Der eiserne Drachen (German) (Deutsch)

Kapitel 65. Etwas ganz Besonderes

"Es ist schön, wieder hier zu sein, ich hoffe, es ist alles in bester Ordnung?". Sie strich sich schüchtern durch die Haare und führte eine Strähne um ihren Finger, mit der sie zu spielen begann. Auffälliger konnten die Zeichen doch wirklich nicht sein oder? Sie streckte die Hände nach ihm aus und hielt diese, während sie mit leicht gesenktem Blick zu ihm hochsah.

"Alles ist in Ordnung, die Inquisition läuft auf Hochtouren und kann jederzeit einem Angriff standhalten, ihre Mauern sind stark und die Menschen, die sie verteidigen, noch stärker. Das wäre natürlich nicht der Fall, wenn Sie nicht da wären, um sie alle anzuführen". Er nahm auch ihre zarten Hände in die seine und erwiderte ihren Blick schüchtern und mit einer Fülle von Emotionen, sodass ich mich für kurze Zeit fühlte, als wäre ich in einer von Varrics übertriebenen Liebesgeschichten. Für einen kurzen Moment fragte ich mich wirklich, wo die Musik und die Rosenblütenblätter, die plötzlich vom Himmel fielen, geblieben waren, aber das würde wahrscheinlich weniger geschehen, auch wenn ich es mir im Moment irgendwie wünschte. Sie kicherte ein Kichern, das für mich nur ein Geräusch war, das nur eine Frau machen konnte und ein leicht rötlicher Schimmer erschien auf ihren Wangen.

"Das sagt ihr doch nur so, ich weiß das viele hier durchaus in der Lage dazu wären sich auch ohne meine Anleitung hier bestens zurechtzufinden und ihr, Cassandra und Josie könntet vieles außerhalb der Himmelsfeste auch ohne mich regeln". Er lächelte, aber schüttelte den Kopf, ohne mit den Augen von ihren zu weichen.

"Diese Inquisition könnte nicht ohne euch existieren...ich könnte nicht ohne euch existieren". Ihre Augen leuchteten vor Zuneigung und ich fragte mich, ob es nicht lieber besser wäre, wenn ich mich einfach davonstehlen würde. Die seltsam rosige Aura, die sie um sich herum aufgebaut hatten, schien nicht zu weichen und stören wollte ich sie auch nicht, aber wenn hier gleich Dinge passieren würden, dann wollte ich nicht unbedingt dabei sein. Ich räusperte mich langsam, aber deutlich und sogleich schossen beide Blicke zu mir. Beiden konnte ich ansehen, dass sie peinlich berührt waren, aber da sie nichts weiter sagten, redete ich.

"Ich störe wirklich nur ungern, aber wenn ihr erlaubt, dann würde ich mich gerne vorstellen und euch danach zu euren persönlicheren Gesprächen zurückkehren lassen". Beide fuhren sich durch die Haare, eher sie sich zu mir wandten und dann nickten.

"Natürlich Orion ich hatte ganz vergessen, dass ihr da seid, bitte verzeiht, das war sehr rücksichtslos von mir". Ich schüttelte den Kopf und schmunzelte über ihre Worte.

"Ganz und gar nicht meine Liebe, ich kann mir vorstellen, dass man bei so einem Anblick gerne mal vergisst, wer sich noch so alles im Raum befindet, ich nehme euch das nicht übel, ich hätte mich vermutlich auch gehen lassen". Wenn die Gesichter der beiden nicht schon vorher rot gewesen waren, dann waren sie es jedenfalls jetzt. Ich musste mich wahrlich zusammenreißen, um nicht einige bestimmte Kommentare zu machen, aber ich hielt mich tapfer zurück und schaffte es mich zu beherrschen, was wirklich nicht leicht war.

Ich ließ meinen Blick zu Cullen schweifen, der mich einen Augenblick lang ansah, vielmehr trat er mit hoch erhobenem Kopf auf mich zu und stellte sich mir gegenüber, wo er mich beobachtete. Ich gab zu, dass ich nicht erwartet hatte, dass er offensichtlich mit mir in Kontakt treten wollte, aber es machte mir definitiv nichts aus. Ich war auch überrascht, dass er mich so direkt und ohne jegliche Zurückhaltung in seinen Augen konfrontierte. Er kannte mich nicht, und sicherlich fragte er sich, wer oder was ich war, aber wenn er es tat, zeigte er es nicht. Er wirkte nicht stolz, sondern offen, intelligent und wachsam. Sicherlich hielt er mich auch für eine mögliche Gefahr, aber da ich mit Freya gekommen war und sie recht vertraut mit mir wirkte, schien auch er ruhiger. Es ging sogar so weit, dass er mir mit einer fließenden und freundlichen Bewegung die Hand entgegenstreckte, um sich mir vorzustellen.