Angespannt hielt er den Bogen halb gespannt auf den Boden gerichtet und lauschte seiner Umgebung. Im Wald war es still. Zu still. Kein Vogelgezwitscher, keine Tiere, nicht mal das knacken eines Astes oder das Rascheln der Blätter im Wind. Stegi gefiel das gar nicht. Im Wald war es nie leise.
Er wurde noch vorsichtiger, seine Schritte noch leiser als eh schon. Doch dann waren da Schritte. Menschliche Schritte. Viel zu schwer, um zu einem der Jagdgruppe zu gehören und viel zu unregelmäßig, fast schon taumelnd. Klang fast so, als wäre was auch immer verletzt, oder geschwächt und konnte sich kaum mehr aufrecht halten. Und sonst hielt sich um diese Uhrzeit noch keiner so tief im Wald auf. Die meisten standen jetzt überhaupt erst auf.
Seine Adern traten hervor, als er sich anspannte. Stegi hob den Bogen, spannte ihn voll auf und schlich sich heran. Auch wenn es noch nicht richtig hell war,- die Dämmerung hatte grade mal eingesetzt- suchte er Deckung hinter den Bäumen und Sträuchern. Immer näher kam er dem Wesen und als er hinter einem Baum hervorlugte, sah er eine zierliche Elfe in blaue dicke Klamotten gekleidet. Ein Umgang mit Kapuze verhüllte weite Teile des Körpers und das Gesicht der Elfe.
Eine Eiselfe aller Wahrscheinlichkeit nach. Die Kleidung und das Aussehen passten eins zu eins. Langsame und schleppende Schritte, genau die, die er gehört hatte. Er musste am Bein verletzt sein. Bewaffnet schien er, oder sie nicht zu sein, zumindest konnte er keinen Bogen erkennen und auch keine sonstige Fernkampfwaffe. Und für ein Schwert müsste die fremde Elfe ihm erstmal näher kommen. Bis dahin hatte er schon dreimal geschossen. Also konnte er eine Konfrontation wagen.
„ Hände hoch!", rief Stegi und trat mit erhobenem Bogen aus seiner Deckung hervor. Erschrocken zuckte die andere Elfe zusammen, wäre fast hingefallen, fing sich aber, hob die Hände und drehte sich langsam um. Die Elfe war ein Junge, zirka sein alter. Unter dem Umhang blitzten braune Haare mit blau weiße Strähnen hervor und eisblaue Augen musterte ihn erschrocken. Einen Moment stockte Stegi, schüttelte dann aber den Kopf.
„ Hier ist Gebiet der Feuerelfen, was suchst du hier?", fragte Stegi scharf und trat näher an den Fremden heran. Den Bogen immer noch gespannt und zum Schuss bereit, sollte der Junge versuchen ihn zu verletzen oder ab zu hauen. Die fremde Elfe schluckte schwer und fing an zu zittern.
„ Ich tut dir ni."
„ Das du mir nichts tust würde ich dir nur raten, wenn dir dein Leben wichtig ist. Ich treffe sehr gut. Also was willst du hier?", fragte Stegi nochmals nach. Er hasste es, wenn Leute versuchten seine Fragen zu umgehen. Das hieß nämlich, dass sie was zu verbergen hatten.
„ Ich ACHTUNG!", schrie der andere panisch. Rechtzeitig duckte Stegi sich weg, doch der andere schaffte es nicht mehr. Etwas schlug ihn nieder. Im Augenwinkel sah Stegi nur einen schwarzen Schatten. Eine Tatze mit schwarzem oder dunklem Fell. Zum Selbstschutz versetzte er sich selbst in Trance und sackte an Ort und stelle bewusstlos in den Schnee.
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Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FF
General FictionStegi kann sich nicht erinnern, was ihm da im Wald über den Weg gelaufen war. Nur dass er eine andere Elfe gefunden hatte und diese von dem Wesen nieder geschlafen wurde. Dementsprechend beunruhigt ist er, als er aufwacht. Doch dem anderen geht es g...