Stegi fing am ganzen Körper an zu zittern und sank schließlich zu Boden. Lautes schluchzen verließ seine Lippen. Tim ging vor dem kleineren in die Knie und drückte sein Kinn leicht hoch, damit Stegi ihn ansehen musste. Doch dieser hielt die Augen geschlossen und schluchzte unkontrolliert.
„ Was ist los Stegi? Bitte sag endlich was. So kann das nicht weiter gehen. Wir verzeihen dir alles, selbst Mord, aber bitte rede mit uns. Du machst dich selbst kaputt.", hauchte Tim ruhig und legte eine Hand an seine Schulter. Warum war er nur so stur und sagte nicht, was los war. Damit tat er sich doch nur selbst weh und niemandem sonst.
„ Keiner kann mir helfen. Wenn ich anfange zu reden, häng ich demnächst am Galgen. Also lass mich einfach.", fauchte Stegi, wand sich aus dem Griff und verschwand zügig aus seinem Haus. Keiner der vier hatte so schnell reagieren können, wie das passiert war. Die Tür knallte er nicht gerade leise zu. Ohne Umschweife ging er in Richtung Wald, zu dem kleinen See. An Tims und seinen Ort. Er brauchte jetzt Ruhe und einen guten Rat.
Er löste den Gürtel seiner Tunika, zog sich diese und sein Leinhemd aus. Dem folgte noch seine Hose, bis er nur noch in Unterhose da stand. Sogfältig legte er die Sachen zusammen und legte sie auf einen Felsen. Durch den Schnee tapste er bis zum Wasser. Als dieses seine Knöchel umspülte, atmete er tief durch. Es war schön kalt. Für ihn noch angenehm, aber seinem Körper tat es nicht gut. Daher heizte er sich etwas von innen auf.
Stegi lief weiter rein, ließ sich ins Wasser fallen. Auf dem Rücken ließ er sich treiben. Seine Augen schlossen sich und er holte Luft. Sanft wickelte sich ein Tentakel um seine Hüfte und riss ihn mit in die Tiefe. Binnen weniger Sekunden hatte das Monster ihn auf den Grund gezogen und ihn in einer kleinen Unterwasserhöhle über dem Wasserspiegel auf einem Fels abgelegt.
„ Tust du mir einen Gefallen und lässt Tim unter keinen Umständen hier runter? Ich brauch grad meine Ruhe." Der Tentakel löste sich von ihm und verschwand zurück im Wasser. Stegi atmete langsam ein und aus und schloss seine Augen. Einfach mal abschalten und alle Probleme der letzten Tage vergessen.
Die vier konnten ihm nicht helfen und keinen seiner Fehler wieder gut machen. Und egal was sie versprachen, es war zu unsicher ihnen das anzuvertrauen. Damit würde er mit dem Leben bezahlen. Seine Gedanken versuchte er abzuschalten und einfach zu entspannen. Auch wenn der Stein etwas unangenehm auf seiner nackten Haut war, versuchte er einzuschlafen. Alles war besser, als da oben zu sein. In der Zwischenzeit hatte die vier beratschlagt, wie sie mit Stegi weiter verfahre sollten.
So lassen konnten sie es nicht. Stegi brauchte Hilfe und zwar dringen. Und es gab Möglichkeiten ihm zu helfen, da waren sich alle einig. Kurz beratschlagten sie auch, woran es liegen konnten, dass Stegi so war. Leider kamen sie zu dem Schluss, dass es was mit Tobi zu tun haben musste. Seit dieser da war, distanzierte sich Stegi immer mehr und das gefiel allen gar nicht.
Veni machte ihm dann schließlich Mut. Er solle Stegi suchen und nochmal in Ruhe mit ihm reden, Stegi aber nicht drängen, sonst blocke er erstrecht ab. Vor allem aber alleine. Tim verschwand ohne sich für den Rat zu bedanken. Er wusste, wo er den kleineren finden würde. Da gab es nur drei Orte, aber der liebste war ihm immer noch der See. Dort sah er auch seine Klamotten auf einem Felsen liegen. Stegi selbst sah er nicht. Dann war er unten. Kurzerhand zog er sich selbst aus und sprang in den still liegenden See. Das Wasser schlug kleine Wellen um ihn herum. Doch da war kein Tentakel, der sich um ihn schlang.
„ Komm schon, was soll das? Bring mich runter zu Stegi.", jammerte Tim leicht verzweifelt. Eins musste er Stegi lassen. Er war verdammt raffiniert, wenn es darum ging, dass er seine Ruhe haben wollte. Die bekam er dann wirklich auch und keiner kam zu ihm oder hatte auch nur die Chance mit ihm zu reden. Doch mittlerweile hatte Tim Wege gefunden, dass zu umgehen.
„ Nein, er hat ausdrücklich gesagt, er will alleine sein. Tut mir leid Tim." Seufzend holte er tief Luft und tauchte dann selbst ab. Würde er halt selbst runter schwimmen. Waren seine Züge zu Anfang noch kräftig, so wurden sie immer schwächer. Ihm fehlte immer mehr die Luft. Er hatte über die Hälfte des Weges geschafft.
Locker würde er den Rest auch noch packen. Doch da schlag sich etwas um ihn und zog ihn den Rest des Weges nach unten. Am Boden des Sees wurde er wieder losgelassen und er schwamm selbst in die Höhle. Tief atmete er durch, als er durch die Wasseroberfläche stieß. Er fuhr sich durch die Haare, um die Strähnen aus seinem Gesicht zu wischen. Seine Hände legten sich an die Felskante, sodass er sich aus dem Wasser ziehen konnte.
Tatsächlich lag Stegi auf den Felsen, die Augen geschlossen. Aber er war wach, das merkte Tim sofort.
„ Hatte ich nich gesagt, dass ich alleine sein will?", fragte Stegi sofort ausdruckslos, blieb dabei aber liegen. Er machte sich nicht die Mühe sich aufzurichten, oder nachzusehen, wer es war. Es konnte eh nur Tim sein. Diesen Ort kannte keiner und selbst wenn jemand davon wüsste, würden sie hier nicht runter kommen. Zumindest nicht ohne Zauber oder dergleichen.
Die Krake lebte in den Tiefen, zeigte sich niemandem außer Tim und Stegi. Sie vertraute eigentlich nur Tim, aber er hatte ihr gesagt, sie dürfe sich auch Stegi zeigen. Es sollte etwas besonderes bleiben und sie sollten hier unten Ruhe vor allem haben.
„ Ja hattest du. Ich bin selbst geschwommen, wenn du das meinst. Mein Vorhaben war es nicht, dich hier auszuquetschen. Ich will einfach nur für dich da sein. Dich bedrückt sehr viel, dass merken wir alle. Und du zerbrichst daran. Nimm bitte Hilfe an.", flüsterte Tim und rückte etwas näher zu Stegi.
„ Tim ich hab ne bitte. Könnte ich mit unseren Geistern reden? Alleine? Ich brauch gerade einen Rat von ihnen.", bat Stegi leise. Dadurch das Tim Schamane war, hatte er eine starke Bindung zu den Geister dieser Welt. Hatte jemand Probleme kam er zu Tim. Dieser half einem eine derart starke Bindung zu den Geistern zu bekommen, dass man mit ihnen reden konnte.
Wurde es zu privat, hielt Tim sich aus den Gesprächen raus, meist hörte er aber mit. Für ihn war es schwerer nicht mitzuhören. Er musste sich darauf richtig konzentrieren und das war anstrengen. Stegi zu liebe würde er aber alles tun. Vielleicht konnten diese ihm helfen. Er würde alles geben, damit es Stegi besser ging.
„ Natürlich. Komm her. Entspann dich, du weißt, wie es geht.", flüsterte Tim. Stegi rutschte zu ihm, legte seinen Kopf auf Tims Schoß. Ein paar Wassertropfen tropfte von Tims Haaren auf ihn herunter. Liebevoll strich Tim ihm die noch leicht feuchten Haare aus der Stirn. Dann drückte Tim kurz seinen Daumen auf seine Stirn. Setzte etwas weiter unten nochmal einen Punkt und zog von dort aus eine Linie über Stegi Nasenrücken. Über dem Punkt zog er einen Halbkreis und legte seine Hand schließlich an Stegi Brust, dorthin wo sein Herz schlug. Im Kopf sagte er dabei ein paar Formel auf.
Er merkte, wie Stegis Körper vollkommen die Spannung verlor und er in ganz andere Welten abtauchte. Tim schloss selbst die Augen und konzentrierte sich, die Bindung für Stegi zu ihren Geistern aufrecht zu halten und gleichzeitig nicht mitzuhören. Gerne würde er lauschen, weil er so sicher erfuhr, was Stegi plagte, aber er hatte es ihm versprochen und dabei blieb er auch.
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Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FF
General FictionStegi kann sich nicht erinnern, was ihm da im Wald über den Weg gelaufen war. Nur dass er eine andere Elfe gefunden hatte und diese von dem Wesen nieder geschlafen wurde. Dementsprechend beunruhigt ist er, als er aufwacht. Doch dem anderen geht es g...