Ein kleines Hämmerchen klopfte von innen gegen ihre Stirn, als Isabella das nächste Mal zu Bewusstsein kam. Mit geschlossenen Augen versuchte sie herauszufinden, wo sie sich befand. Eine dünne Wolldecke war bis unter ihr Kinn gezogen und die Matratze kratzte unter ihrem Rücken. Das war sicher nicht ihr Federbett zuhause. Warum nur fiel es ihr so schwer, sich zu konzentrieren? Lichtpunkte tanzten vor ihren geschlossenen Lidern. Was war nur los mit ihr? Endlich schlug sie die Augen auf und starrte auf eine steinerne Decke. Spinnweben klebten direkt über ihrem Kopf an der Wand. Auf beiden Seiten lag jemand in einem Bett, das so aussah, wie ihres. Der Schlafraum der Runner! Aber warum war sie hier?
Stöhnend hob sie eine Hand und rieb sich die Augen. Diese Kopfschmerzen brachten sie um. Mühsam schwang sie ein Bein aus dem Bett und hielt inne, um zu warten, dass das Karussell in ihrem Magen sich legte.
Langsam kam die Erinnerung zurück. Sie hatten gefeiert. Dieser verdammte Alkohol! Irgendjemand musste sie hierhin getragen haben, oder war sie selbst gelaufen? Sie bezweifelte es. Sie betrachtete die Runner, die in den Betten schlummerten. Wie unschuldig diese Menschen doch aussahen, wenn sie schliefen.
Ihre Beine schmerzten, als sie ihr Gewicht darauf stürzte. Der Run vom Vortag hatte deutliche Spuren hinterlassen. Sie untersuchte ihre brennenden Knie, die blau und geschwollen waren.
Langsam setzte sie einen Schritt vor den anderen. Ihr Mund war trocken und sie sehnte sich nach einem Schluck Wasser. Leise zog sie das Tuch zur Seite, das die Schlafenden vom Gemeinschaftsraum abschirmte.
Die Lampen im Wohnquartier waren gedämpft und warfen nur einen leichten Schimmer auf die kleine Gruppe, die am Tisch saß.
„Wenn du dich fühlst, wie du aussiehst, möchte ich nicht in deiner Haut stecken!", rief Blue mit einem Grinsen und rutschte zur Seite, um ihr Platz zu machen. Jackson hielt ihr ein Stück Brot hin, nahm es jedoch nach einem Blick in ihr Gesicht wieder zurück. Allein der Gedanke, jetzt etwas zu essen, bereitete ihr Übelkeit.
Noch nie hatte sie sich so elend gefühlt. Alles schmerzte, sogar ihre Schulter brannte, obwohl sie sich nicht daran erinnern konnte, sie verletzt zu haben. Andererseits hatte sie das böse Gefühl, dass eine ganze Menge aus ihrem Gedächtnis verschwunden war.
„Was war das?", krächzte sie.
„Alkohol. In Maßen ist er wirklich gut.", sagte Jackson.
„Hättet ihr mich nicht vorwarnen können?", fragte sie. „Ich kann mich an nichts erinnern."
Jackson und Blue tauschten einen Blick.
„Was ist?", fragte sie erschrocken. „Habe ich- habe ich irgendwas gemacht?"
„Also, außer, dass du ziemlich schnell mit deinem Kopf auf dem Tisch eingeschlafen bist, warst du harmlos. Phoebe konnte gerade noch deinen Teller wegziehen, sonst hättest du jetzt Gemüse in den Haaren.", sagte Ezra mit einem Grinsen.
Isabella schlug die Hände vors Gesicht und stöhnte. Woher hätte sie auch wissen sollen, dass der Alkohol so eine Wirkung auf sie erzielte.
Kate schob ihr einen Becher hin und bevor Isabella protestierend den Mund öffnen konnte, sagte sie: „Wasser. Keine Sorge."
Dankbar stürzte sie das Wasser in einem Zug hinunter, auch wenn es die Trockenheit in ihrem Mund nicht lindern konnte.
„Du bist früh wach.", sagte Jackson. „Ich hätte gedacht, du schläfst bis in die Morgenstunden."
Isabella stutzte.
Die Zeit. Sie hatte komplett die Zeit vergessen.
„Wie spät ist es?"
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Runner - Die Jagd beginnt
Science FictionDie Erde, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Zu viel Schaden haben Kriege und Verwüstung angerichtet. Isabella lebt gut behütet in Ashville, einer Stadt, die aufgebaut wurde, um seine Bewohner zu schützen. Keine Bedrohung dringt über die Stadtm...