Kapitel 64. Liegt da etwa Liebe in der Luft?

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Der Turm voller Magier, den die Inquisition hier hatte, war zwar nicht so groß und so gewaltig wie die Zirkel der Magie in anderen Ländern, aber dennoch hatte er etwas an sich, was einen ehrfürchtig werden ließ. Er hatte etwas Heimeliges und etwas Verwunschenes und das gefiel mir. Die Zirkel wirkten bereits von außen groß und bedrohlich und auch die Stimmung im Inneren war nicht besser. Es war düster und kalt und wenn ich ehrlich war, dann wäre ich wohl aus einem der Fenster dort gesprungen, wenn ich hätte dort für eine längere Zeit leben müssen oder ich hätte einfach versucht, mich hinauszugraben was auch immer möglich gewesen wäre. Dass die Magier es dort nicht wirklich mochten, konnte ich ihnen kaum verdenken.

"Ich hoffe, die Magier konnten sich gut auf der Himmelsfeste einleben. Gab es Komplikationen?". Sie schien kurz nachzudenken, eher sie nur mit den Schultern zuckte.

"Es gab hier und da kleinere Probleme. Einiger Magier meinten, dass sie nach all dem, was sie Inquisition auf sich nehmen musste, dennoch eine Extrabehandlung für alles verdient hätten. Von ein auf den anderen Tag kamen plötzlich Luxus Wünsche, denen wir niemals hätten nachkommen können und auch wenn wir es gekonnt hätten, dann hätten wir es dennoch nicht vorgehabt. Es gab ebenfalls einige kleine Tumulte, immerhin haben wir einige wenige Templer hier, die sich der Inquisition verpflichtet haben, aber dennoch gewisse Spannungen den Magier gegenüber haben und auf der Seite der Magier sieht das auch nicht anders aus. Aber zum Glück habe ich zwei sehr fähige Kollegen, die diesen Leuten einfach ins Gesicht sagen können, wie wenig sie ihre Extrawünsche interessieren". Ich musste nicht lange überlegen, um zu wissen wen Freay sehr wahrscheinlich damit meinte.

"Ich nehme an, ihr meint damit Lady Penthagast?". Sie nickte und grinste zu mir hoch.

"Und unseren äußerst fähigen Kommandanten Cullen, der unsere Truppen mit seiner Führung gut zusammenhält und alles aus ihnen rausholt, was sie zu bieten haben". Ich war zwar bisher nicht in den Genuss gekommen, den Kommandanten der Streitkräfte der Inquisition kennen zulernen, aber das, was ich von ihm hörte, sagte mir, dass er ein äußerst fähiger Mann zu sein schien, der wusste, was er tat, was in dieser Zeit wohl sehr viel Gold wert war.

Wir gingen weiter und auf unserem Weg über die Mauer kamen uns viele Leute entgegen, denen mich Freya vorstellte. Viele nette Wachen und Soldaten, die zwar erst ein wenig vorsichtig mit mir waren, dann aber schnell zu einem Gespräch übergingen, in dem sie mir viele Fragen über meine Rasse stellten, die ich ihnen so gut es mir eben möglich war, beantwortete. Als wir gerade einen der Räume verließen, der noch nicht ganz wieder hergestellt worden war und der zeigte, wie die Himmelsfeste ausgesehen hatte, als hier noch nicht alles repariert worden war, passierten wir eine Gruppe von drei auffällig verdächtigen Personen, die so wirkten, als würde sie jederzeit jemanden um die Ecke bringen. Ein Qunari mit einer auffälligen Gesichtsbemalung, ein Elf in dunkler Kleidung, der sein Gesicht von einer großen Kapuze bedeckt hielt, der aber seine Dalish Bemalung nicht verdecken konnte und ein Mensch, dessen Ausrüstung für die Jagt einer ganzen Armee hätte dienen können.

Ich zog eine Augenbraue hoch und fragte mich wirklich, was die kleine Gruppe dort trieb, denn ehrlich gesagt vielen sie aus meiner Sicht recht stark dabei auf. Ich blickte zu Freya, die mich schmunzelnd ansah und mir einfach andeutete, weiter zu gehen, obwohl ich wirklich das Bedürfnis hatte zu fragen, was dort gemacht wurde. Ich spürte gewisse Blicke auf mir und ging diesen mit dem meinen direkt auf den Grund. Alle drei der dort stehenden Leute beobachteten mich mit einer Neugierde, die beinahe schon beängstigend war. Zwar war auch hier wieder ein Qunari dabei, der mein Interesse weckte, aber dieser löste in mir nicht das Gefühl aus, wie der Bulle es tat, was vielleicht ganz spontan erst mal an der seltsamen Gesichtsbemalung lag, die dafür sorgte, das ich beinahe hätte lachen müssen, denn ehrlich gesagt, sah diese einfach nur lächerlich aus.

Der eiserne Drachen (German) (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt