Er selbst hatte nichts angestellt. Nicht wirklich zumindest. Doch es war in den Augen anderer Hochverrat. Stegi konnte wirklich Probleme bekommen. Und er hing dann doch irgendwo an seinem Leben. „ Weißt du, mir wäre es egal. Den anderen aber nicht. In ihren Augen habe ich Hochverrat begangen. Wir wissen Freude, dass darauf die Todesstrafe steht. Für mitwissende Schweigende steht eine Gefängnisstrafe." Stegi konnte nicht mehr weiter reden. Es fiel ihm unheimlich schwer. Wenn er allein daran dachte, wer alles in die Sache involviert war oder werden würde, stieg ihm die Magensäure hoch. Veni, Basti, Tobi, Tim, Nelaphine und seine Eltern. Er hatte nie gewollt all diese Menschen in Gefahr zu bringen. Und dennoch tat er es, weil er sich selbst nicht im Griff hatte und nicht mehr mit seinem Leben klar kam. Als er zu Veni aufsah, war all die Rest Freundlichkeit verschwunden und sein Blick wurde sanft und mitleidig. Doch dann tat Veni entwand, von dem Stegi gedacht hatte, dass er es vielleicht nie wieder machen würde. Er umarmte Stegi ganz sanft und locker. Für Stegi war es aber umso schöner. „ Keiner von uns wird dich verraten. Versprochen. Nach morgen wird keiner mehr ein Wort darüber verlieren." Irgendwann kam aber leider jedes Geheimnis raus. Nelaphine hatte ihm vor Jahren gesagt, er solle alles vergessen und nie wieder ein Wort darüber verlieren. Bis jetzt hatte er sich auch gut geschlafen. Ebnen nur bist jetzt. Er hatte schon viel zu viel preisgegeben und morgen würde er den Rest auf seine eigene Gefahr hin preisgeben. Stegi würde lügen, wenn er sagen würde, dass er confident damit war. „ Glaubst du ernsthaft, einer von uns würde dich in Gefahr bringen? Du bist unser Freund." Veni löste sich von ihm, nicht aber ohne ihm aufmunternd zuzulächeln. „ Tut mir leid wegen vorhin. Ich hab's nichts so gemeint." „ Schön das ihr euch wieder vertragen habt." Erschrocken drehte Stegi sich um. Er hatte nicht mal bemerkt, dass die anderen wieder mit im Raum standen. „ Du bist echt schreckhaft. Ist es so schlimm?", fragte Tobi mitfühlend. Wenn sie bloß wüssten. „ Wahrscheinlich.", antwortete Tim an seiner Stelle. Er war es so leid. Er wollte endlich von dieser Last befreit werden, im Tausch lud er sich die Last auf, dass wenn es raus kam er schuld daran war, dass seine Freunde im Kerker landeten. Warum hatte er nicht einfach seine Klappe gehalten? Wieso hatte er das alles wieder hoch schwappen lassen? Er hätte Tobi nicht ansprechen sollen. Dann wären ihm all die Gedanken an seine Vergangenheit nicht wieder hoch gekommen. Er vermisste sie so sehr. „ Ich denke Stegi könnte etwas Ruhe gebrauchen. Könntest du uns hier raus bringen Veni? Ohne durch den Schnee laufen zu müssen?" Stegi wusste nicht, ob er die Ruhe so toll finden sollte, oder ob er es doch bevorzugte unter seinen Freunden zu sein. Doch die drei waren verschwunden, bevor er auch nur einen von ihnen bitten konnte hier zu bleiben. Denn wenn er ehrlich mit sich war, wollte er Gesellschaft. Nicht von den dreien. Nur von Tim. Von der Person, die es in jeder Situation schaffte ihn ruhig zu halten. Dann musste er da wohl bis morgen alleine durch. Wenigstens hatte er jetzt Zeit alles vorzubereiten. Er musste sich sowieso noch einen Text in den Kopf bekommen. Da war es gut, wenn Tobi nicht gerade um ihn rum war. Dann konnte er zumindest eine Person morgen überraschen und glücklich machen. „ Nala kannst du mir den Text aus dem Buch noch ein paar mal vorlesen? Wenn ich den Text versuche in meinen Kopf zu bekommen, denk ich nicht zu viel nach." Nala murrte zwar, flatterte aber rüber in sein Zimmer und holte das Buch. Sie legte das Buch auf dem Tisch ab und öffnete es mit ihrem Schnabel. Dann begann sie ihm wieder und wieder den Text vorzulesen, der auf diesen Seiten stand. Stegi musste sich nicht nur den Text merken, sondern auch die alte Sprache, in der er geschrieben stand. Und er wusste nicht, was ihm mehr Probleme bereitete. Jedenfalls musste er das bis morgen können. Während er den Text wieder und wieder hörte, machte er sich einen Tee. Irgendwas musste er ja machen. Und all zu viel vorzubereiten gab es nicht. Er brauchte ein paar Kerzen und etwas weißen Stoff. Das Elixier herzustellen würde ihn vermutlich die halbe Nacht kosten, aber das war es ihm wert. Vielleicht behielt er so einen Freund. Aber eben nur vielleicht. Stegi konnte von Glück reden, dass er alles dafür da hatte. Manche der Zutaten würde er hier nicht einfach so bekommen. Bei der Jagd hatte er aber mal das ein oder andere seltene mitgenommen meist für die Gruppe Menschen, die in Alchemie ihre Begabung fanden. Ein bisschen was hatte er aber immer zurück behalten. Er wusste, dass es irgendwann mal noch nützlich werden würde. Wenigstens stand eine Schritt für Schritt Anleitung in dem Buch. Stegi hätte ihn nur von den Zutaten her nicht machen können. Selbst wenn er den Trank schon mal gesehen hatte. Am besten fing er jetzt an, dann hatte er den Trank bis morgen fertig und konnte noch ein wenig schlafen, bevor er sich dem ganzen psychischen Stress aussetzte. Nichts in seinem ganzen Leben würde wohl schlimmer werden als dieser Tag. Bevor er noch weiter nutzlos rumstand, hängte er einen kleinen Kessel Wasser an der Kette über den Kamin und machten ein kleines Feuer darunter. Während das Wasser erhitzte suchte Stegi alle benötigten Zutaten zusammen und fing dann an den Trank zu brauen. Auch wenn er keine Begabung dafür hatte, er konnte einer Anleitung folgen. Und solang es keinen umbrachte, wenn man es Trank, war es ok.
Stegi hatte noch nie etwas komplizierteres gemacht, als diesen Trank und es brauchte ihn länger, als gedacht. Doch selbst als er fertig und vollkommen erschöpft war, konnte er nicht schlafen. Selbst wenn er wollte. Ihm schwirrten zu viele Szenarien im Kopf herum, wie diese Gespräche heute ausgehen würden. Und Stegi war sich sicher, dass sie nicht so friedlich ausgehen würden. Aber das war ok, wenn sie danach noch irgendwie Freunde blieben. Auch wenn es seine Zeit brauchte.
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Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FF
Narrativa generaleStegi kann sich nicht erinnern, was ihm da im Wald über den Weg gelaufen war. Nur dass er eine andere Elfe gefunden hatte und diese von dem Wesen nieder geschlafen wurde. Dementsprechend beunruhigt ist er, als er aufwacht. Doch dem anderen geht es g...