Kapitel 53. Wunderschöne Klänge

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Wir gingen eine Treppe hinauf, die unmittelbar ebenfalls zu der Treppe führte, die einen direkt in die Burg brachte, aber dahin würde wir wohl noch nicht gehen, denn bereits als wir unter der Treppe hindurch gegangen waren, sahen wir dort eine Frau, die zwar etwas anweisend aussah, aber dennoch etwas Betörendes an sich hatte. Von der Art und Weise wie sie alles um sich herum beobachtete und wie sie so aussah, als würde sie jeden Moment ihr Schwert zücken, um jegliche Gefahren niederzustrecken konnte ich sie nur als Templerin einschätzen oder jedenfalls als eine die mal eine Templerin gewesen war. Als sie uns sah, musterte sie mich mit einem sehr kurzen Blick, bevor sie Freya zunickte und sich dann von und abwandte, um zu gehen.

"Sie hat sehr wachsame Augen und schöne noch dazu. Ich habe das Gefühl, das sie in den Reihen der Templer gekämpft hat, ist das korrekt? ".

"Dem ist so ja. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Templer verachtet sie die Magier nicht und auch nicht die Kunst, die sie praktizieren. Lysette ist das Kind von einfachen Handwerkern, aber sie wolle bereits in jungen Jahren die Kirche und die Magier unterstützen und deswegen schloss sie sich dem Orden der Templer an auch wenn viele dies wohl nicht als die beste Möglichkeit sagen, die Magier zu unterstützen. Lysette allerdings verschrieb sich bereits von klein auf an dem Schutz der Magie, auch wenn ich mir beinahe schon sicher bin, das dies wohl kein sehr beliebtes Licht auf sie geworfen hat, was ihre Kollegen anging aber davon hat sie sich nicht abschrecken lassen. Ich konnte oft genug vernehmen, dass sie besonders auf Kommandantin Meredith aus Kirkwall einen gewissen Hass gehabt haben soll, denn sie scheint diejenigen zu verachten die meinen Magier müssten eingesperrt und durchweg kontrolliert werden und das ist, wenn man bedankt das sie eine Templerin ist schon etwas sehr Sonderbares, da man dieses Verhalten in ihren Reihen eigentlich nicht erwarten würde. Damals in Haven hatte sie einen Kollegen, der gegenüber den Magiern eine Meinung vertrat, die man für die Templer wohl als üblich bezeichnen könnte mundtot gemacht weil er... nun sagen wir, es waren nicht die schönsten Worte, die man von ihm hörte, wenn es um Magie ging. Allerdings hat Lysette diese eigenhändig und doch auch recht kräftig in kürzester Zeit unterbunden und das, obwohl sie damit ihrem Kollegen ordentlich eins auswischte. Ich nehme an, dass sie sich all dem Hass, den sie von ihren Kollegen sicherlich bekommen hat, von Anfang an bewusst war und dennoch, hat sie sich nicht von ihren Wünschen und Vorstellungen abringen lassen und das schätze ich sehr. Für die Magier in dem Zirkel, in dem sie stationiert war, war sie sicherlich so etwas wie ein Lichtblick. Sie ist sehr kampferfahren und eine ruhige und dennoch freundliche Seele allerdings ist sie auch sehr hart, was ihre Meinungen angeht und scheut nicht davor hart bei Dingen durchzugreifen. Vielleicht sind ihre harten Worte und ihre scharfe Zunge hin und wieder etwas verletzend aber sie meint es dennoch nie wirklich böse und setzt sich beinahe schon herzergreifend für Magier ein". Ich nickte verstehend und äußerte mich nicht weiter zu dieser Sache.

Etwas weiter weg von uns konnte ich eine mir bekannte Zwergin erkennen, die lächelte und mich zu sich winkte, als sie meine Blicke bemerkte. Freya nickte mir zu und wandte sich zu einem der Wachen um, der wohl einige Worte mit ihr wechseln wollte. Ich ging zu der Späherin Harding, die mich mit einem freudigen Lächeln empfing, was ihr Gesicht dazu brachte für eine kurze Zeit zu strahlen. Die meisten Zwerge und auch Zwerginin, die ich in meinem Leben so gesehen hatte, hatten immer sehr robust gewirkt wie kleine laufende Felsbrocken aber Harding entfernte sich von diesen Bildern sehr wie ich fand. Ich hatte das Gefühl, das sie recht zierlich gebaut war, was allerdings daran liegen konnte das sie nicht, wie die meisten Zwerge in voller Rüstung gekleidet war, sondern in der Tracht, in der er auch viele andere Leute der Inquisition waren. Sie hatte etwas Frisches an sich, was in mir seltsamerweise ein Gefühl von Herbst hervorrief, wenn man es denn überhaupt so ausdrücken konnte. Ihre Haare erinnerte mich an die Farbe von den Blättern, die im Herbst die Farbe wechselten bevor sie zu Boden vielen und ihre Augen waren von einem so hellem grün, dass sie beinahe so wirkten, als hätten sie einen gewissen Goldton inne, was ich äußerst bezaubernd fand. Die Sommersprossen, die auf ihrem gesamten Gesicht zu finden waren, rundeten ihr ganzes Aussehen mit einer Perfektion ab, wie ich sie bei Zwergen selten gesehen hatte. Ich gab gerne zu, dass sie die attraktivste Zwergin war, die ich bis jetzt gesehen hatte. Was mit allerdings am meisten an ihr gefiel, war ihr Geruch, denn er hatte etwas von Wald, Blumen und Erde ein Geruch den ich recht gerne mochte und der eine gewisse Behaglichkeit mit sich trug.

Der eiserne Drachen (German) (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt