Kapitel 14. Das Ende von Haven

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Der Kampf war vorbei und ich merkte, wie alle langsam wieder zur Ruhe zurückgekehrten. Die Waffen und Rüstungen wurden auf Schäden inspiziert und die Wunden, die zum Glück nur klein ausgefallen waren, wurden so gut es möglich war, verarztet. Der Inquisitor machte sich ein Gesamtbild von ihren Leuten und wandte sich dann zu mir, wobei sie ein herzliches Lächeln auf dem Gesicht trug.

"Ihr seid stark, eure Fähigkeiten sind im Kampf sehr nützlich. Diesen Riss konnten wir schneller schließen als andere davor. Dazu habt ihr viel beigetragen". Aus irgendeinem Grund stieg in mir Stolz auf, als ich diese Worte hörte. Ein Kompliment wie dieses und das vom Inquisitor bekam man nicht alle Tage und deswegen nahm ich es gerne an.

"Auch ihr habt äußerst gut gekämpft. Ich gebe zu, dass ich beeindruckt bin, aber ich hatte von der Inquisition auch nichts anderes erwartet". Sie schien sich über dieses Kompliment zu freuen und sah mit einem stolzen Blick zu ihrer Gruppe.

"So ist es. Wir sind im Kampf alle aufeinander abgestimmt. Es ist immer wieder ein gutes Gefühl, mit solch fähigen Kameraden in die Schlacht zu ziehen. Und wenn wir dabei auch noch einige Risse schließen können, dann ist es umso besser". Ihr Blick ließ mich eine gewisse Wärme spüren, denn in ihm lagen so viele Gefühle auf einmal. Ich konnte sehen, wie sehr sie ihren Kameraden vertraute und sich gleichzeitig um jeden Einzelnen sorgte, wenn sie in einen Kampf verwickelt waren. Sie konnte sich auf sie verlassen und wusste, dass ihre Leute sie jederzeit beschützen würden, auch wenn sie dabei ihr eigenes Leben lassen mussten und das machte ihr Angst. Nicht viele Anführer bauten eine derartige Vertrautheit zu ihren Gefolgsleuten auf und deswegen war es etwas unglaublich Reines, wie ich fand. Sie war eine gute Anführerin und das, obwohl so viel auf ihren Schultern lastete. Sie trug die Sorgen und die Erwartungen aller. Ich konnte mir nur vage vorstellen, was sie alles hatte durchmachen müssen. All die Kommentare, die Blicke, Klagen, Vorwürfe, Beleidigungen, Zweifel und all das Leid. Sie hatte es alles durchleben müssen und sie war dabei in keiner Weise eingeknickt. Ich hatte von den furchtbaren Vorkommnissen in Haven gehört und dennoch konnte ich mir nicht vorstellen, wie es gewesen sein muss, sich in diesem Chaos zu befinden.

(kurzer Rückblick zu dem Fall von Haven)

Eine Elfe, die damals noch nicht Inquisitor genannt wurde, eine kleine Schar an Kriegern und Magiern. Einige Handwerker, Alchimisten, Heiler und andere Arbeiter. Viele unschuldige Leute, von denen einige durch die Kämpfe zwischen Magiern und Templer entweder Familienmitglieder verloren hatten oder verletzt waren, wurden in dieser einen Nacht abgeschlachtet, als wären sie wertloses Ungeziefer gewesen. Haven war für viele ein kleines Rückzugsgebiet geworden, nachdem die Bresche plötzlich aufgetaucht war und da einige durch den noch immer währenden Krieg zwischen Magiern und Templern ihr Zuhause verloren hatten, war eben Haven das neue Zuhause geworden. Doch von einer nach auf die andere war es komplett zerstört worden. Niemand hätte gedacht, das Corypheus mit einer Armee von roten Templern und einem Drachen auftauchen würde und das hatte vielen das Leben gekostet.

 Niemand hätte gedacht, das Corypheus mit einer Armee von roten Templern und einem Drachen auftauchen würde und das hatte vielen das Leben gekostet

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Der eiserne Drachen (German) (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt