Seine Reaktion... Oh mein Gott, es war kein Traum gewesen...

"Was macht ihr für Lärm?", grummelte Bakugo und drehte sich zur Seite, der schlief noch. Die Decke rutschte hoch und man sah seinen nackten Hintern.
"Oh mein...Oh. Oh", machte Midoriya nur.

Hektisch kletterte ich von der Couch.
"Willstduwasessen?!", fragte ich, so schnell, dass er es wahrscheinlich nicht verstanden hatte.
"J-Ja", sagte der Grünhaarige nur. Ob er es verstanden hatte, wusste ich nicht. 
Ich rannte fast schon in die Küche, mein Herz klopfte unnatürlich schnell und ich schwitzte.

Midoryia folgte mir und sah auf den Boden.
Dann lachte er verlegen. "Man, man, ich weiß gar nicht mehr, was passiert ist. Wir haben doch nur getrunken, den Film geschaut und sind dann eingeschlafen, oder?"
Ich sah zu ihm, perplex.
An seinen Augen, sah ich, dass er log.
Jedoch beschloss ich mitzuspielen. Es war besser, so zu tun, als wäre niemals etwas passiert...

"Ja", antwortete ich also und steckte zwei Scheiben Toast in den Toaster.
Jemand schlürfte in die Küche. Es war Todoroki. Er fasste an seinen Kopf und sah dann zu uns, zuckte kurz mit der Augenbraue.
"Der Film war gut, schade, dass wir dabei eingeschlafen sind", sagte Midoriya an Todoroki gewandt, konnte aber nicht verhindern, dass er knallrot wurde.

"Das stimmt", sagte Todoroki, seine Stimme klang irgendwie brüchig, er räusperte sich.
Verdammt. Jeder konnte sich erinnern.
Plötzlich hörte man ein Türknallen, und jeder spannte sich an.
Bakugo kam in die Küche gestürmt, er hatte sich etwas angezogen.
Midoryia wurde kreidebleich.

Er ging zu ihm und packte ihm am Kragen. "Ich bring dich um", sagte er wütend, war leicht rot um die Nase.
"Stopp, Stopp! Wieso das denn?! Wir sind doch während dem Film eingeschlafen!", rief ich, hoffte, dass er mitmachte bei dieser Lüge.
Der Blonde zögerte kurz.
"Ja, ich weiß na und?", sagte er, etwas verwirrt, dann ließ er Midoriya unsanft los. "Trotzdem würde ich dich gerne umbringen"
Niemand sagte etwas, ich nahm die Zwei Scheiben  Brot aus dem Toaster und steckte zwei neue hinein.
"Ich will nichts. Ich muss nach Hause", murmelte Bakugo.
"G-Gut, bis dann", sagte ich. Todoroki sagte nichts, Midoriya murmelte ein "Tschüss" und Bakugo ging schnell aus dem Raum.

Als die Brote getoastet waren, aßen wir, niemand sagte etwas.
"Ich muss dann auch nach Hause gehen...", murmelte Todoroki, bedankte sich für das Essen.
"Okay, bis dann", verabschiedete ich mich und Midoriya schluckte nur.
Todoroki ging und wir starrten unbeholfen auf den Boden.

"Wir sehen uns in der Schule. Ich geh auch mal", sagte Midoriya dann schnell und sprang auf, dabei schmiss er den Teller um. Bevor er auf den Boden fiel, fing ich ihn schnell auf. Jedoch hatte Midoriya die gleiche Idee und unsere Köpfe stießen zusammen. Ich sah auf, sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. Sofort wurde er knallrot, richtete sich schnell auf.

"Tutmirleid!", haspelte er.
"Scho...Schon okay", gab ich zurück.
"Bis dann!". Er ging ins Wohnzimmer, schnappte sich sein Zeug und ich hörte, wie die Haustür geöffnet und wieder geschlossen wurde.

"Verdammter Mist", murmelte ich. Wir waren doch Freunde... Werden wir uns jemals überhaupt wieder in die Augen sehen können?
Ich hatte wirklich keine Ahnung,  wie zum Teufel es dazu kam... Doch für Bakugo war es wohl am schlimmsten, wobei wir ihn sogesehen dazu gedrängt hatten...

"Ich trinke nie wieder Alkohol", murmelte ich. Das konnte ja nicht wahr sein, dass wir deswegen so etwas getan hatten... Hoffentlich wird jeder diese Sache schnell vergessen... Oder verdrängen... So zu tun, als wäre es niemals passiert, würde bestimmt irgendwann schwer werden..

Who Loves Me?! ~ MultishipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt