Langsam traten jetzt auch die anderen näher zu ihm. Doch nur Tobi setzte sich neben ihn. Er fuhr mit dem Zeigefinger über die freien Teile von Stegis Wange. „ Es tut mir so leid was ich gesagt hab Lukas. Ich hab nie gewollt, dass das hier passiert. Ich hoffe, du kannst es mir irgendwann verzeihen." Tobis Stimme war unglaublich brüchig und er machte sich nicht die Mühe zu verbergen, dass er weinte. Im Moment war die Hauptsache, dass Stegi in Ordnung war. Als Zeichen der Versöhnung und des Verzeihens legte er Tobi einen Arm um die Schulter und zog ihn näher zu sich. Jetzt saßen sie zu zweit heulend bei Stegi ab Bett und schauten auf das hinab, was die Decken von Stegi übrig ließen. Seine Gesichtszüge waren entspannt und frei von Sorgen. Etwas, was Tim seit Tobi hier war nicht mehr gesehen hatte. Da hatte Stegi sich erst fast umbringen müssen, damit er endlich mal frei und unbeschwert war. Tim wischte sich mit dem Ärmel die neu aufkommenden Tränen weg und drückte Tobi näher zu sich, um sich selbst zu trösten. „ Er wir es dir verzeihen. Versprochen.", versuchte er Tobi ein wenig seine Angst zu nehmen, dass Stegi ihm das nie verzeihen würde. Doch so wie er Stegi kannte, würde er sofort alles vergessen und selbst noch um Verzeihung bitten. Der Fehler lag in Stegis Augen bei sich und nicht bei einem von ihnen. Veni und Basti ließen sich auf der anderen Seite des Bettes nieder. Auch sie griffen nach Stegis Hand und hielten sie fest umklammert. Als haben sie Angst, das Stegi gleich aufsprang und noch mal versuchte sich das Leben zu nehmen. Das würde er nur hoffentlich nie mehr tun. Dazu gab es auch keinen Grund mehr. Sie wussten jetzt alle Bescheid und mehr Leuten musste Stegi es nicht sagen. Selbst wenn er neue Leute kennenlernen würde. Musste er eben wieder schweigen. Doch er konnte sich sicher sein, dass er in ihrer Gegenwart einen sicheren Platz hatte. Stegi musste nichts mehr vor ihnen verstecken. Hier in diesem Kreis konnte er so sein, wie er wollte. Und wenn Stegi nicht wollte, musste er sich nie wieder mit seiner Vergangenheit konfrontieren. Am besten schaffte er ihre Fragen noch aus der Welt, bevor Stegi wieder aufwachte. „ Habt ihr noch fragen? Also irgendwas, was ich oder Tobi euch beantworten können? Ich will Stegi damit erstmal nicht mehr konfrontieren. Er braucht Ruhe und Zeit, um das alles zu verarbeiten." Wahrscheinlich eine ganze Menge sogar. Stegi hatte das alles Jahre lang vor sich her geschoben. Das zu verarbeiten brauchte. Gerade bei der Menge an Komplexen, die Stegi vor sich her schob. „ Unendlich viele. Ich will aber nur eine beantwortet haben. Wenn Stegi wirklich eine geborene Eiselfe ist, hat er beide Kräfte und hat nur vorgespielt nur Feuerkräfte zu haben, oder hatte er wirklich nur Feuerkräfte." Das Veni Stegi nach allem nicht vertraute, glaubte er nicht. Er wollte nur eine Versicherung von seiner Version der Geschichte, um Stegi wieder zu vertrauen. „ Lukas, also Stegi ist in paar Tage vor dieser Dorf Prüfung verschwunden. Er konnte zu dem Zeitpunkt nur Feuerkräfte haben. Ich denke mal durch die Wut und den Verrat konnte Stegi erst seine Eiskräfte entfachen. Es gab schließlich genügend Situationen, in denen Stegi Eiskräfte genutzt hätte, wenn er welche gehabt hätte." Tobi hatte seinen Gedanken eigentlich perfekt zusammen gefasst. Mehr konnte er selbst auch nicht sagen. Aber Stegi war immer noch eine ehrliche Elfe. Genau genommen hatte er sie nie angelogen. Nur eben auch nicht die komplette Wahrheit gesagt. Aber bei dem Hintergrund durfte das wohl auch kein Wunder sein. „ Wie war Stegi eigentlich früher so? Also zu deinen Zeiten.", fragte Basti an Tobi gewandt. Langsam nahm der auch wieder eine gesunde Farbe um die Nase herum an. Zumindest war er nicht mehr ganz so blass. Für ihn war es schließlich auch der größte Schock. Tobi schien sich langsam von dem allen zu erholen. Die Tränen waren auch bei ihm endgültig versiegt und die feuchten Spuren auf seinen Wangen konnten zu trocknen beginnen. „ Aufgeweckt und lebensfroh. Wir sind als Kinder andauernd im Wald herum getobt. Es schien als wäre er frei von Sorgen. Und er war gut in allem was er anfasste. Mit dem Bogen konnte er jedoch schon immer sehr gut umgehen. Wir haben Tag und Nacht geübt. Stegi hat bald keinen Pfeil mehr daneben gesetzt. Sonst war er eigentlich ein toller Freund und ein sehr ehrlicher Mensch." Das klang nicht nach dem Stegi, den er kennengelernt hatte. Damals war Stegi schon unglaublich erwachsen. Spaß ja, dafür war er auch
mal zu haben. Meist hatte er aber ausgeholfen und das rationale denken übernommen. Anfangs war Stegi ja auch unglaublich zurückgezogen. Hatte keinem vertraut und war oft auch einfach mal abgehauen, wenn er Angst bekam. „ Tim tust du mir einen Gefallen? Für Stegi. Wenn er wach ist lass ihn mit seinen Eltern und Lydia reden. Lass ihm die Chance das alles aufzuarbeiten. Gib ihm die Chance es zu verstehen und zu vergeben. Ich denke er hat innerlich nie verkraftet, das er damals als Kind weggegeben wurde." Wenn Stegi das wollte, würde er keine Sekunde zögern. Gerade wenn es Stegi half. Im Moment musste er aber erstmal wieder aufwachen. Kurz drückte er Stegis Hand fester als nötig. Ein Gegendruck kam natürlich nicht. So schnell konnte Stegi nicht aufwachen. Leider. Er würde den blonde gerne in den Arm nehmen und ihm immer und immer wieder sagen, das alles gut werden würde. So oft bis sie es alle glaubten. „ Ich denk mal Tim braucht ein bisschen Ruhe und Zeit für sich und Stegi. Lassen wir die beiden hier und schauen heute Abend noch mal nach ihnen. Viel machen können wir eh nicht." So wirklich nahm Tim nicht wahr, wie die anderen aufstanden und alle samt das Zimmer verließen. Tim war zu sehr in seiner eigenen Welt gefangen, wo es nur noch Stegi für ihn gab und sonst niemand. Stegi würde aufwachen. Tim beugte sich runter und gab Stegi einen Kuss auf die Nasenspitze. „ Ab jetzt geht es nur noch Berg auf kleine Maus. Das verspreche ich dir hoch und heilig."
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Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FF
General FictionStegi kann sich nicht erinnern, was ihm da im Wald über den Weg gelaufen war. Nur dass er eine andere Elfe gefunden hatte und diese von dem Wesen nieder geschlafen wurde. Dementsprechend beunruhigt ist er, als er aufwacht. Doch dem anderen geht es g...