Geschockt sah Tobi zu Veni. War das sein ernst? Er konnte doch jetzt nicht einfach Stegi fallen lassen, wo er am meisten Hilfe brauchte. Klar war Stegi nicht gerade ein Heiliger, der nie etwas falsch machte, aber Jahre der Freundschaft standen über so einen kleinen Konflikt. Tim konnte ihm doch auch verzeihen. Und Veni hatte er nie geschadet. „ Für mich gilt das nicht. Ich kann und werde dich jetzt nicht alleine lassen. Wenn Veni geht, gilt das nicht für mich." Stellte er sich gegen Stegi, stellte er sich auch gegen Tim. Seine einzige Chance mit den Geistern zu kommunizieren. Auch wenn es nur Eigennutz war, es tat zu seiner Entscheidung einen kleinen Teil bei. Jetzt sah Veni ihn verblüfft und zugleich geschockt an. „ Jetzt bin ich echt am Ende aller Ideen. Stegi treibt gerade einen großen Keil zwischen uns. Merkt das den niemand außer mir." „
Denkst du, er macht das absichtlich? Stegi ist am Ende seiner Kräfte. Was glaubst du, wie es dir geht, wenn dein bester Freund dir nachspioniert? Das würdest du doch auch nicht toll finden. Gib ihm die Chance sich zu beruhigen und sei weiter für ihn da." So würde niemand einen Keil zwischen die treiben können. Veni funkelte ihn wütend an und sah dann wieder zu Tim und Stegi. Der kleinere zitterte am ganzen Körper und schluchzte leise in Tims Shirt. Seufzend ließ Veni seine Wut verpuffen. Es brachte doch eh nichts. Stegi war fragil und daran trug keiner von ihnen schuld. Das war jedoch kein Grund ihn fallen zu lassen. „ Tschuldige Stegi. Mir brennen langsam die Sicherungen durch. Keine Ahnung, wie du das noch aushältst, aber du bist nicht alleine." Tobi war erleichtert. Hätten sich jetzt zwei Lager aufgetan wäre das wohl nicht förderlich für Stegis psychische Gesundheit. Für den Moment zumindest hatte er die Krise abwenden können. Aber wer wusste, was da noch kam. Stegi schien jetzt auch ruhiger zu werden und sich mehr in Tims Armen zu entspannen. „ Ok dann treffen wir mal ein paar Vereinbarungen unser aller Willen wegen. Veni du lässt Stegi nicht alleine, Tim du spionierst ihm nicht nach. Stegi du versuchst bitte endlich zu sagen, was genau los ist und nicht in allem Konfliktpotenzial zu sehen. Ich probier euch alle beisammen zu halten und gegebenenfalls einzuschreiten, wenn es Streit gibt. Sind damit alle einverstanden?" Während Tim und Veni sofort nickten, gab Stegi keinerlei Regung von sich. Selbst als Tim Stegis Namen noch mal sagte, um dessen Aufmerksamkeit zu erregen. Und ein paar unbedeutende Augenblicke später fiel ihnen auf, dass Stegi eingeschlafen sein musste. Der Typ war faszinierend. Da stritten sie und er bekam gar nichts mit. Dabei war er der Hauptstreitpunkt. Tim fiel jedoch eine Ungereimtheit daran auf. Stegi schlief nie bei Gruppen ein und schon gar nicht einfach so in Tims Armen. Nicht während sie am diskutieren waren. Tim kam der leise Verdacht auf, dass Stegi absichtlich versucht hatte aus der Situation zu fliehen. „ Ich glaub Stegi schläft nicht. Also doch schon, aber er hat sich in Trance versetzt um zu fliehen. Er ist durch. Lasst mich ihn mal schnell drüben ablegen." Das Stegi sich das in Trance versetzen konnte, wussten sie alle. Er und Veni hatten es auch mehrmals mitbekommen. Stegi hatte sich in dem Feld viel angeeignet. Nicht nur theoretische Kenntnis, sondern auch Praxis. Stegi war schließlich im Medizin Bereich tätig, hatte sich die Trance angeeignet und ihn würde es nicht wundern, wenn er sich aus Eigennutz auch mit der menschlichen Psyche beschäftigt hatte. „ Weißt du irgendwas, was uns allen helfen könnte?" Wieder schüttelte Tim den Kopf. Selbst wenn würde er Stegi nie ans offene Messer liefern. Sowas machte man als Freund einfach nicht. „ Aber Tobi morgen hat Stegi was für dich vorbereitet. Ich denke, dass könnte ganz interessant für dich werden. Bitte lass dich drauf ein." Tim hatte keine konkrete Auskunft von Stegi bekommen. Und was er zusätzlich gelesen hatte, klang auch sehr interessant. Skeptisch zog Tobi einen Augenbraue hoch und musterte ihn fragend. Als wollte er abschätzen, was Tim von der Aktion wusste und was er an Info für sich rausbekommen würde. „ Was konkretes hab ich nicht. Das kann dir nur Stegi sagen." Nie im Leben hätte er bemerkt, das Stegi aus seiner Trance heraus war. Doch der kleinere verriet sich selbst, indem er seine Finger leicht bewegte und Tims Hals streifte. Jedoch behielt Tim diese Information für sich. Stegi war nicht umsonst aus der Situation entflohen. Um ihn auch weiterhin draußen zu halten, trug er Stegi nach drüben und setzte ihn auf dem Bett ab. „ Tu nicht so. Ich hab gemerkt, dass du wach bist. Musste das vorhin wirklich sein?", flüsterte Tim leise, damit die anderen nichts durch die halb geöffnete Tür hören konnten. Alles was er jetzt sagte oder zu sagen hatte, war nur für Stegis Ohren bestimmt. „ Was davon meinst du? Das spionieren, mein Ausbruch, dass Veni die Schnauze voll hat und Tobi zwischen uns steht? Hab's mitbekommen. Wie oft muss ich dir sagen, dass du mir vertrauen kannst? Wir wissen beide, dass ich mir nichts tun werde, solange du für mich da bist.", wisperte Stegi zurück. Und das meinte er ernst. Tim war schon immer die Seele gewesen, die ihm alles bedeutete. Den er kannte, seit er alles verloren hatte. Alles bis auf eine Person. Stegi vergrub das Gesicht in den Händen und stützte seine Ellenbogen auf den Oberschenkeln ab. „ Willst du nicht langsam mal mit der Wahrheit rausrücken?", fragte Tim sanft und setzte sich neben ihn. Zu Stegi gewandt zog er seine Handgelenke von seinem Gesicht weg. Stegi schaute ihm genau in die Augen. „ Morgen. Ich hab mir nen Plan zurecht gelegt. Wenn alles gut läuft krieg ich Tobi als erstes alleine dran zum reden. Dann probier ich irgendwie Basti und Veni mit ins Boot zu holen, während Tobi sich beruhigt. Und dann hatte ich gehofft bei dir Ruhe zu finden. Zur Not unten in der Höhle, wo uns niemand finden kann." So zumindest die Theorie. In der Praxis hatte er eine Heiden Angst wieder alles zu verlieren. Denn das konnte er mal wieder. Diesmal hatte er es aber selbst in der Hand. „ Ich hoffe für dich, dass du endlich Ruhe findest. Du hättest es dir verdient."
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Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FF
General FictionStegi kann sich nicht erinnern, was ihm da im Wald über den Weg gelaufen war. Nur dass er eine andere Elfe gefunden hatte und diese von dem Wesen nieder geschlafen wurde. Dementsprechend beunruhigt ist er, als er aufwacht. Doch dem anderen geht es g...