Kapitel 27. Die Hoffnung zerschlagen

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Was zum Vorschein kam, als wir uns näher heran bewegten war mehr oder weniger ein etwas besser gesichertes Lager, wie ich fand. Mit einer Festung oder einer Burg hatte man es wirklich nicht vergleichen können. In der Mitte Gebietes befand sich ein Stützpunkt, der von hohen Mauern aus Holz umgeben war die aber selbst von weiter weg nicht so aussahen, als wären sie einem starken Angriff gewachsen. Ein einfacher Hieb des Bullen würde ausreichen, um einen großen Teil dieser Mauer niederzureißen. Auf einigen der Dächer, die ebenso wirkten, als könne ein kleiner Sturm die mit Leichtigkeit hinfort wehen thronten einige Flaggen, die uns mitteilten, dass wir es hier eindeutig mit einer feindlichen Mannschaft zutun hatten. Den Stützpunkt selber umgab ein Graben der allerdings weder mit Wasser noch mit anderen Dingen gefüllt war und deswegen nicht, gerade als Abschreckung diente. Oben, unten, links und rechts von dem Graben waren Brücken aus dem gleichen Holz wie der Stützpunkt die wohl als Eingang und Ausgang dienten und deswegen auch bewacht wurden. 

Da wir nicht sofort in die Mitte des Stützpunktes stürmen wollten entschieden wir uns dazu erst einmal dafür zu sorgen, dass die Wachen, die auf den Brücken platziert worden waren, so schnell wie möglich verschwanden. Freya nickte Varric zu, der daraufhin in einer Rauchwolke verschwand und mit überraschend leisen Füßen zu der ersten Wache hinüber ging. Es war wirklich faszinierend, wie es Varric schaffte, so leise dabei zu bleiben. Von Zwergen war man es sehr gewohnt das sie recht schwere und daher auch laute Schritte hatten. Varric hingeben bewegte sich aber beeindruckend leise. Äußerst tödlich wie ich fand. Der Herr Zwerg, der sich mittlerweile hinter der Wache befand, wurde langsam wieder sichtbar, was dem armen Mann, hinter dem er sich befand, allerdings auch nicht mehr weiter half. Ein kurzer Schnitt in die Ferse sorgte dafür, dass sich die Wache mit einem leisen schmerzvollem Stöhnen zu Boden begab und ein weiterer Schnitt an dessen Kehle sorgte letztendlich dafür, das sein Körper leblos zu Boden fiel.

Bevor wir uns allerdings zu den Nächsten aufmachen konnten, sah ich ein kleines Stück Pergament in der Tasche der Leiche. Die Notiz hatte weder einen Absender noch einen Empfänger und so unordentlich wie die Schrift aussah, hatte ich das Gefühl, das diese Notiz recht hastig geschrieben worden sein musste.

"Ich weiß zwar nicht von dem diese Notiz ist, und auch nicht, an wen sie alles gehen sollte aber sie ist definitiv über die Inquisition". Freya nahm mir den Zettel ab und fing an zu lesen.

"Schick deine Männer raus auf die Wege und jagte dieser verdammten Bastarde der Inquisition. Wir sind kurz davor, die Smaragdgräber zu verlieren hast du etwa vergessen, wofür wir hier kämpfen? Alles was wir hier tun, tun wir für unsere Zukunft und für die von Orlai". Sie ließ die Notiz in Flammen aufgehen und schnaubte nur verächtlich.

"Wie es aussieht, haben diese miesen Bastarde langsam richtig Angst bekommen vor dem, was die Inquisition alles tun kann. Es wird Zeit das wir ihnen die Smaragdgräber wieder wegnehmen, sodass es hier wieder Frieden geben kann". Während in der Gruppe zum größten Teil Zustimmung herrschte, bemerkte ich dank meiner Sinne, wie sich zwei Gestalten von hinten näherten. Ich wunderte mich ein wenig darüber, wie man es geschafft hatte uns so schnell zu entdecken, wo wir doch darauf geachtet hatten leise zu sein, aber auf der anderen Hand waren diese Leute mittlerweile sehr verzweifelt und daher wohl ganz besonders aufmerksam. Wie auch immer konnten wir nichts dagegen tun, das wir wohl anscheinend bemerkt worden waren, und daher blieb uns nur noch der offene Kampf. Ich seufzte und nahm die Leiche vor uns mit einer Hand hoch, um sie in den ersten armen Kerl zu werfen, der uns entgegen stürmte, um ihn davon abzubringen. Und es klappte auch ganz wunderbar. Der Erste ging also gemeinsam mit dem ohnehin schon Toten zu Boden und brauchte einiges an Zeit, um sich wieder zu befreien und wieder aufzurappeln. Der zweite wurde von Freya kurzfristig in einen Klumpen Eis verwandelt und den darauffolgenden Leuten erging es nicht besser. Nach wenigen Sekunden in denen keiner von uns sich hatte sonderlich anstrengen müssen, lagen die ersten vier Kämpfer am Boden und regten sich nicht mehr, was ich als Erfolg auffasste. Wenn wir es schaffen würden so weiter zu machen, dann hätten wir diesen Stützpunkt in kürzester Zeit eingenommen.

Der eiserne Drachen (German) (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt