Kapitel 26. Schöner Glanz

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Wir gingen zurück zu der Tür, die mit der runden Aussparung versehen war und Freya fügte langsam und behutsam die zusammengefügte goldene Rune in diese hinein. Beinahe sofort konnte man ein deutliches Klicken hören, wie als wenn ein Mechanismus ausgelöst wurde. Die Rune rastete augenblicklich ein und fügte sich komplett in die Aussparung. Langsam fing sie an sich einmal, um sich herum zu drehen, um dann erneut einzurasten. In der Tür entstanden langsam deutlich zu sehende Risse, die genau so leuchteten wie das Schleierfeuer kurz zuvor. Gespannt beobachteten wir das Ganze bis zu dem Zeitpunkt, wo sich die Tür einen kleinen Spalt öffnete.

Ich öffnete die Tür noch ein Stück weiter und trat in das Zimmer, welches sich dahinter befand ein. Die anderen folgten mir und gemeinsam sahen wir uns den dem kleinen Raum um, in denen beinahe nicht alle von uns hinein passten von mir und dem Bullen ganz zu schweigen. Was mir als Erstes auffiel, war, das der Raum sehr dunkel gehalten wurde. Nur ein kleiner Kerzenhalter, der an der Wand befestigt war, diente als einzige Lichtquelle. Um den anderen ein besseres Sehen zu ermöglichen, zündete ich diesen an, damit wir jedenfalls etwas Licht hatten. Ich konnte Varric hinter mir erstaunt pfeifen hören, was auch mehr als angebracht war, da es so einiges zu sehen gab.

"Warum besitzt ein Mensch so viel Reichtum nur um es dann hinter einer sehr sicher verschlossenen Tür aufzubewahren". Es war eine angemessene Frage, die Freya da stellte und zu einem gewissen Teil konnte ich es mir auch nicht erklären.

"Für mich würde es Sinn machen, dass er noch etwas anderes hier verbirgt. Etwas was vielleicht wirklich nicht einfach so an die Außenwelt darf und zum anderen könnte es gewesen sein das der Hausheer vielleicht einfach nur besonders vorsichtig war". Das erste was einem sofort ins Auge viel waren die viele teuren und edlen Bilder, die überall im Raum verteilt lagen. Sie waren wunderschön gemalt und zeigten sich sowohl in schwarz-weiß Format als auch in etwas farbigeren Kategorien. Die Rahmen, die sämtliche Bilder umfassten, waren schwer und aus Gold, das wusste ich, da ich sofort das dringende Gefühl hatte sie von den Bildern zu trennen. Ich merkte, wie mein Herz anfing, schneller zu schlagen, als die ich die doch recht große Statue eines geflügelten Löwen entdeckte, die ebenfalls in dem Gold schimmer glänzte, den ich so sehr liebte. In streckte meine Hand aus und fuhr mit den Finger langsam über den Kopf den Löwen und dann an den Flügeln entlang. Ich konnte mir vorstellen, dass meine Augen vor Verlangen geradezu leuchten mussten. Meine Finger prickelten angenehm und ich musste mir es wirklich verkneifen nicht ein wohliges Knurren von mir hören zu lassen. Natürlich gab es auch einige anderen schön gefertigte Statuen aus Marmor aber diese waren im Moment nicht das, wonach ich begehrte. Mein Blick glitt zu den vielen Kisten auf dem Boden, die mit schönen Mustern und goldenen Einschlüssen verziert waren, und ich wusste, dass es mich sehr viel beherrschen musste, um nicht jedes Einzelne davon zu öffnen und deren Inhalt zu entwenden.

Meine Finger zuckten und ich wusste das, wenn ich auch nur wenige Minuten länger in diesem Raum sein würde, ich ihn definitiv nicht mit leeren Händen verlassen würde. Gerade als ich mich umdrehte, um den Raum zu verlassen, da ich das Gefühl hatte, das ich sonst noch etwas Dummes tun würde, vernahm ich Freyas Worte hinter mir.

"Dort drüben ist noch eine Art Tresor, dort sollten wir für alle Fälle auch noch einmal hinein sehen".

"Oh bitte nicht". Meine Stimme war nicht mehr als ein flüstern. Mein Körper wandte sich dem Ausgang zu und ich spürte, wie sich mein Kopf gegen die kühle Wand lehnte, um wieder etwas an Klarheit zu gewinnen. Es war gerade zu armselig, dass ich hier lehnte, und dagegen ankämpfen musste, dass mir der Goldrausch nicht zu Kopfe stieg. Ich bemerkte wie Varric sich an den verschlossenen Tresor setzte, um diesen mit seinen flinken Fingern und seinem Können als Schurke zu öffnen. Ich fing gerade damit an stolz, auf mich zu sein, weil ich noch nicht damit begonnen hatte dieses Zimmer auszuräumen, als ich hörte, wie sich die Tresortüren mit einem leisen Quietschen öffneten. Nicht das Geräusch des Öffnes war das, was mir ein Schauer über den Rücken jagte, sondern das anschließende Geräusch von vielen sogar sehr vielen Goldmünzen die aus dem Tresor vielen. Ich brauchte es nur hören. Der Ton als sie auf dem Boden aufkamen und von dort aus in eine andere Richtung sprangen und rollten. Gerade als ich jedes bisschen an Zurückhaltung, was ich bis dorthin gesammelt hatte, über Bord werfen wollte, wurde ich von einer Stimme und einer großen Gestalt unterbrochen.

Der eiserne Drachen (German) (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt