Kapitel 80. Merkwürdige Auren und merkwürdige Besänftigte

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Nachdem ich mein außerordentlich gutes Gespräch mit Lady de Fey mehr oder weniger beendet hatte, wenn man es denn so nennen konnte, nachdem mich Freya mehr oder weniger hinausgeschoben hatte in der Hoffnung, nicht auf Viviennes Antwort warten zu müssen, was ich doch recht unfreundlich und dennoch mehr als verständlich fand, da ich es eigentlich auch nicht wollte, gingen der Inquisitor und ich aus der Tür, die uns zu der eisernen Lady geführt hatte. Mein Blick schweifte zu Freya, die mich nur mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah und mit einem Kopfnicken zu der Tür deutete, aus der wir gerade gekommen waren.

"Ich weiß, das Vivienne nicht einfach ist und vielleicht auch nicht die freundlichste Erscheinung macht, aber dennoch ist sie, was ihre Fähigkeiten betrifft, ein Gewinn für diese Organisation also würde ich es begrüßen, wenn ihr nicht diese angespannte Stimmung zu einander habt, die ich dort drinnen gerade zu spüren bekommen habe". Mit einem mehr als unschuldigen Blick ihr gegenüber, den sie mir aber gewiss nicht ganz abnahm, lächelte ich und nickte. Ich wusste, dass es wichtig war, dass wir alle auf gewisse Art und Weise miteinander funktionierten, auch wenn das sicherlich nicht immer der Fall war.

"Ich werde mein Möglichstes versuchen Inquisitor, ich weiß, wie wichtig es ist, das wir hier alle respektvoll miteinander umgehen, auch wenn es hin und wieder sicherlich...schwer ist, dies zu tun und bestimmt auch eine Herausforderung darstellen kann. Aber solange Respekt und Professionalität auf beiden Seiten beruht, werde ich damit keine Probleme haben".

"Von den meisten hier ist es zu erwarten, das sie einem von Anfang an ein großes oder jedenfalls ein gewisses Maß an Respekt entgegenbringen, aber das muss nicht immer der Fall sein, wie ihr sicherlich bereits bemerkt habt. Es wäre vielleicht ratsam, diese Leute dann einfach ein wenig mehr in den Hintergrund zu stellen und einfach weiterzumachen, dann klappt das alles meistens auch ganz gut". Natürlich hatte ich damit gerechnet, dass es bestimmte Leute gab, über die man sich hin und wieder vielleicht ein wenig aufregen konnte, aber das war etwas Selbstverständliches, wenn man bedachte, wie viele Leute hier lebten und arbeiteten. Da konnte man eigentlich nur versuchen, einfach nur das beste daraus zu machen. Das Lächeln von Freya kehrte in ihr Gesicht zurück, während wir uns weiter bewegten.

Wir schritten durch einen weiteren Gang und durch eine weitere Tür und das erste, was mir dort entgegenkam, war eine nicht ganz unerhebliche Menge an Krähen, die für die Nachrichten der Inquisition an andere Personen oder Länder unerlässlich waren. Ich brauchte mich nicht zu bewegen, da sie nach wenigen Augenblicken in das Stockwerk flogen, was über uns lag. Wir befanden und in einem Runden Saal im zweiten Stock, der aufgebaut war wie ein Turm, der in die Höhe führte. Unter uns gab es einen Raum, in dem wir noch nicht gewesen waren und über uns. Ich machte einige Schritte nach vorne, um mir das ganze genauer anzusehen, aber dann hielt ich in meiner Bewegung inne, weil ich etwas spürte, was wir auf irgendeine Art sowohl bekannt als auch fremd vorkam.

Ich sah mich um, konnte aber nicht die Quelle entdecken, die dieses Gefühl bei mir auslöste. Ich wusste nicht genau, was es war und ich konnte es auch nicht beschreiben, aber etwas war dort, was in mir etwas auslöste, was ich ebenfalls nicht beschreiben konnte. Ich konnte noch nicht einmal sagen, ob ich dieses Gefühl angenehm oder furchtbar fand. Meine Nackenhaare stellten sich auf, als wäre ich einem Wesen begegnet, welches sowohl Gutes als auch Schlechtes bedeuten konnte. Auf der einen Seite fühlte ich mich beflügelt und ein angenehmes Prickeln von Macht und Geheimnissen schaffte es, meinen gesamten Körper einzunehmen und auf der anderen Seite fühlte ich mich bedroht und das mit einer solchen Kraft, das ich mir vorstellen konnte, das sie mir wirklich etwas anhaben konnte. Ich nahm einen tiefen Atemzug und auch die Luft schien wie aufgeladen zu wirken von etwas, was ich nicht einordnen konnte. Cole hatte eine ähnliche Aura gehabt, aber sie war in keiner Weise mit dem zu vergleichen, was ich hier spürte das hier war sehr viel...stärker und definierter. Ich konnte nicht einschätzen, ob mir das Ganze gefiel oder ob ich nicht lieber Obacht wallten lassen sollte, so oder so musste ich jetzt aufpassen und das machte mich neugierig.

Der eiserne Drachen (German) (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt