Kapitel 69. Glaubenskonflikt?

11 3 0
                                    

Ich wollte gerade weiter mit der ehrwürdigen Mutter sprechen, als sie mit einer sanften Bewegung ihres Armes mitteilte, dass sie sich in Bewegung setzten wollte.

"Warum begleitet ihr mich nicht ein kleines Stück durch den Garten und währenddessen können wir uns unterhalten und besser kennenlernen". Ich sah zu Freya ,die noch immer im Gespräch war und mir dabei mit einem Nicken zu verstehen gab, das ich mich ruhig von ihr entfernen konnte, um mit Giselle zu sprechen. Ich nickte und platzierte mich beim Gehen direkt neben sie, damit ich ihr während unseres kleinen Spazierganges weiter lauschen konnte.

"Was sind eure ersten Eindrücke von der Inquisition?". Ich dachte kurz über ihre Worte nach, denn es war nicht leicht, nach so einer kurzen Zeit schon genaueres sagen zu können.

"Es ist schwer, sich eine Meinung zu bilden, wenn man erst so wenig selber gesehen hat, aber sie ist in aller Munde und deswegen kann man sich gewisse Bilder bereits machen. Es ist allerdings auch nicht förderlich, aufgrund von Gerüchten und Erzählungen sich eine Meinung über etwas zu bilden. Ich weiß, dass die Inquisition es recht schwer hat, sich unter den Großmächten zu beweisen, auch wenn sie das in meinen Augen auch gar nicht nötig hätte, aber Verbündete in dieser Zeiten zu finden ist nicht leicht und zu viele Feinde sollte man sich auch nicht machen. Anfangs war es sicher noch um einiges schwerer, da sie aus dem Nichts neu aufgebaut werden musste, aber sie hat sich gegen die Meinungen der meisten behaupten können und ist zu einer starken und einflussreichen Organisation geworden mit vielen Verbündeten und guten Kontakten. Natürlich hat sie noch immer Feinde, darunter auch sicherlich viele Leute von der Kirche, aber ich denke das ich euch genauso bewusst wie mir. Die Inquisition hat viele Seiten, die man alle in Augenschein nehmen sollte, bevor man voreilig Schlüsse zieht. Hier sind viele gute Leute mit teilweise äußerst seltenen Talenten. Viele Kräfte unter guter Führung, die einem das Leben um reinen Horror machen können und gleichzeitig dafür sorgen können, das man unantastbar ist. Freya ist als Inquisitor wohl mit die beste Entscheidung, die man hätte treffen können es wundert mich nicht, dass man sie erwählt hatte, nachdem einem klar wurde, dass sie diese Organisation davor auch schon irgendwie unter ihre Fittiche genommen hatte. Ihr diesen Titel zu geben, hat es nur etwas offizieller gemacht, aber mehr eigentlich nicht. Sir ist für viele eine Heldin und jemand, zu der sie alle aufsehen und das füllt viele Herzen mit einer Hoffnung, die sie wahrscheinlich alle für verloren geglaubt hatten, immerhin ist diese gesamte Situation nicht gerade die beste. Ein Monster möchte auf den Thron des Erbauers, um selber als Gott über diese Welt herrschen zu können das sind nicht gerade die besten Aussichten. Aber mit jedem Schritt, den Corypheus getan hat, um dieses Ziel zu erfüllen, musste es schwere Verluste einbüßen und einige seiner Pläne wurden sogar bereits ganz vereiltet. Diese Inquisition ist im Begriff eine Macht zu werden, die dazu in der Lage sein wird, die Welt zu verändern und ich sehe mit jedem Tag die Chance auf einen Sieg wachsen". Giselle nickte und ging in aller Ruhe weiter mit mir.

"Das die Kirche und die Inquisition noch immer ihre Differenzen haben, ist zwar bedauerlich, aber es war nicht anders zu erwarten. Für viele Kinder des Erbauers stellt das Mal in ihrer Hand etwas da, was seine Geschichte und viele andere Dinge dazu bringt, infrage gestellt zu werden. Vielen macht dies Angst, da in diesen Zeiten der Erbauer das Einzige ist, was ihnen ihre Hoffnung erhält und wiedergibt. Dass es diesbezüglich zu gewissen Komplikationen kommen würde, war mehr als wahrscheinlich. Allerdings ist es für andere wiederum ein Zeichen dafür, das der Erbauer bei uns ist und uns beschützt deswegen halten viele Leute daran fest, das die Frau des Erbauers selber sie hier zu und geschickt hat, um uns zu retten".

"Und an was genau glaubt ihr dabei ehrwürdige Mutter?". Ich musste zugeben, dass es mich schon interessierte, wie eine Mutter der Kirche jemanden sah, der einen ganzen Glauben neu formen konnte, aber gleichzeitig war es so gut wie unmöglich, Mutter Giselle für die Kirche sprechen zu lassen, da sie doch ganz andere Meinungen vertrat als diese.

Der eiserne Drachen (German) (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt