50. Kapitel ~ Tränen

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Todoroki POV

Ich hob die Faust, doch bevor ich ihn traf, drückte er mich weg, und schlug mir mit der Faust ins Gesicht.
„Spiel dich nicht so auf! Wie kannst du mich einfach so schlagen?!“, fauchte Bakugo.
Ich keuchte vor Schmerz, hielt mir die Wange, dann packte ich ihn, drückte ihn auf den Boden und verpasste ihm nochmal eine.

„Wie kannst DU es wagen, mir die Person wegzunehmen, die ich liebe?!“
„Das versuch ich doch gar nicht!“, knurrte er, drückte gegen mich und schaffte es irgendwie, sich aus meinem Griff zu wenden.
Schwer atmend standen wir uns gegenüber.

„Alter... Das habe ich ja noch nie erlebt, dass du so drauf bist. Bist du gerade nicht etwas Out of Character?“
„Halt bloß den Mund!“, fauchte ich, hob wieder die Faust. Plötzlich jedoch fing mein ganzer Körper an zu zittern, meine Kehle schnürte sich zusammen und ich ließ die Faust sinken.
„Ich... Ich weiß, dass er mich nicht liebt“, flüsterte ich, griff mir in die Haare und konnte meine Tränen nicht mehr aufhalten.
„Niemand tut das... Einfach niemand...“

„Alter... Komm mal runter, okay?“, seufzte Bakugo und klopfte sich den Staub vom T-Shirt.
Ich fing an zu schluchzen, konnte es einfach nicht mehr unterdrücken.
„Weißt du... wie das ist? Jeden Tag... Nichts klappt, wie ich es will... Ich muss jeden Tag meine Geschwister sehen, die nichts als Fehlschläge sind, neben mir, dem Erfolg, der beide Quirks bekommen hat... Sie müssen mich hassen... Und... Ich muss meinen Vater sehen, der Grund ist, dass meine Mutter nicht mehr bei uns ist... Der Grund ist, dass ich diese Narbe habe, ich habe diese Narbe, weil meine eigene Mutter mich nicht mehr sehen konnte... Niemand... Liebt mich...“, schluchzte ich. Oh verdammt. Ich wollte meine Schwäche Seite nicht zeigen, vor allem nicht vor Bakugo! Aber mir wurde einfach alles zuviel... Ich konnte mich nicht mehr zusammen reißen...

„Hey. Du hast doch Freunde, oder?! Reiß dich mal zusammen, man! Schon klar, dass Deku dich... Okay, nein. Aber ehrlich, hör auf zu heulen, das passt nicht zu dir“
Ich sah zu dem Blonden, der etwas überfordert vor mir stand.
„Vielleicht solltest du einfach mal deine Gefühle mehr raus lassen, anstatt alles in dich rein zu fressen?“, schlug er vor und kickte einen Stein weg.
„Wie denn?“
„Was weiß ich? So wie eben. Schrei. Schlag wen. Das hilft doch“

„Nur weil du zu viel dieser Art von Emotionen zeigst“, schnaubte ich.
„Ha?! Pf. Mir doch egal“
Kurz war es ruhig, ich wischte meine Tränen weg. Seltsamerweise hatte ich mich tatsächlich ein wenig beruhigt.
„Du nimmst ihn mir nicht weg?“, schniefte ich.
„Tu ich nicht, man. Ich hatte heute nur ein mal gute Laune, meine Fresse ey. Dann bin ich halt mies gelaunt wie immer“, knurrte er.
Ich lachte kurz.

„Siehst du? Raste halt mal mehr aus, du halbe Gehirnhälfte!“, grinste Bakugo, schlug mir leicht gegen die Schulter.
„Was is das eigentlich?“, fragte er dann, sah auf meine Tüte.
„Oh. Soba-Nudeln von meiner Schwester. Sind aber runtergefallen“
„Hm... Das is ja mies. Ich weiß von Kaminari, dass du mal welche dabei hattest in der Schule und die lecker waren“
„Ja. Willst du probieren?“
„Wie denn, du Depp? Ich dachte die sind runtergefallen?“
„Komm mit zu mir. Ich lade dich ein. Als Dank...Dass du mich ertragen hast“

Er sah mich an, als hätte ich einen Knall. Ich sah fragend zurück.
„Das ist nur Höflichkeit. Du musst nicht ja sagen“, sagte ich dann.
„Ja. Nein. Doch. Ich will die jetzt probieren“, murrte er und drückte mich nach vorne.
„Los, los“

Who Loves Me?! ~ MultishipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt