Kapitel 92. Die Sturmbullen Teil 2

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"Wie seid ihr zu dieser bunten Gesellschaft nur gekommen Bulle? Solche Leute finden sich sicherlich nicht einfach so zusammen". Mein Blick glitt zu dem großen Qunari der einen großen Schluck aus seinem Krug nahm und mir dann seine Aufmerksamkeit schenkte. 

"Ich arbeite schon eine ganze Weile als Söldner, nur damals arbeitete ich unter einem Kerl, der von nichts eine Ahnung hatte. Ihr könnt euch mit Sicherheit vorstellen, dass es zwischen mir und diesem Hauptmann nicht sonderlich gut lief. Also habe ich die besten unserer Truppe genommen und meine eigene Gruppe gegründet. Damals waren wir einfach nur eine Gruppe von Söldnern, die ganz normale Aufträge von irgendwelchen orlesianischen Typen, die viel Gold hatten, angenommen haben. Es war mir scheißegal, wer den Sturmbullen beitrat, solange diese Leute kämpfen und mir den Rücken freihalten konnten, waren sie gut genug für mich. Wir haben uns schnell einen Namen gemacht und haben dadurch auch mehr Aufträge erhalten einige davon waren sogar gar nicht mal so einfach, aber die Sturmbullen haben es immer wieder geschafft". In meinen Augen wirkte es so, als wären die Sturmbullen mehr als glücklich, einem Mann wie ihm folgen zu dürfen und ich konnte mir einige Gründe vorstellen, wieso dem so war. Leute, die einem so treu folgten, waren selten und wahrlich wertvoll. Sie wurden von ihm mit Sicherheit in großen Schlachten geführt und sicherlich auch in jede Taverne, die auf ihrem Weg lag. Jetzt waren sie hier und kämpften im Namen der Inquisition gemeinsam mit ihrem Anführer.

Die Entscheidung, sich einer so großen und bekannten Organisation beizutreten, war für gewöhnliche Söldner zwar keine große Seltenheit, aber für Gruppen, die gemeinsam und eigentlich nur für sich kämpften, schon. Für gewöhnlich schlossen sie sich nicht solch riesigen Bewegungen an, aber die Situation am Himmel hatte wohl vieles geändert. Jeder wollten denjenigen helfen, die aus ihrer Sicht die besten Möglichkeiten hatten, um das Loch im Himmel zu schließen und dies war nun mal die Inquisition. Ich war so in meinen Gedanken gesunken, dass ich die weiteren Gespräche gar nicht so mitbekam, bis mich das donnernde Lachen des Qunari wieder in die Wirklichkeit brachte.

"Ich kann mich noch daran erinnern, wie meine Jungs und ich ein Dorf vor ein par Banditen geschützt haben. Die Bewohner waren uns sehr dankbar, aber auch sehr arm, also haben sie uns versucht, mit Reis zu bezahlen!". Ich hob eine Augenbraue und grinste vor mich hin während ich versuchte mir das Szenario vorzustellen.

"Und was habt ihr dann gemacht?". Der Bulle trank einen Schluck bevor er mir mehr oder weniger ernst in die Augen sah. 

"Na wir haben die Bezahlung angenommen, einige Zutaten mehr und wir hatten ein gutes Abendessen!". Die anderen lachten als sie sich daran zurückerinnerten und ich selber war ebenfalls recht belustigt.

"Und einmal haben wir eine Gruppe von schwer reichen Typen eskortiert, die eine Art Amulett bei sich trugen. Sie meinten doch wirklich, sie hätten damit die Kraft, einen Riesen zu kontrollieren. Es stellte sich heraus, dass dieses Ding einen Dreck konnte und der Riese war nicht sehr begeistert von der plötzlichen Gesellschaft". Die Sturmbullen brachen in lautes Gelächter aus, welches in der gesamten Taverne zu hören war und auch ich konnte nicht anders als mitzulachen. Noch immer grinsend den Kopf schüttelnd wandte ich mich an die restliche Truppe. Ich beäugte einen Zwerg der unter seiner Kapuze ebenfalls ein großen Lächeln im Gesicht trug und sich mit den anderen amüsierte. 

"Und wer seid ihr?". Der Zwerg stellte seinen Krug auf den Tisch und deutete eine leichte Verbeugung mit dem Kopf an die ich natürlich erwiderte.

"Ich bin Brecher und ich bin dafür zuständig, hier und da vielleicht etwas in Brand zu setzten oder gelegentlich etwas in die Luft zu jagen. Ich kenne mich gut aus mit allen Dingen, aus den man etwas Explosives machen kann!"

"Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr aus Orzamma stammt?". Brecher nickte zufrieden bevor er mir antwortete.

"Das tue ich in der Tat! Allerdings habe ich meine Heimat vor einer langen Zeit verlassen, da es dort gewisse...Probleme mit meinen besonderen Künsten gab. Sagen wir es so, sie waren nicht länger dort erwünscht". Ich legte den Kopf leicht schief und fragte mich, was er mit seinen Worten meinte, bevor der Bulle mir völlig entspannt mitteilte, dass der Zwerg es anscheinend beinahe dazu gebracht hatte, die Halle der Bewahrung zu sprengen.

Der eiserne Drachen (German) (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt