Tim löste sich Wiederwillig, aber nicht ohne einen Kuss von Stegis Lippen und heilte dann grob den Schnitt zusammen, damit zumindest kein weiteres Blut austrat. Ganz heile konnte er die Wunde nicht. Dazu war sie zu groß und zu tief. Da half nur medizinische Kenntnisse und Nadel und Faden. „ Danke euch fürs mithelfen. Ich bin sicher Stegi wird wieder. Das Eis ist auf jeden Fall weg. Tim mach dich sauber und dann kannst du dich zu Stegi ans Bett setzen. Zimmer siebenundzwanzig. Ich kümmer mich schnell um Tobi und wasch dann mal das ganze Blut weg." Ein wenig Erleichterung machte sich in mir breit. Stegis Zustand sah relativ gut aus. Als sein Blick runter wanderte, hing Tobi immer noch keuchend am Boden und schnappte nach Luft. Schnell wusch Tim sich die Hände und das Gesicht mit warm Wasser und trocknete sich ab, ehe er sich zu Tobi runter kniete und ihn in eine sitzende Position brachte. Sein Atem ging noch ein bisschen verschnellert und er wirkte ein bisschen blass um die Nase. „ Geht schon Tim. Mit ist nur ein bisschen schlecht von dem Anblick.", murmelte Tobi leicht benommen. Sanft griff er Tobi unter die Arme und half ihm auf. Bis zum Waschbecken stützte er ihn, ehe er kurz los ließ und ein nasses Tuch griff, mit dem er die wenigen Blutsprizer von Tobis Gesicht entfernen konnte. Tobi wurde noch blasser als er das leicht rote Tuch sah. „ Hey kipp mir jetzt nicht um. Kannst du kein Blut sehen?" So sah es im Moment zumindest aus. Tobi schüttelte den Kopf, stützte sich aber mehr auf dem Waschbeckenrand ab. „ Psyche. Mir wird das einfach alles zu." Dahingehend konnte er Tobi total verstehend. Auf die Psyche schlug das bei ihm auch. Und gerade diese Bilder wo Stegi bewusstlos und blutverschmiert vor ihm lag, würde er wohl auch nie mehr vergessen. „ Alles gut. Ich weiß, dass es im Moment zu viel ist. Aber Stegi wird wieder. Das Eis ist weg und Stegi atmet noch. Mit der Diskretion kriegt niemand was mit und du bekommst auch keine Probleme. Es wird alles wieder gut werden.", versuchte er Tobi zu beruhigen. Wirklich besser tat sich sein Zustand nicht. Er legte das Tuch beiseite, hängte seinen Mantel um und stützte Tobi, um ihn nach draußen zu bringen. Stegi musste bereits in in dem Zimmer liegen, den in dem Raum war niemand mehr. Basti und Veni saßen auf zwei Stühlen im Wartebereich. Beide mit gesenktem Kopf. „ Hey.", machte Tim auf sich und Tobi aufmerksam. Sofort sahen beide auf und schlugen sich im selben Moment eine Hand vor den Mund, als sie Tims Blut beflecktes Oberteil und die Blutspritzer an seinem Hals sahen, die er noch nicht weg gewischt hatte. „ Oh Gott was ist passiert?", fragte Veni mit großen Augen. „ Sieht wilder aus, als es ist. Stegi ist wohl auf und das Eis ist weg." Zitternd atmeten Veni aus und fing vor Freude an zu weinen. Damit steckte er dann auch Basti an, der ebenfalls in Tränen ausbrach. „ Hört auf zu weinen. Sonst flenn ich auch gleich los. Hoch mit euch jetzt. Wir können zu Stegi." Jetzt musste er sich um drei Leute kümmern und versuchen nicht selbst den totalen Gefühlsausbruch zu erleiden. Leicht war das Ganze nicht, aber es gab schlimmeres. Da es von hier aus nur eine Treppe nach oben zu einem Gang mit Zimmern gab, mussten sie die nehmen. Tobi wand sich noch bevor er die erste Stufe mit ihm nach oben gegangen war aus seinem Griff und ließ sich mit einem schwachen Lächeln von Veni in den Arm nehmen und stützen. Dafür kam Basti neben ihn. „ Geht's bei dir eigentlich? Was du gesehen hast wird nicht ohne sein." Das Basti sich Sorgen um ihn machte war nett. Gerade nachdem er derjenige war, der zu Stegi gehalten hatte und sich somit gegen die drei gestellt hatte. „ Das meiste hab ich ehrlich gesagt gar nicht gesehen. Ich konnte da auch einfach nicht hin schauen. Es hat mir im Herzen weh getan. Zwischendrin wurd's dann schon ziemlich heftig. Man sieht nicht alle Tage so ein schlagendes Herz und muss es dann noch anfassen. Ich wusste aber wofür ich es tat und das hat geholfen." Nochmal machen wollte er das nicht. Weder bei Stegi, noch bei sonst wem. Sie hatten Stegi das aller letzte Zimmer dieses Ganges gegeben. Wahrscheinlich damit sie außer Sicht- und Hörweite waren. Und das war gut so. Am Ende bekam doch noch wer mit, dass Stegi eingefroren war und dann wurde es eng für Tobi. Und so sehr er gegen Stegi -beziehungsweise Lukas- war, das hatte er nicht verdient. Immerhin hatte er wohl eingesehen, dass Stegi nichts davon freiwillig getan hatte. Als Tim eine Hand an den Knauf zu Stegis Tür legte, fingen seine Finger an zu zittern. Aus welchem Grund wusste er nicht mal. Nur das sie zitterten. Wahrscheinlich verarbeitete er im Moment die Bilder, die er vor wenigen Minuten zu Gesicht bekommen hatte. Basti legte eine Hand auf seine und half ihm die Tür zu öffnen. Im Zimmer war immer noch die Amalia, die gerade dabei war ein weißes Lacken mit Daunen gefüllt auf das Bett zu legen. Unter dem Berg schauten ein paar blonde Haarspitzen mit blau-weißen Strähnen hervor. „ Bleibt ihr erstmal bei ihm. Bis er aufwacht kann es noch dauern. Solltet ihr was brauchen, wendet euch ruhig an mich und sonst niemanden." Amalia verließ mit einem aufmunternden Lächeln das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Mit mittlerweile zitternden Beinen bewegter sich langsam auf das Bett zu. Gerade mal bis zur Nasenspitze ragte Stegis Gesicht aus den Unmengen an Decken und Kissen heraus. Selbst jetzt war Stegi unheimlich niedlich. Tim setzte sich an die Bettkante und griff mit zitternden Händen nach Stegis kleiner Hand und drückte sie beruhigend. Irgendwie hatte Tim das Gefühl, dass alles besser werden würde in dem Moment, wo er Stegis kleine Hand umschloss. „ Mach das nie wieder kleiner. Hörst du. Ich hatte unheimliche Angst um dich.", flüsterte er schwach. Er konnte die aufkommenden Tränen nicht verhindern, egal was er versucht hätte. Pure Freude und Erleichterung brach über ihn herein. Sein kleiner war auf dem Weg der Besserung.
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Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FF
Художественная прозаStegi kann sich nicht erinnern, was ihm da im Wald über den Weg gelaufen war. Nur dass er eine andere Elfe gefunden hatte und diese von dem Wesen nieder geschlafen wurde. Dementsprechend beunruhigt ist er, als er aufwacht. Doch dem anderen geht es g...